Verbote, Verbote

In Tram und Bus der BLT und BVB sind Essen und Trinken schon seit längerem verboten. Nun soll es auch Bussen geben. Bussen in den Bussen sozusagen. Auch nett. Natürlich ist der Abfall ein Problem, aber er ist es überall. Es hat damit zu tun, dass er keinen Wert hat oder wir ihm keinen zumessen. Wegschmeissen. Ich plädiere für mehr Abfalleimer, in Bus und Tram und auch sonstwo. Dann für Projekte, die dem Abfall einen Wert geben (den er ja durchaus hätte). Im Zeitalter von Konjunkturprogrammen wäre das mal etwas Anderes. Zum Glück ist das Essen und Trinken auf dem Velo noch nicht verboten – nur etwas schwierig….

Osterferien

War in den Osterferien. Hatte endlich Zeit, meine Bücher zu lesen. Hier also mein Fazit:

  • Andrea Camilleri: „Die Passion des stillen Rächers“ – Ein typischer Fall für Commissario Montalbano. Das Essen ist mindestens so wichtig wie die Lösung des Falles. Macht Appetit.
  • Hans-Werner Kettenbach: „Das starke Geschlecht“ – Ein Roman um Alter, Liebe und einen Anwalt. Gut geschrieben, aber schwierig auszuhalten. Gerade, wenn man Menschen kennt, die ihr Alter so erleben müssen.
  • Alex Capus: „Eine Frage der Zeit“ – Starker Roman um einen Krieg, der auf dem Tanganikasee geführt wird, von Deutschen, Engländern und Belgiern, die eigentlich nichts damit zu tun haben wollen. Spannend.
  • Stephen Bayley & Roger Mavity: „Life’s a pitch“. Im Untertitel „How to sell yourself and your brilliant Ideas“ Musste mir noch Collins „English Dictionary“ dazukaufen. Mein Englisch bedarf dringend der Aufbesserung….Nun, ich habe viel aus diesem Buch gelernt. Die Idee, ein Buch von zwei Autoren aus verschiedenen Blickwinkeln schreiben zu lassen, ist gut. Ob ich brilliante Ideen habe, kann ich nicht so beurteilen. Aber bei dem Ratschlag „if you want so sell something, you have to be a. the best, b. the first, c. different,“ kann ich mich bei „different“ problemlos einreihen 😉

Zeitnot

Heute musste ich einer Patientin mitteilen, dass ich nach Jahren der Behandlung leider keine Zeit mehr für sie habe. Natürlich kann sie auch gut ohne mich, aber mittllerweile ist die Dame über 90 und ich hätte sie gerne weiter begleitet. Nur so schnell-schnell will ich aber auch nicht. Mein Telefonbeantworter teilt auch mit, dass ich keine neuen PatientInnen annehmen kann. Will ich aber einigermassen seriös als Politikerin und Physiotherapeutin, Vorstandsmitglied und Familienfrau weiterarbeiten, muss ich allerdings Prioritäten setzen. Leider.

Mein Freund der Feuersalamander

Ich habe ihn gestern bei der Gartenarbeit wieder getroffen. Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob es immer derselbe ist, aber ich begrüsse ihn immer wie einen Freund.Jedes Jahr taucht er jeweils an verschiedenen Orten im Garten auf, gewöhnlich wenn ich Steine verschiebe. Einen Moment bleibt er in seiner Position und sucht sich dann einen neuen schattigen Ort. Ein treuer Freund. Ich entschuldige mich für die Störung, freue mich, dass es ihm gut geht. Im „normalen“ Leben sind solche Freunde eher selten. Es lebe also die Gartenarbeit!

April, April

Wollte mich heute morgen um 7 Uhr schon aufregen, habe den Scherz aber doch entlarvt: die Vereinigung zur Felsenreinigung! Sie sollte die Schweizer Alpen von Vogeldreck befreien. Schön, gibts noch Scherze, die wirklich welche sind. In der heutigen Vertrauenskrise kann man Scherz von Wahrheit kaum noch unterscheiden.

Entwicklungen

Erziehung war gestern, heute manage ich eine Wohngemeinschaft von mehrheitlich Berufstätigen. Die gemeinsamen Interessen: viel Essen, saubere Wäsche und das Badezimmer zur alleinigen Verfügung. Das persönliche Engagement wird dabei möglichst tief gehalten, man hat ja seine Kräfte einzuteilen. Die Einstellung einer Reinigungsfachfrau wird von allen gewünscht und dann mir überlassen. Bin nicht sicher, ob diese die Gewohnheiten der WG aushalten können wird…

Vorstände

Gestern wurde ich in zwei Vorstände gewählt: von physioswiss, dem Berufsverband der Physiotherapeutinnen und von procap Basel, einem Verein der sich für Behinderte einsetzt. Beim zweiteren allerdings in Abwesenheit, da ich ja beim ersteren in Bern war. Die Arbeit im Zentralvorstand von physioswiss wird ein hartes Stück, schon gestern ging es quasi Schlag auf Schlag. Nächsten Freitag werden wir uns um die Ressortverteilung kümmern. Meine erste Sitzung bei procap ist dann eine halbe Woche später. Ich werde die Arbeit in der Praxis aber ein bisschen herunterfahren müssen. Alles geht nicht, auch nicht in der Linkskurve.

KRIP

= Kantonaler RIchtPlan Basel-Landschaft. Unser grosses Thema heute im Landrat. Wir werden wohl Stunden damit beschäftigt sein. Die papierne Vorlage ist mehrere Zentimeter dick. Die Reden haben eben mit der Eintretensdebatte begonnen. Meine Spitex-Motion, 13. Traktandum heute, hat wenig Chancen diskutiert zu werden. Natürlich ist die Raumplanung der nächsten Jahrzehnte wichtig. Nach mehreren Anläufen kann auch die SP dahinter stehen. Die Euphorie der 70er Jahre ist endgültig vorbei.

Egerkingen

kannte ich bis jetzt nur als Ausfahrt der Autobahn. Gestern traf sich der Vorstand der Kinderspitex Nordwestschweiz zur Sitzung mit anschliessendem Nachtessen. Von Egerkingen habe ich ausser dem Gasthof, dem Kreisel und dem Schnee nichts gesehen, aber es war ein intensiver Abend. Drei Stunden brüteten wir über Reglemente und Rahmenvereinbarungen. Drei Kantone – drei völlig verschiedene Systeme. Sehr föderalistisch und nicht sehr ökonomisch. Um die Kosten nicht unendlich in die Höhe zu treiben, suchen wir einfache Lösungen. Dann will aber die örtliche Spitex wieder ein Formular, dann die Gemeinde nur Geld ausgeben gegen ein anderes und die Krankenkassen spielen ja auch noch mit. Von der Wiege bis zur Bahre – Formulare, Formulare… Beim Essen gabs aber viel zu lachen und endlich auch mal ein anderes Thema.

Sandkasten-Spiele

Als mein Sohn zwei Jahre alt war, sass er friedlich im Sandkasten. „Geil“ sagte er. Ich traute meinen Ohren nicht. „Geil“ tönte es nochmals. Erzieherisch korrekt reagierte ich gar nicht. Natürlich soll ein Zweijähriger nicht „geil“ sagen, aber ich wollte das Wort auch nicht interessanter machen. Dasselbe wäre nun auch bei „Peitsche“, „Indianer“ und „Kavallerie“ angebracht. Aber offenbar haben die meisten Politiker nie Kinder erzogen. Um möglichst zu verdecken, dass auch sie das Ganze falsch angepackt haben (Stichworte: Steuerwettbewerb und Hedge-Funds-Manie), wird nach dem Prinzip von „Ich nicht – du auch“ mit Worten um sich geworfen.
Man darf von Politikern erwarten, dass sie Ruhe bewahren und eine Strategie entwickeln – und dann sprechen.

Gedächtnis – failed

Kennt ihr das auch: man will etwas erzählen, ein Name fällt einem nicht mehr ein, die ganze Geschichte stockt? Eigenartigerweise kommen gewisse Buchstaben noch an die Oberfläche, aber der Name bleibt im Labyrinth des Gehirns verschollen. Sehr beruhigend daher die Fernsehsendung von gestern Abend: wenn schon Gedächtnislücken da seien, sei nichts mehr zu machen. Vorher müsse man aktiv werden. Vorher ist nun schon eine Weile hin.
Der Name (Asperger-Syndrom war es das letzte Mal) kommt irgendwann später – aber die Geschichte ist weg und der Gesprächspartner meist auch…

Geschafft

…vom Tag bin ich. Meine Hausbesuche verteilen sich auf den Hügeln des Leimentales und ich bin nicht sicher, ob ich so viel Training überhaupt brauche. Dann ist auch noch die eine oder andere Aufregung zu verbuchen.
…ist aber auch die Generalversammlung des Physioverbandes beider Basel. Da mindestens drei meiner ehemaligen Lehrer anwesend waren, ein spezieller Abend. Aus politischer Sicht ein interessanter, denn Sätze wie: „Das ist gesetzlich so geregelt, da kann man nichts machen.“, gibts in der Politik nicht. Wir machen immer etwas an den Gesetzen und Geheimnissen dieses Staates, wir PolitikerInnen. PhysiotherapeutInnen hingegen sind so was von unpolitisch – muss nicht negativ sein. Es bringt einen einfach nicht unbedingt weiter

Wunschkreisel

Meine Oberwil-Kreisel-Interpellation wurde ja letzten Donnerstag im Landrat behandelt und beerdigt. Hier aber doch noch ein Bild, wie es hätte sein können, hätte die Jury anders entschieden:
Gesamtbild03g Projekt von Bühler Architekten Bottmingen.
Die Fussgängerübergänge wären bei meinem Wunschkreisel erhöht, so dass die Fahrbahnbenutzer Schwellen zur Temporeduktion hätten. Ach ja.