Die letzten Tage waren von sehr viel medialer Aufregung geprägt. Dutzende Anrufe, Mails, SMS wollten, dass ich Stellung nehme zur Rücktrittsdrohung von Urs Wüthrich.
Was ist aber wirklich letzte Woche im Landrat geschehen? Die Vorlage „Integrative Schulung“ war sehr lange in der Kommission. Es herrschte auch nach 7 Sitzungen nicht wirklich Einigkeit über die Vorlage. In der Landratsdebatte ging es zuerst um das Eintreten auf die Vorlage. Dies war unbestritten, denn eine Rückweisung kann erst nach Eintreten beschlossen werden. Als der Rückweisungsantrag von der FDP gestellt wurde, waren wir schon ziemlich in den Details, aber faktisch immer noch in der Eintretensdebatte. Obwohl mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass eine Rückweisung ohne Auftrag keinen Sinn macht, wurde diese trotzdem mit 45:33 beschlossen. Damit fiel jede Möglichkeit weg, einen Antrag zu stellen. Das ist, was die Medien nicht begriffen haben. Nun haben wir zwar tagelang über den Regierungsrat debattiert, für die Kinder mit Behinderung ist damit aber gar nichts erreicht.
Worum geht es wirklich? Eigentlich wäre die Frage korrekter: um wen?
Mir geht es um Kinder wie Sevin. Sevin hat seit ihrer Geburt um alles gekämpft, mit sehr vielen Schmerzen. Sevin hat eine seltene Krankheit. Sie wollte in die Regelschule, nicht nur auf ihre Krankheit reduziert sein. Sevin und ihre Eltern hätten es verdient, dass SVP und FDP nicht Wahlkampf auf ihre Kosten führen. Die Vertreterin der SVP durfte im Landrat sagen (und in den Medien wiederholen), dass die Vorlage zu einer „Senkung des Bildungsniveaus“ führt. Von der Politik verlange ich, dass sie sich für die Kinder und ihre Eltern einsetzt, die dies nicht selber tun können. Von den Medien erwarte ich, dass sie differenziert und nicht polemisch berichten.
Wer Sevin und anderen Kindern mit der Schmetterlingskrankheit helfen will, hier der Link zu der Website.