Die Präsidentin der SP Baselland hat ihren Rücktritt auf April 2008 bekannt gegeben. Ist sehr schade, da sie es gut gemacht hat und ich immer froh bin, dass es Frauen in Spitzenpositionen gibt. In der BaZ fragt dann der Journalist (männlich) hintereinander den Vizepräsidenten (männlich), einen Mann, einen Mann und noch einen Mann, ob sie sich das Amt vorstellen könnten. Frauen? Kein Thema, nicht mal ansatzweise. Die Angefragten sagen offenbar auch nichts in der Richtung.
Ist ja auch logisch, nachdem die SP Schweiz während des Wahlkampfes ganz vergessen hatte, die Frauen speziell zu unterstützen.
Projekte III
Habe mit Schrecken festgestellt, dass in der Blogosphäre schon Weihnachten ausgebrochen ist. Jetzt? Vor dem 1. Advent (2. Dezember) gibts bei uns gar nichts Weihnachtliches. Wir haben schliesslich erst gerade d’Herbschtmäss hinter uns. Etwas Luft holen und dann gibts einen Adventskranz. Projekt III ist also noch aufgeschoben.
Projekte I
Morgen ist wieder Landratssitzung. Werde ein Postulat einreichen (=bitte prüfen und berichten) zu zentralen Vermittlung von Ferienbetten für Betagte. Baselland Tourismus (ja das gibts wirklich, mit eigener Homepage übrigens) hat ein Hotelbetten-Vermittlungsportal. Dort gehts also. Warum also nicht auch für Pflegeheim-Betten?
Projekte II
Bin in den Vorbereitungen für ein Kurszentrum für traditionelles Handwerk. Dort werden/sollen Menschen mit Fähigkeiten im Klöppeln, Stricken, Sticken, Schnitzen, Malen etc. Kurse geben. Altes Haus habe ich schon, fehlt wieder mal der schnöde Mammon. Bin ja selber begeisterte Handwerkerin, aber im Landrat darf man nicht mal stricken. Dabei könnte man sich bestens konzentrieren. Werde mal die amtierende Präsidentin fragen, ob sie was dagegen hat.
Name
Fühle mich in der Blogosphäre etwas ausgestellt mit meinem richtigen Namen. Gehört zum Preis, den ich für meine Nichtwahl bezahlt habe. Andere Blogs heissen etwa Madame Lila, Herr Paulsen usw. weiss aber nicht, ob Herr Paulsen wirklich so heisst und Madame Lila scheint mir eher nicht so wahrscheinlich. Für den Return on Investment müsste ich jetzt noch dreieinhalb Jahre weiterschreiben und dann wieder kandidieren. Keine Ahnung, ob ich das will. Kandidieren, meine ich. Schreiben ist o.k.
Staat als Preistreiber
Heute in der Sonntagszeitung: Teurer wird es vor allem dort, wo der Staat regulierend eingreift. Beispiele: SBB, Post, Strom, Krankenkassen. Soweit so gut, auch wenns nicht stimmt. Schliesslich sind die Krankenkassen private Versicherungen und der Staat ist über seine Spitäler wieder Leistungserbringer. Wer ist dann teuer? Schräg wirds aber bei den Zigaretten, die auch aufgeführt werden: der Staat will sie teuer, weil sie ja nicht unbedingt gesund sind, der Preis als Steuerungsinstrument – und es wirkt. In anderen Staaten ist zu sehen, wie sich die Preise entwickeln, wenn der Staat sich zurückzieht: Privatbahnen in England, Stromkonzerne in Deutschland. Service schlecht, Preise hoch. Hätte man im Artikel auch aufführen können, Herr Thöny.
Abstimmungen
Am 25. November gibts wieder Abstimmungen im Kanton Baselland:
Hundegesetz (habe schon darüber geschrieben) JA.
Unternehmenssteuerreform (was für ein Wort) NEIN, weil uns immer wieder das Märchen erzählt wird, dass uns niemand (=Firmen) gern hat, wenn wir nicht die Steuern senken. Wenn sie dann aber gesenkt sind, dann getraut sich keiner mehr, sie wieder einzuführen oder zu erhöhen. Weil trotzdem alles bezahlt sein muss, wird das Geld über unsoziale Gebühren eingezogen. Klar gehts uns im Moment gut, aber es wird nicht so bleiben. Mache mir aber keine Illusionen: vor allem Männer glauben dieses Märchen.
Tim Krohn
Habe die „Quatemberkinder“ hinter mich gebracht. Mag ja sein, dass die Mischung von Glarner Dialekt und Schriftdeutsch mal etwas Anderes ist. Aber die Geschichte! Muss das sein, will ich so etwas lesen? Es wird gehext bis die Toten deutlich in der Mehrheit sind. Immerhin erfährt man einiges über die Weidehaltung der Kühe und das Käsen. Aber auch hier werden die Käse grün oder rot, weil immer wieder gehext wird. Dagegen ist Voodoo Kinderkram. Frau bleibt irritiert zurück und wagt kaum, den zweiten Band („Vrenelis Gärtli“) auszupacken.
Anna Gavalda
Gebs ja zu: manchmal ist Kitsch auch schön. Habe innerhalb von zwei Tagen zuerst das Buch „Zusammen ist man weniger allein“ (nicht ganz korrekte Übersetzung von Ensemble c’est tout) gelesen und dann noch den Film gesehen. Das Buch ist um Welten besser, weil ich noch nie eine so wunderschöne Beschreibung des Zeichnens gelesen habe. Nebenbei gibts auch noch eine Lektion in französischer Geschichte. Für neblige Herbsttage ist das Buch sehr zu empfehlen und ein Happyend kann ja nicht schaden. Der Film gibt die Charaktere nicht richtig wider und die Schnitte zerstören die Geschichte, leider.
Träume
Träume, an die ich mich erinnere, habe ich selten. Von Patienten träume ich noch seltener. Manchmal „besucht“ mich aber ein verstorbener Patient (meine Praxis heisst ja Geriamobil – das Alter ist ein wichtiger Teil) im Traum. Letzte Nacht auch. Es sind schöne Träume, in denen ich erfahre, dass es dem Menschen gut geht. Hat ja immer etwas Abgehobenes/Existenzialistisches von solchen Dingen zu erzählen, aber ich weiss, dass viele dieselben Erfahrungen machen. Prinzessin hat mir im zarten Alter von 5 Jahren erklärt, dass die Kinder sich ihre Eltern aussuchen und dann von ihrem Stern herunterkommen. Wenn man stirbt, geht man wieder zurück. Ein ewiger Kreislauf, ein tröstlicher Gedanke.
Fred Vargas
Ich habe sie alle: die Fred Vargas Krimis. Intelligente, manchmal auch schräge Krimis. Die Mitspielenden bleiben, nur die Hauptfigur wechselt immer wieder. Jetzt bestellt: „Die dritte Jungfrau“. Werde mich wohl mal an eine französische Ausgabe wagen.
http://www.krimi-couch.de/krimis/fred-vargas.html
Chefin
Wenn ich so in den anderen Blogs lese, wird oft über die Arbeit geschrieben. Wir sind halt, was wir arbeiten (wird leider nicht immer bezahlt). Frage mich dann, was meine Angestellten (2) wohl so von mir schreiben würden. Keine Ahnung, ob ich eine gute Chefin bin. Der Lohn ist anständig – finde ich zumindest – weil mir das wichtig ist. Bin gerne selbstständig, aber nicht unbedingt gerne Chefin, weil nicht besonders konfliktfähig. In der Politik ist das einfacher. Da kann man verschiedener Meinung sein und auch bei dieser bleiben. Im Geschäft läufts so, wie ich will, wobei es mir manchmal auch egal ist. Kommt aber bei Angestellten nicht gut an, wenn ich es einmal so und dann wieder anders haben will. Vielleicht kann mir mal jemand sagen, was eine gute Chefin ausmacht.
Wahrheit
So eine Blogreise ist schon toll. Patientin abgesagt, dann hat man etwas Zeit. Es gibt witzige, traurige, nachdenkliche und wunderschöne. Und es herrscht Schreibfreiheit! Habe extrem Mühe mit Nachrichten (ist Roger Federer wirklich der Mittelpunkt?), Zeitungen (von dem Bisschen, das ich beurteilen kann, stimmt ziemlich wenig), Radio (dasselbe steht auch in der Zeitung).
Highlight gestern Abend, Sportschau: Natascha Badmann ist verletzt, erzählt ihr Lebenspartner/Trainer doch von den verletzten Sacralgelenken, die operiert werden müssen. Die gute Frau hats an den Schultern. Die Sacralgelenke sind ein Teil des BECKENS!!! WIRKLICH WAHR.
Winterzeit
Und wieder haben wir es hinter uns gebracht: alle Uhren umgestellt! Bin sicher, dass Funkuhren seit diesem Sommerzeit/Winterzeit-Spiel enormen Umsatz gemacht haben. Ich finde es nur mühsam. Dass wir damit keine Energie sparen, wissen wir schon lange. Dafür sind wir EU-kompatibel -auch schön. Zwar ist es am Morgen jetzt wieder hell, dafür abends dunkel, wenn ich nach Hause fahre. Sollte vielleicht. wie zu Beginn des Jahres, nur arbeiten, wenn es hell ist.
Wahl-Statistik
Eigentlich sind die Wahlen ja abgeschlossen. Jetzt liegen aber die Details vor: in Burg, Dittingen, Liesberg und Nenzlingen liege ich auf unserer Liste auf Platz 3. War höchstens zum Velofahren im Laufental, danke aber den fleissigen Wählern herzlich. Jetzt ist aber endgültig Schluss, unser Parteipräsident ist soeben zurückgetreten.