Lewinsky in Muttenz

Der von der SP Sektion Muttenz durchgeführte Neujahr/Dreikönigs-Apéro unterscheidet sich deutlich zu den schon statt gefundenen, bei denen ich nicht dabei war, aber die Presse schon. Wieso soll ich Schlange stehen, um den gewichtigen Männern die Hand zu schütteln, wenn ich doch ganz einfach mich in den Saal setzen und die Unterhaltung zwischen dem Schriftsteller Charles Lewinsky und Peter Schmid (ehemals Regierungsrat der SP) verfolgen kann? Möglicherweise ist das Essen opulenter (in Muttenz gibts Dreikönigskuchen) oder mehr Alkoholisches, aber nichts würde mich dazu bringen, unter die C-Promis zu gehen und mich so zu verhalten, als sei ich bei Monarchen zu Besuch. Dafür habe ich Physiotherapeutinnen getroffen, mit denen ich die Zukunft unseres Berufstandes diskutieren konnte und  eine ehemalige Landratswahlkampfkollegin, mit der ich die Zukunft der SP-Sektionen im Leimental erörterte.Vielleicht sollte ich einmal eine Gruppe gründen mit dem Namen „Das andere Netzwerk“?

Charles Lewinsky ist übrigens durchaus unterhaltsam, politisch engagiert in der SP seit der Anti-Minarett-Initiative und gegen einen EU-Beitritt. Und, dass habe ich auch gelernt, äusserst diszipliniert. Seine Arbeitszeit von 9.00 – 11.45 Uhr käme mir auch entgegen, aber er ist schliesslich im AHV-Alter. Dieses verschiebt sich ja für viele immer weiter in die Zukunft, aber das ist wieder ein anderes Thema…

Physiofacts

Physioswiss hat zum zweiten Mal die physiofacts – Infoletter für ParlamentarierInnen herausgegeben. Die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich mit der Sturzprävention und im „Brennpunkt“ wird die Pflegefinanzierung aus Sicht der Physiotherapie betrachtet. Meist geht nämlich vergessen, dass auch die Physiotherapie zur Grundversorgung gehört und damit in Pflegeinstitutionen präsent ist. Jeweils zu Sessionsbeginn erhalten die eidgenössischen ParlamentarierInnen die druckfrische Version, die aber auch hier zu lesen ist. Die nächste Ausgabe ist schon in Bearbeitung. Ihr dürft gespannt sein.

Lesestoff

Das Wochenende fängt nun schon am Freitagmorgen an. Nicht nur, dass ich meine diversen Stellenprozente so optimiert habe, dass ich nun am Freitag tatsächlich manchmal eine Stunde Zeit für „normale“ Büroarbeit und Telefonate habe, nein ab heute habe ich zwei Ausgaben der Tages Woche in meiner Praxis. Meine Patientinnen und Patienten dürfen sich ab Montag daran freuen und ich habe Lesestoff für das Wochenende. Schön gemacht, gute Bilder, handliches Format (meine Alternative „Die Zeit“ ist gigantisch, lese sie auf dem Boden…), vielfältig. Prädikat: empfehlenswert! Gratulation.

Hoffnung Tageswoche

Gut der Name gibt zu denken, ebenso der Schriftzug und die Farbe (wie nennt sich dieses Grün?). Da ich ein zutiefst optimistischer Mensch bin („wird scho guet“), freue ich mich auf die neue Zeitung „Tageswoche“. Einfach darum, weil Leute den Mut haben, etwas Neues zu versuchen, ohne Garantie auf Erfolg. Darum wünsche ich von Blog zu Blog viele neue Abonnentinnen und Abonennten, viele Leserinnen und Leser und viele fundierte, gut recherchierte Artikel.

Papierkram

Ist es nicht schön, wieder zurück zu sein? Haufenweise Papier erwartete mich zuhause und im Geschäft. Erfreulich ist wenig. Die AHV will meinen Anspruch auf Ausbildungszulagen neu beurteilen (3 Seiten), diverse Komitees erhoffen sich eine Beteiligung (der Abstimmungstermin vom 26. September lässt grüssen) und dann sind noch Rechnungen und viel, viel Werbung gelandet.
Dachte immer, wir sind im elektronischen Zeitalter…
Nun ja, wir arbeiten uns durch, nicht wahr? Dabei wären die gelesenen Bücher (auf Papier natürlich) ein weit spannenderes Thema:

  • Vom Himmel in die Traufe
  • Das Labyrinth der Wörter
  • Kennen wir uns?
  • Commissario Montalbano
  • Mit Speck fängt man Mäuse

Die Sommerzeit

ist zwar nicht gesund und mühsam, aber wirklich wichtig ist sie nicht. Beim Zeitunglesen bin ich auf dieses Buch gestossen. Es ist mir darum wichtig, weil darin das Auseinanderdriften der Schichten als Problem geschildert wird. Für all diejenigen, die noch nicht gemerkt haben, welche Auswirkungen die berühmten Boni wirklich haben werden. Die Selbstbedienungsmentalität gewisser Herren zerstört die Grundlage unserer Gesellschaft: Solidarität. Angefeuert von der jahrelangen Diskussion um die „guten“ Steuerzahler, um „Markt“ für Manager und Rendite hat sich ein Brand entwickelt, der schwierig zu löschen sein wird.

Luxus

Luxus ist:

  1. Zeit zu haben
  2. Stundenlang in Büchern zu schmökern
  3. mit der besten Freundin Kaffee zu trinken
  4. mit Freunden ins Kino zu gehen
  5. sich dabei köstlich zu amüsieren
  6. glücklich und müde ins Bett zu fallen

Gefundene Literatur:

  • Mach neu aus alt
  • Das Nachtcafé-Zitatebuch
  • Das Labyrinth der Wörter
  • Tagebuch eines schlimmen Jahres

So schön

die kurzen Sommerferien im Norden auch waren, so schön ist es wieder hier zu sein. Erstaunlich, was sich in einer Woche an Mails (43!), Post (20 cm) und anderem so stapeln kann. Jetzt, da die Strassen wieder ferienleer sind, bleibt Platz. Nach „Tender bar“ übrigens noch „Mein Leben als Sohn“ von Philip Roth gelesen. Die Reihenfolge ist zufällig. Ich bin kein Fan von Roth. Habe immer das Gefühl, er klatsche mir seine Bildung um die Ohren. Bei diesem Buch geht es eigentlich um seinen alten und schliesslich sterbenden Vater. Es gibt gewisse Dinge, die muss man nicht schreiben, schon gar nicht mit dem richtigen Namen des Betroffenen. Auch wenn er nun tot ist. Auch wenn er der Vater von Philip dem Gescheiten war. Das Buch ist 18 Jahre alt, nun ist auch der Schriftsteller alt geworden. Ich las, er hadere damit. Nun ja, so ist das Leben. So schön, aber auch so schwierig.

Richtig ruhig

ist es nur auf Friedhöfen. Ist auch in Oslo, wo ich mich gerade befinde, nicht anders. Eine pulsierende Stadt voller Stolperfallen übrigens. So sass ich stundenlang bei Ibsens Grab im Schatten und liess den Verkehr links liegen. Der Besuch im Museum für Design und Handwerkskunst war zwar auch ruhig, aber bedeutend kürzer. Man kann Besucherinnen auch abschrecken…Dafür ist das kleinere DOGA (norwegisches Design- und Architekturzentrum) spannend und witzig. Der Friedhof ist in der Nähe.

Q-Quelle

Nein, ich will es mir mit dem „Q“ jetzt nicht beQuem machen, aber spannend ist das Alliterations-Experiment eben schon. Zuerst denkt frau, zu „Q“ gibts nichts Gescheites und dann Quillt es so richtig über. War mal in einem Hotel namens „Q“ in Berlin (Logo ist eine Kuh :-)), nette Sache, viel Design und die Badewanne ist Quasi das Betthaupt. Nicht praktisch, aber hübsch. Dann war „Die Quints“ zu seiner Zeit ein tolles Buch von Christine Brückner. Kennt das noch jemand? Ich könnte auch Quark über Quarks erzählen, aber das ermüdet dann doch. Da lese ich doch lieber „Tender Bar“ von J.R. Moehringer weiter. Ohne Q.

Osterferien

War in den Osterferien. Hatte endlich Zeit, meine Bücher zu lesen. Hier also mein Fazit:

  • Andrea Camilleri: „Die Passion des stillen Rächers“ – Ein typischer Fall für Commissario Montalbano. Das Essen ist mindestens so wichtig wie die Lösung des Falles. Macht Appetit.
  • Hans-Werner Kettenbach: „Das starke Geschlecht“ – Ein Roman um Alter, Liebe und einen Anwalt. Gut geschrieben, aber schwierig auszuhalten. Gerade, wenn man Menschen kennt, die ihr Alter so erleben müssen.
  • Alex Capus: „Eine Frage der Zeit“ – Starker Roman um einen Krieg, der auf dem Tanganikasee geführt wird, von Deutschen, Engländern und Belgiern, die eigentlich nichts damit zu tun haben wollen. Spannend.
  • Stephen Bayley & Roger Mavity: „Life’s a pitch“. Im Untertitel „How to sell yourself and your brilliant Ideas“ Musste mir noch Collins „English Dictionary“ dazukaufen. Mein Englisch bedarf dringend der Aufbesserung….Nun, ich habe viel aus diesem Buch gelernt. Die Idee, ein Buch von zwei Autoren aus verschiedenen Blickwinkeln schreiben zu lassen, ist gut. Ob ich brilliante Ideen habe, kann ich nicht so beurteilen. Aber bei dem Ratschlag „if you want so sell something, you have to be a. the best, b. the first, c. different,“ kann ich mich bei „different“ problemlos einreihen 😉

Die Klatschmohnfrau

Roman von Noëlle Châtelet, erschienen 1997. Das Buch wurde mir geschenkt mit der Bitte, mitzuteilen, wie ich es finde. Ich finde es leider ganz lächerlich und übe mich schon jetzt in Formulierungen. Derjenige, der es mir geschenkt hat, wollte mir doch wahrscheinlich eine Freude machen. Es geht um Liebe im Alter. Eine Frau (70) verliebt sich in einen Mann (80). Sie wird plötzlich wieder lebendig, ihr Schlafzimmer erhält neue Vorhänge und ihre Kinder freuen sich, die Enkel auch. Die Farbe Rot (!) spielt eine grosse Rolle, deshalb auch der Titel. Vielleicht ist auch die Übersetzung lausig, immerhin erschien das Buch in der 28. Auflage. Es sind die Vergleiche! Einmal ist die alte Dame ein Kiesel, der von ihrem Verehrer gespalten wird ;-(, dann trägt sie die Liebe wie ein Känguruhweibchen sein Junges (Fleisch im Fleisch)…Aufhören, möchte man rufen, lasst die Liebe doch einfach Liebe sein.

Bockmist

Eigentlich heisst das Buch „Der Waffenhändler“ oder „The Gun Seller“ und ist schon vor Jahren erschienen. Da es Hugh Laurie alias Dr. House, geschrieben hat, musste es offenbar umbenannt und mit einem der hässlichsten Covers, die je erschienen sind, neu aufgelegt werden. Was sucht nur die Unterhose auf der grünen Vorderseite?? Der Verlag gehört auf den Index! Wieso muss „Bockmist“ auf den Titel? Rätsel über Rätsel. Ein Fall von Antimarketing oder so. Anyway: das Buch ist wirklich gut, ein witziger Spionageroman mit unerwarteten Wendungen. Nur nicht von der grünen Vorderseite abschrecken lassen, am besten überkleben!

Sohn des Donnergottes

Hänge jetzt ein bisschen bei Arto Paasilinna (kann jetzt den Namen schreiben ohne auf dem Buchdeckel nachzusehen) rum und lese quasi rückwärts. Der Sohn des Donnergottes wurde 1984 geschrieben, zu Zeiten des kalten Krieges also. Was einem erst gegen Schluss auffällt. Irgendwie erinnert mich die Geschichte ein wenig an John Irving und sein Hotel New Hampshire – schräge Geschichten. In diesem Falle mit Elfen, Gnomen und Wichtelmännchen, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind und gratis arbeiten. Hysteriker und Hypochonder werden mit Blitzschlägen geheilt und praktischerweise auch gerade zum neu-alten finnischen Glauben bekehrt. Vergnügliche Geschichte mit vielen Anspielungen zu Politik und Medizin. Ideal also für politisierende Physiotherapeutinnen und andere.