Nun sind sie vorbei – die nationalen Wahlen. Meine Prognose hat sich nicht in allen Punkten bewahrheitet, die FDP konnte ihren Sitz knapp halten. Es freut mich, dass der Kanton Baselland von vier Frauen in Bern vertreten wird. Natürlich gratuliere ich Eric Nussbaumer, Susanne Leutenegger und Claude Janiak zu ihrer Wahl und wünsche ihnen das Beste. Dani Münger ist Erstnachrückender, wozu ich herzlich applaudiere. Die SP hat ein gutes Resultat erreicht und die Listenverbindung mit den Grünen war eine geschickte Sache. Die letzten Plakate hängen noch, aber für eine Weile kehrt nun Ruhe ein. Allerdings nicht lange: März 2012 sind Gemeindewahlen im Kanton. Es geht also schon bald wieder weiter.
Stolz unpolitisch
Frau macht nicht nur Politik, sondern muss auch das tägliche Leben organisieren. Ein grosses Problem im wörtlichen Sinn sind die Schuhe unserer Familie. Kleiner Eingang, vier Personen, grosse Füsse – so das Problem. Ein Schuhschrank liess sich nicht finden, die Stolpergefahr wuchs dagegen. Selbst ist die Frau, dachte ich und ging in die Projektphase. Die weibliche Hälfte der Schuhe liess sich im Bücherregal unterbringen, die männliche sollte in einem ausgeklügelten Stangensystem Halt finden. Das Material war rasch gefunden, nur die Verbindung herzustellen erwies sich als schier unlösbar. Eisenwarengeschäfte gibt es nicht mehr viele und hilfreiche Geister sind selten geworden. Wo ein Wille ist aber auch ein Weg und diesmal hiess er Holzdübel, mit denen ich die Alustangen und die Bücherregale verbinden konnte, allerdings erst, nachdem sie abgeschliffen und damit kleiner geworden waren. „Reduce it to the max“ könnte frau also sagen.
Wahlen – warten
Nun ist zwölf Uhr vorbei, bei uns die Wahllokale – die wenigen, die es noch gibt – geschlossen. Viele warten auf die Resultate, die Medien haben aufgerüstet und statten uns alle paar Minuten mit neuen Hochrechnungen aus. Eigenartigerweise haben sich die Medien darauf geeinigt, den Wahlkampf und die Parteien zu beurteilen, statt über die Themen profund zu berichten. Mich interessiert herzlich wenig, wie ein Journalist den Wahlkampf. die Kandidierenden, ihre Kleider etc. findet. Auch die Beurteilung der Plakate ist doch völlig lächerlich, da kann ich mir ja selber eine Meinung bilden. Gerne hätte ich aber mehr über die vergangene Arbeit der Bisherigen und den Hintergrund der Zukünftigen erfahren. Ich warte auf die Ergebnisse und wünsche mir für die kommenden vier Jahre eine mediale Auseinandersetzung mit den Akteuren und Actricen, die auf den Schwerpunkten ihrer politischen Arbeit beruht. In welchen Vorständen sitzen sie? Was tun sie da? Wie frei sind sie in ihren Entscheidungen? Das interessiert.
Wahnsinn
Eine bürgerliche Mehrheit der nationalrätlichen Sicherheitskommission lehnt ein Verbot von Streumunition ab. Der CVP-Präsident windet sich – es sei vieles noch nicht klar und die Folgen nicht absehbar etc. blabla. Dazu kann man nur eines schreiben: zum Glück sind bald Wahlen. Schade, kann die Wählerin nicht abwählen, sondern nur nicht wählen. Dass zuerst mitgeteilt wurde, es seien ja nur Inlandeinsätze (Verteidigung!) betroffen, beruhigt mich nun nicht wirklich und macht den Wahnsinn nur grösser.
Hoffnung Tageswoche
Gut der Name gibt zu denken, ebenso der Schriftzug und die Farbe (wie nennt sich dieses Grün?). Da ich ein zutiefst optimistischer Mensch bin („wird scho guet“), freue ich mich auf die neue Zeitung „Tageswoche“. Einfach darum, weil Leute den Mut haben, etwas Neues zu versuchen, ohne Garantie auf Erfolg. Darum wünsche ich von Blog zu Blog viele neue Abonnentinnen und Abonennten, viele Leserinnen und Leser und viele fundierte, gut recherchierte Artikel.
So gerne
So gerne hätte ich den Mut jener Partei erlebt, die als erste die Plakate wieder abmontiert. Wäre das eine Meldung wert gewesen! Wir sind die Ersten! Beim Abräumen! Aber nun scheint die Gelegenheit, Mut zu zeigen, vorbei. Der Tag des unvermeidlichen Abräumens rückt näher. Falls es einen zweiten Wahlgang bei den Ständeratswahlen geben sollte (was ich nicht glaube), haben wir nochmals eine Runde zu erwarten. Mit einer Revolution ist im Kanton Baselland nicht zu rechnen. Aber das haben auch alle vor den Regierungsratswahlen gesagt und nicht Recht bekommen. Rechne mit einem Sitzgewinn für die Grünliberalten auf Kosten der FDP. Eine gewaltige Änderung scheint mir das aber eher nicht zu sein. Die Wahlbeteiligung dürfte eher klein werden. Irgendwie sind die Menschen mit anderem beschäftigt. Trotz allem: wählt! Die nächste Gelegenheit kommt erst in vier Jahren wieder.
Das erste Mal
Am Samstag war ich zum ersten Mal in einer Mosterei. Eindrucksvoll! Unsere zwei Apfelbäume trugen dieses Jahr so viel, dass wir Most als letzten Ausweg sahen der Apfelschwemme Herr zu werden. Morgen Abend kann ich die pasteurisierten Liter wieder abholen. 20 Liter trinken wir so. Natürlich ist es der beste Süssmost aller Zeiten. Der Mosterei-Inhaber war so geduldig mir zu erklären, wie der Most in den Beutel gefüllt werden muss und der Beutel in den Karton kommt. Hätte also wieder etwas dazu gelernt. Die Himbeeren, die es immer noch gibt, sind heute in Muffins gelandet. Am Abend waren alle gegessen. Welch goldener Herbst, natürlich gesehen.
Gekommen, um zu wählen
Die Wahlunterlagen sind gekommen. Endlich kann nun panaschiert, kumuliert und ausgewählt werden. Dies fernab von Plakaten, youtube-Videos, Facebook und anderen mehr oder weniger geglückten Marketingmassnahmen. Einfach in Ruhe zuhause. Ist das nicht schön. Und keiner wird je erfahren, wen Sie gewählt haben. Sicher nicht so, wie die Umfrageergebnisse lauten. Denn spätestens seit der Minarett-Abstimmung wissen wir, dass wir keiner Umfrage mehr trauen können, weil wir nämlich bei der Umfrage nie die Wahrheit sagen würden..Also wählen Sie, nur dazu ist das Papier ja da. Die Anleitung ist diesmal als Rezeptbuch gekommen – gut gemacht!
Zähe Sache
IT ist nun nicht gerade mein Spezialgebiet. Ich verlange nicht viel mehr, als dass die Elektronik funktioniert, wenn ich sie brauche. Letzte Woche wollte mein Computer im Geschäft nicht mehr, ausgerechnet als ich die Buchhaltung abschliessen wollte. Irgendwann wurde es mir zu bunt, ich hatte noch anderes zu tun, zog die Stecker, die es zu ziehen gab und liess das Ding in Ruhe. Heute morgen ging alles wieder wie gewohnt. Wo liegt da der Sinn? Aber bevor ich mich zu früh freuen konnte, meldete der Drucker Tintenmangel. Kein Problem dachte ich, denn als gut organisiertes Geschäft lag eine neue Patrone im Lager. Weit gefehlt, denn die Patrone war zwar schnell drin, aber druckte nicht. Bevor Ärger aufstieg ging ich zu meiner Patientin und vertagte das Tintenproblem. Zurück schrieb ich an ein „Hilfe, etwas geht nicht-Forum“ und warte noch auf Antwort. Könnte mittlerweile die benötigten Papiere abschreiben, Zeit habe ich ja….Da mich gestern allerdings schon die Bank mit ihrem mTan-System genervt hat, liegen bald einmal die Nerven blank. Auch dort habe ich geschrieben und die Antwort erhalten, dass alles sei zu meinem Schutz. Ich gebe also für zwei Zahlungen drei mTan ein und das ist normal? So wie Tintenpatronen, die keine Tinte ausspucken? Das Forum gab zwar verschiedene Lösungsmöglichkeiten, aber die richtige war nicht dabei: mit Alkohol die Patrone abreiben et voilà – schwarz wie die Nacht.
Es ging um die Wurst
Ombudsstelle Pflege
Wenn auch die Medien nichts über meine Vorstösse bringen, habe ich dank meines Blogs ja immerhin die Möglichkeit, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass ich am Donnerstag eine Dringliche Motion zum Thema Ombudsstelle Pflege eingeireicht habe. Die Dringlichkeit wurde nicht gewährt, obwohl die Sprungbeschwerde (aus allen Beschwerden zur Pflegefinazierungsumsetzung im Kanton Baselland wurde eine ausgewählt und beim Kantonsgericht eingereicht) wieder an den Regierungsrat zurückgewiesen wurde. Immer noch werden die Beschwerdeführenden hingehalten und keiner weiss, wie es weitergehen soll. Mir ist der Kragen geplatzt und deshalb ich die Motion eingereicht. Alle Nordwestschweizer Kantone kennen eine Ombudsstelle, die bei Heim-, Alters- und Spitexfragen für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörige zur Verfügung steht, nur Baselland nicht. Nun hoffe ich auf eine rasche Traktandierung, damit es endlich vorwärts geht.
Mit Daniel Münger nach Bern
Hier ein kleiner Werbespot für Daniel Münger, den ich am Freitagmorgen auf dem Weg nach Bern im Zug getroffen habe. Bis jetzt habe ich mich ja nicht viel zu den bevorstehenden nationalen Wahlen geäussert. Habe mir selber etwas Abstand verordnet, nach all den Wahlen die ich schon hatte. Bei der Auswahl an Komitees, denen ich beizutreten gebeten wurde, habe ich darauf geachtet, dass es Menschen sind, die sich mit dem Gesundheitswesen beschäftigt haben und es schaffen, sich sowohl für Patientinnen und Patienten, als auch für die Leistungserbringer einzusetzen. Das ist bei Daniel Münger der Fall. Er setzt sich als Gewerkschafter für das Personal in den Spitälern ein, sucht aber auch nach vernünftigen Lösungen im Gesundheitswesen. Er ist einer der wenigen Politiker, die wirklich zuhören und auch lernfähig sind. Wir haben viele Gespräche geführt und ich fühle mich als Physiotherapeutin wirklich ernst genommen. Deshalb halte ich morgen auch das Input-Referat in Laufen, bevor die Laufentaler Nationalratskandidatin und – kandidaten über Gesundheitsreformen und die Zukunft des Spitals Laufen diskutieren.
Betreffend Komitees (alles SP!)
www.s-leutenegger-oberholzer.ch
Daniel Münger und Susanne Leutenegger Oberholzer finden Sie auf der Liste 2 des Kantons Baselland. Erika Ziltener ist in Zürich zuhause.
Zäh
45 Minuten vor Ende der Landratssitzung sind wir erst bei Traktandum 9 von 39. Ausgerechnet bei der Debatte um die Berichterstattung der Universität zum Leistungsauftrag trudelte die Meldung ein, dass Caspar Baader gegen die Beiträge des Bundes gestimmt hat und die Herren Gysin und Miesch wieder einmal nicht anwesend waren. Die Schlagzeile „Drei Baselbieter versenken Millionen“ wurde den SVP Rednern und ihnen Nahestehenden genüsslich unter die Nase gerieben. Es ist Wahlkampfzeit, aber Bern eben weit weg, auch innerhalb einer Partei.
Neues Leben
Die Prinzessin hat heute ihren ersten Tag an der Uni. Ein neues Studentinnen-Leben beginnt und ich hoffe sehr, dass sich ihre Wünsche erfüllen. Dies wünsche ich auch allen anderen jungen Frauen und Männern, die heute in ihr Studium starten. Fachleute sind ja gesucht.
Unterwegs
Mit der SBB. Heute ist ein Bahntag, denn ich war schon im Geschäft in Bottmingen, an der Aktionswoche der Rheumaliga in Zürich, beim Treuhänder in Baden und jetzt im Zug nach Bern, wo ich physioswiss an der GV von Sermed vertrete. Zwei Mal war spurten angesagt, das Mittagessen ist ausgefallen und ich fühle mich etwas gehetzt, sonst gehts. Alles war pünktlich ausser der VBZ. In Zürich stehen die Trams mitten im Stau und müssen immer wieder Vollbremsungen durchführen. Morgen gibt es nur einen Anlass: Zentralvorstand physioswiss in Sursee. Inkl. Mittagessen.

