noch ein Abschluss

Nun gehört auch der Landrat für mich zur Vergangenheit. Nach drei Wochen Ferien und aktuellen Schul-Sommerferien, ist es noch nicht so spürbar, da keine Sitzungen stattfinden. Ich bezeichne mich mittlerweile als „teilpensioniert“und es gefällt mir gut so.
Kaum war ich aber wieder zuhause, hat mich eine Patientin auf einen Artikel in der Basler Zeitung aufmerksam gemacht, der am 28. Juni erschienen ist. Ich sei geküsst worden… also machte ich mich auf die Suche und fand ihn

Abschluss Landrat

Die Motion entstand aus der Rückmeldung einer Patientin und in Zusammenarbeit mit Georges Thüring. Dass sie überwiesen wurde, hat uns beide sehr gefreut. An dieser Stelle muss aber auch erwähnt werde, dass ohne den Landratspräsidenten Hannes Schweizer die Motion gar nicht behandelt worden wäre. Er hatte beantragt, die Motion von Position 52 der Traktandenliste nach vorne zu verschieben. Der Rat hat dies dann so akzeptiert.
Für erfolgreiche Vorstösse musste immer Einiges zusammenkommen. 50 waren es bei mir in 13,5 Jahren.
Zum Abschluss kann ich festhalten: ich habe versucht, etwas zu ändern. Das muss reichen.

Veränderungen

neues Bild

 

 

Nach einigen Anläufen konnte ich das Profilfoto ändern. Es zeigt eine Karikatur von mir, die ich zum Abschied von physioswiss erhalten habe. Ich freue mich sehr über dieses Bild. Der „rosarote Elefant“ war das Codewort in schwierigen Zeiten, denn kaum hat man ihn erwähnt, lächelt man auch schon. Irgendwie ging es dann immer weiter und physioswiss gelang es, den Weltkongress in Genf erfolgreich durchzuführen. Ein einmaliges Erlebnis und es war schlicht eine sensationelle Erfahrung, Teil der „Physio-Community“ zu sein. Am 31. Mai ging meine Zeit im Zentralvorstand zu Ende, zuletzt als Präsidentin ad interim.

In nicht einmal zwei Wochen ist auch die Zeit als Landrätin im Kanton Basel-Landschaft vorbei, dies aufgrund der Amtszeitbeschränkung. Nach mehr als 30 aktiven Jahren in der Politik wäre ich wohl nicht mehr zur Wahl angetreten. Engagement ist mir weiterhin wichtig, ein politisches Amt brauche ich dafür aber nicht (mehr). Bemerkenswert finde ich trotzdem, dass ich die einzige Frau bin, die am 27. Juni aufgrund der Amtszeitbeschränkung verabschiedet wird, dies neben 9 Männern. Warum ist dies so? Der Frauenstreik vor zwei Tagen hat vor allem etwas gezeigt: wir sollten immer wieder fragen, weshalb etwas so ist, wie es ist.

Der Laptop bleibt in den Sommerferien zuhause. Blogbeiträge werde ich danach aber sicher wieder mehr schreiben, denn endlich ist wieder Zeit dafür.

Transparenz oder meine Fr.10995.20 Landratsentschädigung (brutto)

Nun wurden die Abrechnungen von 44 LandrätInnen aufgeschaltet. 46 inklusive ich haben darauf verzichtet. Falls es nach der medialen Waschmaschine noch jemanden interessiert, kann er meine Abrechnungen auf der Landeskanzlei einsehen (diese Möglichkeit gibt es auch). Ich habe nichts zu verstecken. Im obigen Jahres-Betrag sind noch Fr. 991.20 als Reisespesen einberechnet. Die 46 km von Oberwil nach Liestal und zurück werden mir als Kilometer-Entschädigung ausbezahlt, da ich ein Generalabonnement habe. Ich fahre mit Velo und Zug nach Liestal, auch dies im Sinne der Transparenz. Sonstige Spesen habe ich Null. Aber das interessiert ja auch keinen mehr. AHV und ALV werden übrigens auch abgezogen, wie es sich gehört.

Wieso ich es nicht auf der Landratsseite öffentlich mache? Weil ich mir dem medialen Treiben nicht beugen will. Die FDP-Fraktion hat sich taktisch der Transparenz verpflichtet und ihre Entschädigungen veröffentlicht. Dann aber bei der letzten Landratssitzungen eine Interpellation eingereicht, bei der folgende Frage gestellt wird:

Ist sichergestellt, dass Kantonsangestellte bei der Ausübung ihres öffentlichen Amtes nicht
gleichzeitig aus zwei Verdienstquellen Einkünfte erzielen (Lohn / Lohn für bezahlten Urlaub und
Entschädigung des öffentlichen Amtes)?

Im Gegensatz zu Juristen, kann der Polizist und die Kindergärtnerin ihre Arbeit ja nicht im Saal erledigen. Jede moderne Firma sollte es meiner Meinung nach ermöglichen, öffentliche Ämter auszuüben.
Denn die wirklich interessante Frage ist: wer kann es sich leisten, im Landrat zu sitzen? Wer wird alles von der ihn beschäftigenden Firma für seinen Einsatz für die Öffentlichkeit bezahlt oder freigestellt? Die einfache Verkäuferin oder Malerin wohl kaum, oder? Damit ich dies diskutieren kann, habe ich mich geweigert, es einfach zu machen. Wobei so oder so klar ist, wie viel wir im Landrat erhalten: Fr. 50.00 pro Stunde Kommissions-Sitzung oder Landrat plus eine Grundentschädigung von Fr. 4400.00 im Jahr. Die Spesenabrechnungen werden geprüft, wie es in jeder Firma üblich sein sollte. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Zäh

45 Minuten vor Ende der Landratssitzung sind wir erst bei Traktandum 9 von 39. Ausgerechnet bei der Debatte um die Berichterstattung der Universität zum Leistungsauftrag trudelte die Meldung ein, dass Caspar Baader gegen die Beiträge des Bundes gestimmt hat und die Herren Gysin und Miesch wieder einmal nicht anwesend waren. Die Schlagzeile „Drei Baselbieter versenken Millionen“ wurde den SVP Rednern und ihnen Nahestehenden genüsslich unter die Nase gerieben. Es ist Wahlkampfzeit, aber Bern eben weit weg, auch innerhalb einer Partei.

Wir sind nicht Europa!

Der Landrat ist ein bunt gemischtes politisches Gremium. Manchmal kann der sonst so gewöhnliche Landrat durchaus für Unterhaltung sorgen, so am letzten Donnerstag. Mitten in der Behandlung einer Interpellation, stellte John Stämpfli von den Schweizer Demokraten (nicht mehr gewählt) einen Ordnungsantrag. Es habe eine Europafahne und eben: Wir sind nicht Europa! Grosse Verwirrung, denn im Landratssaal war nur unsere Baselbieter Fahne zu sehen. Landratspräsidentin Bea Fuchs liess sich nicht beirren und machte einfach bei der Interpellation weiter, während die Verwaltung versuchte, das Problem zu klären. Offenbar hing am Gebäude aussen eine Europa-Fahne, wie jedes Jahr am 5. Mai, dem Europatag. Nur war das niemandem aufgefallen…
Nein, wir sind wirklich nicht Europa, aber mittendrin und damit Teil davon. Auch wenn wir uns manchmal einen Ozean rundum wünschen. Wir Schweizerinnen und Schweizer bleiben Europäerinnen und Europäer, nicht nur am 5.5.