Die Ärzte und ich

Man darf jetzt nicht meinen, nur weil ich mich für Ärzte einsetze, würden diese mich besonders freundlich behandeln oder so. Es gibt einige sehr nette, mit denen ich gut zusammenarbeite, das spüren auch die Patienten. Dann gibt es aber auch welche (meist Spezialisten wie z.B. Neurochirurgen), die sich immer noch als Götter sehen und mich als Wurm. Musste mir da schon einiges anhören. Dabei geht es eigentlich nie um das Medizinische, sondern z.B. um die Statistik oder ums Prinzip. DAS spüren die Patienten aber auch.

Hausärzte und Benzin

Die Benzinpreise steigen, was mich als Vor-allem-Velofahrerin nur sehr beschränkt stört. Gefahren wird gleich viel, ist ja wichtig für die Wirtschaft. Keine Initiative, keine politischen Vorstösse. Mobilität ist uns viel wert. Dagegen sind die steigenden Krankenkassenprämien – begründet häufig mit den steigenden Gesundheitskosten – ein viel diskutiertes Thema. Nachdem jahrelang die Arzttarife gesenkt und Kontrollen und Sanktionen von seiten der Krankenkassen und des Bundes installiert wurden, wundert man sich, dass es immer weniger Hausärzte und -ärztinnen gibt. ÄrztInnen kann man eben weder nach China auslagern, noch fusionieren, noch produzieren sie Cervelats. Sie sind „nur“ für die Gesundheitsversorgung da. Und zahlen Steuern.

ESR

Mein ehrenvolles Amt als Kassierin der Sektion Oberwil/Biel-Benken bringt es mit sich, dass ich neuerdings ESR-Scheine ausdrucke. Nach der Verifikationsstelle hätte ich den Probedruck auch der Bank schicken müssen, was ich aber unterlassen habe, weswegen jetzt keine Einzahlungen möglich sind. Netterweise wurde mir das von einem zahlungswilligen Mandatsträger mitgeteilt, worauf ich mit der netten Bank Kontakt aufgenommen habe. Da seit der letzten Generalversammlung der Präsident sein Amt niedergelegt hat, waren sowieso wieder neue Unterschriften nötig, was wir so in einem Rutsch erledigen konnten. Da ja jetzt die fussballlose Zeit beginnt, habe ich wieder massig Gelegenheit, mich um Buchhaltung und andere wichtige Dinge zu kümmern. Werde jetzt nur noch googeln müssen, wofür ESR oder BESR oder VESR steht 😉

BS Offroader

Heute schiebe ich arbeitenderweise einen Rollstuhl zum Fussgängerstreifen, sehe den Offroader von weitem, denke der hält schon noch und schiebe weiter, auf der Mittelinsel muss ich den Rollstuhl ankippen, da fährt der doch glatt hinter meinem Rücken vorbei und verfehlt mich nur um Haaresbreite. Leider konnte ich nur das BS Schild erkennen, nicht die Nummer. Die Scheiben waren verdunkelt. War nicht die Einzige, die sich darüber aufregte und einige nicht so nette Wörter in die Luft warf.

Die BaZ und ich

Gestern abend Anruf der BaZ: ob ich zufrieden sei, ich hätte doch jetzt drei Wochen die BaZ gratis gehabt. Es war etwas schwierig, dieser Dame zu erklären, dass ich a) die BaZ eigentlich schon länger bekomme, dies aber b) aus unerfindlichen Gründen lange nicht geklappt habe und c) ich wegen Krankheit des Verträgers tageweise wieder ohne BaZ auskommen musste und d) meine Mutter eines Tages alle Zeitungen doppelt bekam – wohl als Kompensation. In ihrem System sei ich nur unter Drei-Wochen-Gratis-BaZ aufgeführt, auf ein anderes habe sie keinen Zugriff. Meinen Witz über verschiedene Universen in der BaZ hat sie nicht verstanden. Wir konnten uns darauf einigen, dass wir gespannt die Entwicklung der nächsten Wochen beobachten.

Hochhaus

Der Preview Apéro von gestern war ganz nett. Es gab einige Vorträge und einen Film. Sprachlich interessant waren folgende:
„Man muss in grossen Räumen denken, denke ich…“
„Der missing link fehlt…“
„Auf der Visualisierung sieht man…“
Kann mich köstlich darüber amüsieren.
Habe mit Dr. Hans-Peter Wessels (SP Regierungskandidat Basel-Stadt) über alte Zeiten geplaudert. Da war er noch nicht in der SP und auch nicht Dr., sondern WG-Mitglied. Ach ja.
Das ganze Projekt betrachte ich kritisch. Bei so viel Werbung und Lob aus der Politik werde ich immer misstrauisch. Bin auch nicht so sicher, dass es in Pratteln ein Hochhaus mit einem Rubens-Bild (Statue der Ceres) braucht. Das Haus wird Ceres Building heissen, daneben kommt die Anaxo-Denkfabrik, dann gibt es auch noch Ceres Living. Gibt es noch normale Häuser (ohne Namen) für normale Menschen, die normal viel verdienen?

immobile SBB

Mit der lückenlosen Weiterführung meines Halbtax-Abos (Frau Linkskurve packt ihren Drahtesel ja gerne in fahrende Kisten) wurde mir versprochen, ich dürfe dann Bons „downloaden“. So weit, so nett. Der Link führt mich auf die Seite von Mobilbonus. Dort muss ich mich registrieren und soll auf die Seite von SBB Ticket Shop, obwohl ich ja kein Ticket, sondern meinen Bons will. Dort steht dann, dass ich mich ausgeloggt habe (nein!), kehre ich zurück auf die Mobilbonus-Seite wird mir mitgeteilt, ich sei schon registriert (ja, aber will meinen Bons trotzdem). So könnte ich den ganzen Tag hin und her klicken. Mein e-mail wurde nicht beantwortet – scheint im weltweiten Web zur Gewohnheit zu werden…

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Ruhige Tage

Bei der Hitze bleiben meine Patienten zu Hause. Das beschert mir jetzt ein wenig ruhigere Tage als auch schon. Zeit, um sich mit Transitorischen Passiven und Aktiven auseinanderzusetzen, die Buchhaltung vom letzten Jahr endlich definitiv abzuschliessen und das eine oder andere aufzuräumen. Heute Abend dann noch einen geplanten Business Parc mit Preview Apéro (so stehts auf der Einladung) anschauen. Gewöhnlich kenne ich dort keinen Menschen und keiner kennt mich, was es auch einfacher und ruhiger macht.

Statistik

Heute morgen unangenehmes Telefonat mit Arzt geführt. Habe seine schöne (?) Statistik bei der Santésuisse zerstört (meint er). Es geht darum, dass wir Leistungserbringer mit so ziemlich allem, was wir tun, erfasst werden und dann hübsch sortiert in der Statistik landen. Hat man einen gewissen Wert überschritten, bekommt man einen Brief. Worauf man zu erklären hat, warum. Dann ist dann die eigene Statistik gefragt, die hat man dann zu konsultieren und zu erklären, weshalb z.B. nur alte Menschen mit mindestens drei Krankheiten bei einem erscheinen. Kann sein, dass das genügt. Kann auch nicht sein. Der Schlusspunkt ist dann die Rückforderung der Krankenkassen über zu viel bezahlte Gelder. Was aber selten vorkommt. Den Patienten ist meist gar nicht bewusst, wieso immer November (Statistik!) keine Therapie mehr verordnet wird. Eigentlich stünden die Krankenkassen im Dienste der Patienten zur Rechnungskontrolle und nicht zu ihren eigenen zur Gewinnsteigerung. Was aber auch wieder ein eigenes Thema ist.

Schöne Tage I

Gestern an der Wandernacht in Sulz teilgenommen. Nachts um 21.30 Uhr auf den Gänter gewandert. Es war sehr warm und dank der Steigung kamen wir ziemlich ins Schwitzen. Haben den Grenzstein besucht, der davon erzählt, dass Sulz einmal zu Vorderösterreich gehörte und Elfingen zum Berner Aargau. Die Aussicht auf die Lichter im Schwarzwald genossen. Es war ein wunderbarer längster Tag.

was auch noch geschah

gestern war ja auch noch Landratsjahresabschluss. Auf alle Fälle haben wir einen neuen Präsidenten, Vizepräsidenten und neue Büromitglieder, die dafür zuständig sind, dass unsere Parlamentsdebatten geordnet und anständig ablaufen. Das Spannendste war aber die Richterwahl für das Präsidium des Kantonsgerichts. Die SVP hatte einen Kandidaten, den sie getreu der Blocher-Linie mit Hilfe der BüZa (Bürgerliche Zusammenarbeit) gewählt haben wollte. Hat aber nicht geklappt :-). Unser Kandidat wurde gewählt (Gratulation Andi Brunner!). Hatte so meine Taktik und kann mir jetzt einbilden, zum Erfolg beigetragen zu haben. Jetzt mag die SVP die FDP nicht mehr, die CVP sieht alt aus, weil sie einen Vertrag mit der SVP unterschrieben hat und doch nicht erfolgreich war. Schadenfreude ist doch die schönste von allen.

Tabu

Gestern etwas getan, dass Frau Linkskurve als Verfechterin des aktiven Velofahrens nie tun sollte: mit einem anderen Velofahrer (netter Mann übrigens..) ein Auto angeschoben. Natürlich mussten wir zuerst unsere Velos auf die Seite stellen. Das Auto war tatsächlich gerade vor der Kreiseleinfahrt stehen geblieben. Da Velofahrende ja sportlich sind, war es nur ein Klacks und das Auto war aus dem Weg. Aber eben: eigentlich hätten wir lachend an dem Auto vorbeifahren sollen.

Schule

Heute gelesen: ein entscheidender Grund für suboptimale Kommunikation zwischen Menschen, insbesondere die zwischen Lehrern und Schülern, besteht darin, dass die gleichen Begriffe verwendet werden, während die Netzwerke, in die sie eingebettet sind, sehr unterschiedlich sind.Elsbeth Stern, Professorin für Empirische Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich).

Gilt wohl auch für Mann und Frau 😉

Fussball

Komme kaum zum Blog-Schreiben, muss ja Fussball schauen. Meine aktiven Fussball-Jahre beim Damenfussballclub Therwil sind zwar lange her (abgesehen vom FC Landrat), aber die Begeisterung ist geblieben. Schade nur, dass in der Schweiz der Frauenfussball so wenig wahrgenommen wird. Zwar sind die Trainingsbedingungen besser geworden, aber im Fernsehen sind Frauenspiele in der Schweiz kaum zu sehen. Dabei würden sich Sponsoren auch mehr engagieren, wenn die Aufmerksamkeit grösser wäre. Ich für meinen Teil wäre schon froh, wenn ich nicht als einzige Frau im FC Landrat auf dem Feld stehen müsste. Wie das letzte Mal gegen die Direktion der Firma Roche! Hat aber auch damit zu tun, dass Kaderpositionen (auch auf dem Feld…) meist von Männern eingenommen werden.