Nun ist zwölf Uhr vorbei, bei uns die Wahllokale – die wenigen, die es noch gibt – geschlossen. Viele warten auf die Resultate, die Medien haben aufgerüstet und statten uns alle paar Minuten mit neuen Hochrechnungen aus. Eigenartigerweise haben sich die Medien darauf geeinigt, den Wahlkampf und die Parteien zu beurteilen, statt über die Themen profund zu berichten. Mich interessiert herzlich wenig, wie ein Journalist den Wahlkampf. die Kandidierenden, ihre Kleider etc. findet. Auch die Beurteilung der Plakate ist doch völlig lächerlich, da kann ich mir ja selber eine Meinung bilden. Gerne hätte ich aber mehr über die vergangene Arbeit der Bisherigen und den Hintergrund der Zukünftigen erfahren. Ich warte auf die Ergebnisse und wünsche mir für die kommenden vier Jahre eine mediale Auseinandersetzung mit den Akteuren und Actricen, die auf den Schwerpunkten ihrer politischen Arbeit beruht. In welchen Vorständen sitzen sie? Was tun sie da? Wie frei sind sie in ihren Entscheidungen? Das interessiert.
Ja, wäre sicher interessant. Aber das würde ja richtige Arbeit für die Journalisten bedeuten… Ist das nicht etwas zu viel verlangt?