Wut

Es gibt Firmen, die können die Linkskurve zur Weissglut treiben. Letztes Jahr bestellte ich ein Gerät für mein Geschäft. Leider fehlte ein Teil und es war somit unbrauchbar. Ein Telefon später – immer noch guter Hoffnung – geschah erst mal gar nichts. Ein weiteres und ich wurde gebeten, das Gerät (natürlich auf meine Kosten) zurückzuschicken. Trotz Anfragen erhielt ich nie mehr etwas. Logischerweise befand ich diese Firma für unfähig. Dieses Jahr kam eine Mahnung! Nun ich telefonierte wieder und es wurde mir gesagt, man müsse im Lager nachschauen. Eine Antwort kam nicht, dafür eine 2. Mahnung. Mittlerweile schon etwas erfahrener schrieb ich per Mail, Fax und eingeschriebenem Brief ein Resumée. Was geschah? Es kam ein Paket! Das ich natürlich zurückwies. Heute die 3. Mahnung. Man drohte mir mit Betreibung. Ich sprach wieder mit derselben Dame, die, man ahnt es schon, zuerst mit dem Lager sprechen müsse. Was sie dann dort wolle? Ja, sie müsse schauen, ob das Paket wirklich zurückgekommen sei…Da mir schon mit der Betreibung gedroht wurde, drohte ich böse zurück. Ich fürchte fast: Fortsetzung folgt.

Hooligans

Am 29. November stimmen wir im Baselbiet auch über den „Beitritt zum Konkordat über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen“ ab (uff). Ebenso über die Änderung des Polizeigesetzes. Ich werde dagegen stimmen. Nicht weil ich Verständnis habe für Hooligans, denen es nur darum geht, alles und jeden auseinanderzunehmen. Sondern weil ich mich dagegen wehre, dass jeder, der sich im Umfeld eines Stadions bewegt, automatisch verdächtigt wird.
Art. 3: Nachweis gewalttätigen Verhaltens, b. glaubwürdige Aussagen oder Bildaufnahmen der Polizei, der Zollverwaltung, des Sicherheitspersonals oder der Sportverbände und -vereine
Der Fussballverband hätte schon längst die Macht, dagegen vorzugehen. Schon alleine wegen der Schweinegrippe müssten eigentlich diese Massenveranstaltungen verboten werden…

Schöne Aussichten

Die nächsten Wahlen stehen ja immer schon vor der Türe: nach den Wahlen ist vor den Wahlen (alter Politikerspruch). Die publicarena klärt mich auf, dass attraktive PolitikerInnen die besseren Wahlchancen haben und ich also mein Bild auf ihre Website laden soll. „Die Wähler mögen attraktive Politikerinnen und Politiker“ wird mir im Mail mitgeteilt. Mag sein, ich aber mag intelligente Wählerinnen, die sich von schönen Aussichten nicht blenden lassen und dafür ihren Kopf einsetzen. Übrigens: Schönheit ist vergänglich…

BAP-Geburtstag

Gestern feierte der Baselbieter Alters- und Pflegeheim-Verband (BAP) sein zehnjähriges Bestehen. Die besten Wünsche dazu aus der Linkskurve! Das Essen im APH Frenkenbündten war genial und die Gespräche sehr anregend. Das Problem Fallführung diskutierten wir dann vor dem Desserbuffet und liessen unseren Kaffee dafür kalt werden. Fazit: es menschelet überall und oft sind solche Gespräche wichtiger als die „hohe“ Politik. Wobei es durchaus Wirkung hat, wenn ich mit einer Motion „drohe“ ;-).

Fallführung

Soll die Fallführung bei der örtlichen Spitex liegen oder bei einer spezialisierten? Dies ist eine Frage, die mich beschäftigt. Die Frage ist: was ist für die Patienten am besten? Eigenartigerweise taucht diese Frage nur selten auf. Wir im Baselbiet kranken immer wieder daran, dass wir unsere 86 Gemeinden und 26 Spitexorganisationen hätscheln. Dann haben wir noch den Spitexverband und den Verband der Basellandschaftlichen Gemeinden, die zwar miteinander verhandeln, aber ihre Beschlüsse nicht durchsetzen können.
Dann braucht es eben ein Gesetz zum Schutze der Patienten. Oder haben Sie Lust mit zwei Spitexorganisationen zu verhandeln, wer Sie jetzt behandeln darf?

Weitsichtig

bin ich von Geburt an. Das hat jetzt nichts mit Einbildung zu tun, sondern mit meinen schiefen Augen. Leider nimmt die Weitsichtigkeit im Alter zu, so dass meine Arme nicht mehr für das Lesen reichten. Also brauchte ich eine neue Brille, besser gesagt eine andere, denn jetzt habe ich zwei. Was die Sache nicht einfacher macht, denn bekanntlich steigt auch die Vergesslichkeit. Aber das Lesen macht deutlich mehr Freude: GROSSE BUCHSTABEN! Gleichzeitig kann ich auch meine Gedächtnis trainieren, sehr praktisch also. Das Leben kann weitergehen.

Rekapitulation

Es war eine sehr, sehr anstrengende Woche. Verschiedene Vorstände, der schon genannte Kongress, dann die Jahrestagung von physioswiss in Bern und zuguterletzt noch die Diplomübergabe des Physiotherapiekurses 44 in Basel standen auf dem Programm. Spannende Menschen getroffen (muss all die Visitenkarten noch einordnen), Projekte entwickelt und viele, viele Sandwiches gegessen. Bin geschätzte 50 Mal mit dem Zug durch Olten gefahren oder in Olten umgestiegen. Natürlich neige ich zu Übertreibungen :-). Dann ist da noch der Bezirksrichterwahlkampf, bei dem ich Vera Feldges gerne unterstützen möchte und nun auf diesem Wege tue. An alle, die im Bezirk Arlesheim wohnen: SP wählen. Denn wie hiess es so schön im Workshop A: Woher kommen die Besten? – Eben!

Kongresstag

Da ich an einem Kongress über Grenzverschiebungen in der globalen Gesundheitsgesellschaft teilnehme, sitze ich für einmal nicht im Landratssaal. Dabei wird dort heute über die Baselbieter Kultur diskutiert. Muss nun ein neues Leitbild her, damit wir die Baselbieter Kultur (was auch immer diese beinhaltet) retten können? Braucht sie überhaupt eine Rettung? Ich erlebe die Kultur als sehr vielfältig. Ausgerechnet die Parteien, die sonst für die Eigenverantwortung plädieren (allerdings nur im sozialen Bereich…), wollen nun sauber geregelte kulturelle Verhältnisse. Zumindest bei einer Partei geht es eigentlich nur um eines: weniger Geld nach Basel. Wieso gibt es keinen Kongress über Grenzverschiebungen in der globalen (oder lokalen) Kulturgesellschaft? Oder bin ich einfach nicht eingeladen?

Kein Geld

Über den Mangel an Geld wird ja häufig geklagt. Aber wie wäre es, wenn wir das Leben ganz ohne gestalten würden? Der Zufall (oder sonstwer) wollte, dass ich einen Fernsehbericht über Heidemarie Schwermer sah und gleichzeitig auch das Buch „Wenn der Wind dreht“ von Andrea de Carlo las. Bei beiden geht es um das Leben ohne Geld. Sollten wir nicht unsere Talente höher gewichten als das Geld? Oder ist Geld wirklich die unverzichtbare Aufbewahrung von Leistung? Als Mitglied einer Partei, die sich einst dem Kampf gegen den Kapitalismus hatte, spüre ich grosse Lust, endlich das System zu wechseln.

Betonköpfe

Die SVP Baselland will das Budget zurückweisen. Im Falle einer Nichtannahme ihres Antrages haben sie sehr, sehr viele Streichungen vorgeschlagen. Vor allem beim Personal und dem Papier wollen sie sparen, nun gut. Dafür soll aber die Regierung die mittlerweilen aufgeschobenen Bauprojekte wieder in das Budget aufnehmen. Beton muss her!
Angesichts der angespannten Finanzlage müsste eine Erhöhung der Prämienverbilligung im Umfang von maximal 10 Millionen ausreichen, um den konjunkturpolitisch beabsichtigen, aufgrund er zeitlichen Verschiebung aber wohl ohnehin zu spät kommenden Effekt zur Erhaltung der Kaufkraft zu erreichen. aus der Vorlage 2009/255. Bei der SVP wird schon an den Buchstaben gespart oder am Korrekturprogramm….

Buddeln

Ich gehe den Dingen gerne auf den Grund. Schon als Kind betätigte ich mich als Archäologin und grub das handtuchkleine Rasenstück neben dem Haus um. Ich war überzeugt, wertvolle Keramik gefunden zu haben, von Bauschutt wusste ich damals noch nichts. Leider stiess ich weder beim Hausbesitzer noch bei meinen Eltern auf grosses Verständnis für meine wissenschaftliche Arbeit. Gestern durfte ich nun kiloweise Altmetall (Alter unbekannt) aus dem Garten (dem eigenen mittlerweile) buddeln. Altersmässig würde ich es vor Einführung der Abfallgebühr einordnen. Altmetallsammlungen schien es noch nicht gegeben zu haben. Die Funktion der Teile war auch nicht ganz klar. Am Schluss des Tages war der Hügel deutlich kleiner, ein Kessel war mit Metall gefüllt und ich hatte eine Steinmauer mehr. Buddeln ist einfach gut.

Nebelfahrt

Gestern gings nach dem Landrat noch nach Fribourg. Nicht, dass ich viel von der Stadt gesehen hätte – ist bei meinen Sitzungsreisen ja meistens so. Aber so vom Bus der Linie 1 aus, wäre ein Spaziergang schön gewesen. Die Teilnahme an der Mitgliederversammlung der Fachgruppe „Physiotherapie in der Geriatrie“ war mir aber schon wichtig, bin ich dort doch quasi grossgeworden. Auf der Seite physio-geriatrie kann nun das druckfrische Berufsprofil heruntergeladen werden. Es steckt viel Arbeit darin und ich beglückwünsche die Arbeitsgruppe zu ihrem Werk!
Zurück gings dann im Nebel und im Speisewagen. In Basel waberten die Nebelschwaden um den Bahnhof. Gemütlich ist anders. Manchmal wünschte ich mir Oberwil etwas näher nach Basel.

Uefa-Schule

An einer Landratssitzung wie heute lernt frau so allerhand. Am Morgen ging es noch um die Nachwehen zum 9. Stadion und seine Kosten. Schuld will niemand mehr sein und so wurde die Euro 08 endgültig auch finanziell beendet. Da in allen Fraktionen Beteiligte sitzen, ging die Sache ziemlich harmlos über die Bühne. Nun brüten wir über einer dringlichen Interpellation zur Verschiebung der Einführung des Sprachenkonzeptes. Gewisse Lehrkräfte haben die Weiterbildung für das Frühfranzösisch schon begonnen, da hat der Regierungsrat alles aufgeschoben. Keiner weiss weiter. Bei der Euro war die Euphorie so gross, dass unbesehen Geld ausgegeben wurde, bei der Schule wird gebremst und jeder Rappen ist zuviel. Kann das jemand verstehen? Die Schule ist halt nicht die Uefa ;-(

Minarette und andere Türme

Bin ja der Meinung, dass es die Anti-Turm-Initiative nicht braucht, dafür haben wir Baugesetze. Aber mittlerweile reden wir ja nicht mehr über Türme sondern über Religion, Muezzin, Kirchenglocken und anderes. Wer nicht im Elfenbeinturm sitzenbleiben will, kann sich hier informieren. Was den Muezzin betrifft, erfährt man bei diesem Test, dass er ja nicht rufen muss, da die Menschen von alleine in die Moschee kommen. Logisch! Wird allerdings die Diskussion darüber nicht aufhalten.