V wie falsch

Die Partei mit dem meisten Geld für Plakate ist auch nicht mehr, was sie mal war. Der Chef verliert die Worte, das Hühnerplakat wird nicht aufgehängt und dann ist das Riesenplakat auch noch missverständlich. Es steht gross drauf „STOP JA“. Zumindest das kann ich lesen, der Rest geht in wirren Bildern unter. Das finde ich auch: Stop JA, zu allem nein, zumindest am 1. Juni!

Teuerung

Habe eine Mietzinserhöhung bekommen, teuerungsbedingte Anpassung nennt sich das. Ich habe keine teuerungsbedingte Anpassung meines Tarifes, ist seit ZEHN Jahren der gleiche. Könnte Jubiläum feiern: 10 Jahre Physio-Tarif Baselland! Jubel, Jubel! Doch, doch wir haben einen Berufsverband. Hat sich gerade von „fisio“ in „physioswiss“ umbenamst. Dieser Verband spricht ab und an mit dem Bundesrat, der Bundesrat (mit Teuerungszulage auf seinem Lohn) findet dann, eine Erhöhung des Tarifes sei nicht nötig und das wars dann wieder für eine Weile. Bleibe jetzt einfach ein bisschen länger in meiner Praxis. Wenn ich doch schon mehr bezahlen muss, will ich auch etwas für mein Geld 😉

Kampf der Bewegten

Heute morgen radle ich zum Veloweg (es hat nur einen, dafür zwei Kantonshauptstrassen…). Dabei treffe ich eine Fussgängerin, mitten auf der Strasse, und läute brav. Da komme ich aber schlecht an. Das sei schliesslich ein Fussgängerweg. Mein Hinweis auf die Tafel (Fahrverbot für alle Motorisierten) kann sie nicht beruhigen. Ich frage sie im Weiterfahren, ob sie lieber überfahren worden wäre und höre bei der Antwort nicht mehr hin. Vielleicht lags am warmen Wetter oder an ihrer Zigarette oder vielleicht ist sie ja immer so.

Kompliziert II

Wenn wir schon bei eigenartigen Entwicklungen sind: wer ist dafür zuständig, was in den Regalen von Migros und Coop steht? Ich meine nicht die Einräumerinnen sondern die weit oben, die strategischen Denker. Denen sei gesagt: ich will nicht unter 15 Milchsorten, 20 Honigsorten und 25 Flocken auswählen. Ich will anständig (biologisch, fair trade) produziertes Essen, möglichst aus der Nähe. Dafür darf es dann dort bleiben, wo es ist und muss nicht aus Umsatzgründen ständig durch etwas Neues ersetzt werden. Zwar habe ich nette Gespräche in diesen Geschäften mit Kundinnen, die ebenso verzweifelt vor dem Regal stehen wie ich, aber ich gehe ja nicht zur Kontaktaufnahme einkaufen!

Mobil II

Gestern Velotour von Sulz bis Oberwil. Gefühlte Kilometer: 70! Effektive ca. 52. War sehr schön, so dem Rhein entlang. Von Basel bis Laufenburg fährt die praktische S1 mit Niederflureinstieg und Veloabstellplatz, genial. Falls es jemand nachfahren möchte: bitte nur Velo mit Sattelfederung. Der Waldweg zwischen Wallbach und Rheinfelden ist romantisch, aber auch sehr erschütternd. Nebenbei noch Lösungsstudie für das Problem Velo im Kreisel betrieben. Warum kann der Kanton Aargau Dinge, die der Kanton Baselland nicht kann? Extra Velospur im Kreisel zum Beispiel?

Mobil

In unserer Gesellschaft hat sich ein eigenartiges System etabliert: immer wenn das Mobiltelefonabonnement abläuft – so alle ein bis zwei Jahre – darf frau sich ein neues Mobiltelefon aussuchen. Der Witz dabei ist, dass ich alle Mühe hatte, ein neues Telefon zu kaufen, als mein altes kaputt war. Das gibts nämlich auch. Das ging damals so lange, bis sich ein Verkäufer meiner erbarmte, mir ein Telefon mit einer neuen Nummer verkaufte und die neue SIM-Karte durch die alte ersetzte. Jetzt habe ich also ein neues, meine Telefongesellschaft weiss das aber ja nicht und bietet mir ein neues Abonnement nur mit neuem Telefon an. Die meisten technischen Daten verstehe ich nicht, so wähle ich mein Telefon konsequent nach der Farbe aus. Rot natürlich! Womit ich jetzt zwei rote hätte. An alle Werbestrategen: so ist die Welt. Einfach und rot.

Disziplin

Diskutieren im Landrat gerade ein Postulat betreffend Massnahmen bei Disziplinarverstössen auf der Sekundarstufe. Dabei geht es darum, die Arrestzeit von zwei auf vier Stunden ausdehnen zu können. Wir von der SP sind dagegen, weil wir nicht jede Strafe hier im Parlament behandeln wollen. Schliesslich sollen die LehrerInnen das selber entscheiden. Interessant am Ganzen ist, dass es ein Lehrer (Grün) ist, der etliche Vorstösse in der selben Richtung eingereicht hat. Würde er bei mir arbeiten, würde ich ihm anraten, sich beruflich anders auszurichten. Heute behandeln wir auch noch seine Vorstösse zur Sperrung von „festzeit“, zum „Einsatz von Fachlehrkräften an der Primarschule“ und zur „Vergrösserung der zulässigen Bandbreite der Über- und Unterstunden von Lehrkräften“. Haben wir Probleme…

Nein – nein – nein

Für einmal wähle ich ein dreifaches Nein für die Abstimmungen vom 1. Juni.
Der Verfassungsartikel „Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung“ muss unbedingt abgelehnt werden. Bin heute dem Nein-Komitee beigetreten, jawoll. Übrigens sind alle drei Vorlagen aus der Küche der V-Partei. Der Verfassungsartikel wurde wohl geschustert, damit diese Partei ihr Initiative zurückzieht. Hat sie getan, nun können wir auch noch den Verfassungsartikel (was der dort zu suchen hat??) auch ablehnen. Soll sich mal jemand melden, der von seiner Krankenkasse gefragt wurde ob er jetzt wieder gesund sei und ob er sich von all den „Leistungserbringern“ gut behandelt gefühlt habe. So wegen Qualität und so

Ämtli

Uns Politikern wird ja gerne Ämtlikumulation vorgeworfen. Da kommt wirklich eines zum anderen und irgendwie ist es dann plötzlich viel. Gestern wurde ich Kassierin unser Sektion. Dieses Ämtli muss ja auch jemand machen. Aber dann sind ja da noch die Vorstandssitzung und die Sitzung der Sachgruppe und Landrat und die Sitzung des Netzwerks und die Sitzung der Projektgruppe und…Alles wichtig, Demokratie läuft bei uns so. Glücklicherweise hat sich auch gestern Abend an der Generalversammlung für fast jedes Amt jemand gefunden. Nur VizepräsidentIn wollte niemand werden. Geht auch ohne, muss ja. Soll ja Leute geben, die mit ihren Ämtli, die dort Verwaltungsratmandate heissen, viel Geld verdienen. Im real existierenden Leben erhält man aber meistens einen freundlichen Dank, wenn überhaupt.

Kantonsbibliothek

Muss jetzt noch meine Lobeshymne für die Kantonsbibliothek Liestal loswerden. Bin letzte Woche Mitglied geworden, da der Landratstag ja immer eine Mittagspause bietet, die ja gut und gerne mit Kultur und Essen gefüllt werden kann. Die Mitarbeiterinnen sind an Freundlichkeit nicht zu überbieten, habe mich selten so wohl gefühlt! Die Auswahl ist natürlich riesig und ich kann per Internet vorbestellen. Dann legt man nur noch seine Karte auf das Ausleihgerät, dann den ganzen Stapel Bücher (auf einmal) und fertig. Dann mit den eroberten Schätzen ins Café im Hause und das gute Essen geniessen. Im Sommer hats auch eine Terrasse. Allen Zugreisenden, die durch Liestal gefahren sind, ist der Bau mit seiner grünen Kuppel sicher bekannt. Aussteigen lohnt sich!

Buch ungewollt

Andere machen die Brücke, ich erledige meine Blogarbeit…
Gelesen: Camus‘ „Les justes“. Nicht ganz freiwillig, da Prinzessin ausnahmsweise Hilfe brauchte. Französisch ist nicht so ihr Ding. Es endete damit, dass ich in einer Art Comic die Figuren aufzeichnete und mit Interaktionslinien verband. Eine Mischung von Kunst und Bücher-Mind Map. Eigentlich wäre das Terrorismus-Thema ja aktuell. Wurde aber nicht so behandelt. Wieso müssen sich Jugendliche eigentlich mit dem Tod von Werther, Romeo/Julia und Dora/Yanek beschäftigen? Als ob die Hormone nicht schon genügen würden…

Korrektur

Bin übrigens nicht Präsidentin der Sachgruppe Gesundheit der SP BL (siehe Beitrag vom 22.4.) sondern Koordinatorin, wurde mir mitgeteilt. Womit alles klar wäre. Darf aber trotzdem versuchen, die Truppe zusammenzutrommeln, ein halbwegs vernünftiges Jahresprogramm auf die Beine zu stellen und einen Sitzungstermin zu finden. Den Termin habe ich schon mal. Mal schauen, ob sich auch TeilnehmerInnen finden lassen. Aber ich kann auch ganz gut mit mir alleine sitzen. Das wird dann einfach eine kurze Sitzung.