Nun haben wir sie wieder: die im März entschwundene Stunde kam heute Nacht zurück. Aber natürlich ist es nicht mehr dieselbe. Was dort hätte geschehen können, geschieht nun nicht mehr. Im Radio hiess es, die internationalen Züge seien eine Stunde angehalten worden, damit alles wieder seine Richtigkeit hat. Einfach die Zeit anhalten – eine leere Stunde, die wohl die meisten schlafend verbracht haben. Für meine innere Uhr gibt es kein Rädchen. Um 5.15 Uhr war ich hellwach, um 7 stand ich in der Küche und machte Pancakes. Prinz und Prinzessin fanden es toll und waren tatsächlich vor Mittag schon ansprechbar. Hat eben alles zwei Seiten 😉
Auf Abwegen
war ich gestern Abend in Bern. Nach dem Besuch der Abschlussfeier der Fachhochschule Gesundheit in Bern (kulturelles Highlight diesmal „siJamais„), fand ich mich plötzlich im Matte-Quartier statt im Hauptbahnhof wieder. Nun, Bern ist eine wunderschöne Stadt und die Laubengänge lohnen auch abendliche Spaziergänge. Einfach auf der anderen Seite wieder zurück, traf ich auf den Zytglogge-Turm und den richtigen Weg.
Anderen gehts da schlechter: Ein Töfffahrer traf heute Morgen auf ein Auto und ein Ausparkierer auf meine Praxis-Mauer. Bilanz: keine Verletzten, Blechschaden und eine nun runde Ecke. Irrwege scheinen in Mode zu sein.
Die Zeit ist gekommen!
Gefühlte 500 g schwer, eingepackt in Folie, aber pünktlich liegt sie nun da: die Zeit. Begleitet wird sie vom Zeit-Magazin und von Zeit-Reisen. Keine Ahnung woher ich die Zeit für die Zeit nehmen soll, aber ich freue mich, sie zu lesen. Sie hat sieben Bünde, also für jeden Tag einen. So lautet nämlich die Strategie: aufteilen. Mal sehen, ob die hohen Erwartungen erfüllt werden.
Nei aber au!
Mein – immer noch – Morgenblatt treibt es heute auf die Spitze. Detailliert wird ein Unfall beschrieben, der sich vor längerem abgespielt hat. Das Hirn war bis zu den Augenhöhlen zerquetscht.. Ja, liebe BaZ, ganz genau will frau das wissen. Den Angehörigen, in diesem Fall die Frau und zwei Kinder wie erwähnt wird, wird es sicher helfen. Ethische Fragen stellen sich nicht, oder?
Gestern im Zug dafür das NZZ Folio über die Zukunft der Zeitungen gelesen. Es gibt Hoffnung. Bei der BaZ bin ich mir da nicht so sicher. Habe unterdessen „Die Zeit“ abonniert.
Unterzeichnen
Sie die Erklärung der SP Frauen gegen Kriegsmaterialexporte. Haben wir nichts Anderes zu tun, als Waffen zu produzieren und dann die Opfer unserer eigenen Waffen zu bedauern? Wir werden Krieg nicht verhindern können, aber unterstützen müssen wir ihn doch auch nicht.
Magere Basler Zeitung
Mein Morgenblatt ist abgemagert. Abgespeckt wäre falsch, da dies bedeuten würde, das da etwas zu viel war. Nun wurde das Kulturmagazin zum Magerbund und Wirtschaft und Sport müssen sich einen Bund teilen (Reihenfolge nicht definiert).
Heutiger Aufreisser: Sitzung der Grauen Panther gestern in Basel. Gut, wichtiges Thema. Die erarbeiteten Papiere wurden nicht dem Regierungsrat Basel-Stadt vorgelegt. Aber dann einen Tageskommentar (!) und nochmals im Regioteil die Wiederholung?? Dann schafft es die BaZ, bei diesem Thema Baselland nicht einmal zu erwähnen. Wäre doch noch interessant, oder? Wenn das Thema Alter doch schon so wichtig ist, so wegen Titelseite und so.
Ich erkenne die Absicht, nämlich regionale Fokussierung zur Erhaltung der verbliebenen LeserInnen. Sorry, aber so geht das nicht. Da nützt es auch nicht, wenn mir in einem Brief ein Drei Wochen-Gratisabo angeboten wird. Vielleicht wäre ein Drei Wochen-Keine-BaZ-Angebot besser. Wenn ich Entzugserscheinungen hätte, könnte ich die BaZ immer noch bestellen.
Geschafft!
Zur Erklärung: da klebte mal ein Novilon. In jahrelanger Arbeit jeweils samstags mit Schmierseifenwasser eingeweicht und mit Ziehklinge und Spachtel sauber gekratzt. Warum? Weils gut tut. Und weils dafür keine Maschinen gibt.
Bachelor!
Gestern wurden an der ZHWA die ersten Bachelor-Diplome in Physiotherapie verteilt. Ich vertrat den Physiotherapie-Verband physioswiss also in Winterthur. Der Rede-Marathon begann mit dem Rektor, dann kam der Direktor, der Regierungsrat und schliesslich eine Gender-Beauftragte, die die Entwicklung der Pflegeberufe in den letzten 100 Jahren beleuchtete. Vom Arzt-Mann zur Pflegefach-Frau. Das nächste Mal könnte man/frau die Reden etwas beleuchten, denn auch die Diplomanden-Reden waren zu 2/3 männlich. Bei der Verteilung der Diplome war der Männeranteil etwa 4 %, aufgerundet.
Das eindeutige Highlight (passend zum Bachelor streue ich jetzt einige Anglizismen ein…) war Lara Stoll. Sie brachte den Saal mit ihren Vorträgen zum tränenden Lachen. „Der Bachelor ist der Oscar der ZHAW“- einfach genial. Kulturell hat es sich also gelohnt. Ich wünsche den frischen Bachelors alles Gute in ihrem Beruf und viel Humor.
Bildungsreise
Heute im ICE Zürich-Basel: zwei Geschäftsherren unterhalten sich übers Essen. Was um die Mittagszeit nett ist ;-). Nun weiss ich Folgendes: die richtige Carbonara-Sauce ist eigentlich keine Sauce, sondern mehr oder weniger Rührei mit Speck und etwas Käse. Trocken müsse sie sein, wird erklärt. Ebenso Spaghetti bolognese: trocken. Hackfleisch mit Tomaten ist schon o.k., aber nichts Flüssiges! Immerhin ist der Herr Italiener und seine Eltern haben ein italienisches Restaurant geführt. Jawoll, will es gerne glauben. Es gab dann noch eine Anekdote. Ein Gast wollte einmal Spaghetti alla casa. Als er sie erhielt, reklamierte er. Die würden gar nicht so schmecken, wie im anderen Restaurant. Als ihm erklärt wurde, dass „alla casa“ „nach Art des Hauses“ bedeute, war er sehr erstaunt…Werde Spaghetti einmal „alla ICE“ zubereiten, trocken.
Der Niedergang
der Sozialdemokratie wird nach den Bundestagswahlen in Deutschland ausgerufen. Falsch, rufe ich aus der Linkskurve. Es ist der Niedergang der SPD, die sich in eine Koalition mit der CDU einwickeln liess. Zuerst zusammen und dann doch dagegen, das geht nicht. Bei uns ist die Situation dann doch anders. Die grosse Aufgabe wird aber sein, unsere soziale Wirtschaftstauglichkeit an Mann und Frau zu bringen. Denn rechnen können wir auch.
Halb – halb
Mit den Abstimmungsergebnissen bin ich so halb-halb zufrieden. Die IV-Zusatzfinanzierung ist glücklich unter Dach und Fach. Die allgemeine Volksinitiative war eh nicht mehr zu retten.
Dafür haben die Baselbieter der Unternehmenssteuerreform II und der Änderung der Erbschaftssteuer zugestimmt. Weshalb auch immer. Bei einem Defizit von 100 Mio. auf 20 Mio. zu verzichten ist offensichtlich einfach. Weh getan haben die Steuern nämlich niemandem. Die Auswirkungen dieses Entscheides dann schon eher. Vielleicht sollten wir allgemein die Abschaffung aller Steuern fordern und alles nur noch über Gebühren finanzieren? Sehr unsozial, aber offenbar en vogue.
Aussenmensch
Ich bin ein Draussenmensch. Der Landrat von heute ist deshalb eher ein Kampf. Habe mir daher einen langen Spaziergang in Liestal gegönnt. Frau trifft und sieht ja dann allerhand. Unter anderem einen Lastwagen mit der Aufschrift „Leck mich“, bebildert mit Schleckstängel. Hätte gerne gerufen: „Nein, danke!“, aber er fuhr schon davon.
Tempowechsel
machen mir Spass. So ging ich gestern an den Start des 30. Greifenseelaufs. Mit meinen 51.34 Minuten auf 10 km bin ich durchaus zufrieden, den Muskelkater heute nehme ich gerne in Kauf. Die Strecke fand ich allerdings nicht so toll. Viel Asphalt und wenig See, schade. Heute findet auch noch der Dreiland Slow up statt, aber da ich schon eine Velofahrt heute morgen bei strömendem Regen hinter mich gebracht habe, ist jetzt mal Pause angesagt. Denn seltsamerweise häufen sich die Sitzungen immer wochenweise. Das ist zwar spannend, aber auch anstrengend. Zudem möchte ich nicht im Herzkatherlabor landen, das die Gesundheitskommission am Freitag besuchte. Egal, ob es in Basel oder Liestal ist.
Zur Entspannung gibts Jazz (diverse) und Depeche mode.
Handelskammer-Nein
Die Handelskammer beider Basel fragt mich an, ob ich den Komitees „Nein zur GSOA-Initiative“ und „Ja zur Spezialfinanzierung Luftverkehr“ beitreten möchte. Nein, liebe Handelskammer, möchte ich definitiv nicht. Die GSOA-Initiative unterstütze ich sehr und eine Spezialfinanzierung Luftverkehr (die Erträge aus der Steuer auf Flugtreibstoffen sollen für Umweltschutz-, Security- und Safetymassnahmen eingesetzt werden) finde ich nun nicht besonders wichtig. Schon fast witzig die Begründung, es bestehe die Notwendigkeit, einen Schritt in die Richtung der Gleichbehandlung des Luftverkehrs als wichtigen Träger des öffentlichen Verkehrs zu unternehmen. Meine Devise: immer schön auf dem Boden bleiben. Sonst fliegen wir mit dem U-Abo noch schnell nach Bern oder so.
Bienvenue M. Burkhalter
in der Welt von KVG und anderen Errungenschaften. Gratuliere vorerst zur Wahl und hoffe, Sie haben ein paar gute Ideen. Übrigens heisst KVG auf französisch „LAMal“, tönt doch schon viel besser, oder?