Tretet ein in das neue Jahr.
Hand-Yoga
Gehöre eigentlich der Anti-Yoga-Fraktion an. Zu trendig im Moment. Alle Welt macht Yoga oder etwas, das so sein soll wie. Gestern aber gelesen: Häkeln ist Yoga für die Hände. Gefällt mir.
ZU
Das ist meine neukreierte Abkürzung für mein Unternehmen: ZU=Zwergenunternehmen. Da KMUs (Kleine und Mittlere Unternehmen) zwischen 10 und 100 Mitarbeiter haben und ich ja auch irgendwo hingehören muss, habe ich nun die Abkürzung ZU gegründet. Wir warten noch auf die Unterstützung der Wirtschaft und des Staates. Wie frau vielleicht bemerkt, geht es dem Jahresende flott entgegen. Für die ZUs bedeutet das Buchhaltung, Lohnausweise, AHV-Abrechnungen, Inventur. All das Zeitaufwändige, natürlich Unbezahlte. Bin aber bald fertig, muss nur noch die Bilanz feilen…Am 24. Februar nächsten Jahres ist die Abstimmung zur Unternehmenssteuerreform II. ZUs profitieren übrigens nicht davon, konnte frau ja ahnen.
Last Christmas
Strafe muss offenbar sein: heute morgen zu früher Stunde wünscht sich doch die Teilnehmerin des Morgenwettbewerbs mein absolutes Lieblingsweihnachtslied „Last Christmas“. Weiss wenigstens jemand, was mit der zweiten Hälfte von Wham passiert ist? George Michael taucht ja immer wieder mal auf.
Der Politblog wird nun einige Tage schweigen; muss ja auch mal sein. Wünsche nun allen frohe Festtage, nette Menschen rundum und Zeit für alles, was wichtig ist.
Weihnachten
Heute zu früher Stunde in meinem alten Haus den Holzofen befeuert, damit wir morgen nicht an den Stühlen festfrieren. Das erste Mal wagen wir ein abendliches Fest. Es ist nämlich schweinekalt dort, aber dafür sehr romantisch. Die Romantik leidet ziemlich unter der Kälte und Prinz Junior und Prinzessin sind eigentlich nicht in dem Alter, in dem Romantik unbedingt das ist, was man braucht. Da wäre PS2 oder 3 bedeutend besser. Da es aber Essen gibt, werden sie wohl oder übel mitkommen, denn sie sind auch in dem Alter, in dem Essen einen hohen Stellenwert einnimmt. Die Kalorien werden in Höhenzentimeter gesteckt, was offensichtlich sehr wichtig ist. Wir sind ja eher weniger daran interessiert, unseren Querschnitt zu erweitern.
Eines muss ich aber doch noch loswerden: wenn ich noch einmal „Last Christmas“ von Wham hören muss, plädiere ich für die Abschaffung von Weihnachten. Sie sind scheints schon auf Platz 22 der Hitparade! Bitte aufhören!
money, money, money
frau sollte nicht mit Radionachrichten aufwachen und wenn, dann nicht mit solchen: Flat Rate Tax, pauschale Besteuerung von reichen Ausländern, keine Begrenzung von Managerlöhnen. Alles Beschlüsse des Parlaments. Und wo ist unsere Oppositionspartei? Am Ausrechnen, wieviele von den Managern bei ihnen Mitglied geworden sind??
Frauen in Pullovern
Letzte Woche die Männer in Anzügen, gestern abend dann Kontrastprogramm: Frauen in Pullovern. Versammlung der Physiotherapeutinnen zum Thema „PSK – Chance oder Ärgernis“. Ist alles etwas kompliziert, aber interessant war die Zusammensetzung: 90 % Frauen (so ist das in der Physiotherapie) und alle in Pullover gewandet. Da wir gemäss Tarifvertrag unsere Wirtschaftlichkeit von der Santésuisse überprüfen lassen müssen, bekommen wir teilweise nette Briefe, in denen uns erklärt wird, dass wir über dem Durchschnitt sind. Wenn wir begründen können, warum, dann dürfen wir weitermachen. Natürlich müssen wir alle unsere Zahlen darlegen, unsere Altersstruktur, warum wir Hausbesuche machen. Seit 1998 haben wir in Baselland den gleichen Taxpunktwert – man rechne mal die Teuerung. Aber Physiotherapeutinnen sind so ziemlich die unpolitischste Gruppe, die ich kenne. Trotzdem war der Ärger über den Mann von der Santésuisse spürbar. Ich habe eines gelernt: da ich keinen Brief bekommen habe, arbeite ich offenbar zu günstig 😉
Freude herrscht
Blocher ist draussen und es gibt nichts, was meine Freude darüber trüben könnte. Dass eine Frau ihn ersetzt, ist das Sahnehäubchen. Ich gratuliere Frau Eveline Widmer-Schlumpf zu ihrem Mut und wünsche ihr viel Unterstützung. Ex-Bundesrat Blocher ist an seinem Menschenhass gescheitert, an Hohn und Spott, die er überall verteilt hat.
Für einmal ist die Taktik der SVP gescheitert. FDP und CVP haben eingesehen, dass eine Schweiz im Stile Blocher auch nicht in ihrem Sinne sein kann. Etwas spät – aber immerhin.
Games
Prinz Junior und Prinzessin spielen gerne am PC. Ihre Spiele sind nicht unbedingt das, was ich so in meiner Freizeit machen würde – aber eben – andere Zeiten, andere Spiele. In letzter Zeit werden bei jedem gewalttätigen Jugendlichen die Festplatten untersucht und festgestellt, dass dieser gewalttätige Spiele gespielt hat. Logische Schlussfolgerung: solche Spiele machen gewalttätig. Aber so einfach ist es nicht. Schon gar nicht, wenn nur der Ruf nach Verboten laut wird. Weshalb spielt ein Jugendlicher denn stundenlang alleine am PC? Weils ihm so gut geht? Ist ein Verbot wirklich das, was am Nötigsten ist? PC-Games ab 18, aber Stimmrecht ab 16?
Gescheit
Wortwahl
es gibt ja so gescheite blogs – hach!
Projekte IV
Mit Biss und Bravour
Buch von Eilsa Streuli, die mit Frauen in Top-Positionen Interviews geführt hat. Leider hat das Buch für mich etwas sehr Frustrierendes: werde wohl nie in einer Top-Position landen. Dann habe ich die ganze Sache mit Kinderbetreuung und Partnerschaft nie so elegant hinbekommen wie die Frauen in diesem Buch (vielleicht weil Geld dabei schon etwas hilft?). Gestern habe ich mich zwischen Waschmaschine, Sitzung, Waschmaschine, Küche, Einkaufszentrum, Waschmaschine, Weihnachtsmarkt mit Freundin und Zirkusbesuch mit Mann hin- und herbewegt und hatte nie den Eindruck, das sei jetzt für die Welt enorm wichtig gewesen. Das Buch liegt immer noch auf dem Nachttisch und die Frau auf dem Cover schaut mich etwas hämisch an (scheint mir zumindest so)
Die schwarzen Männer
Der Freitagmorgen war der Morgen der schwarzen Männer. Im Saal geschätzte 90 % Männer, alle in schwarzen Anzügen. Die Wirtschaftslage in der Nordwestschweiz ist gut, die Wertschöpfung steigt. Hurra! Nun leider steigt die Zahl der Beschäftigten kaum. Daher steigt die Arbeitsproduktivität (Achtung, das ist jetzt ein Crash-Kurs in Volkswirtschaft). Für uns normale Bürgerinnen bedeutet dies, dass wir immer mehr arbeiten, gewisse Leute immer reicher werden, gerade die im Dienstleistungswesen tätigen Frauen davon aber gar nicht profitieren. Dort ist die Wertschöpfung nicht so gross, kein Wunder, da wir die Dienstleistung ja nicht nach irgendwo auslagern können. Für alle, die reich werden wollen: Pharma und Finanzen sind sehr zu empfehlen, Exportindustrie auch. Der Rest: Pech gehabt.
Morgen
Sitzungsmorgen. Die Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz 2007 wird vorgestellt (Thema: Die aktuelle Wirtschaftslage in der Nordwestschweiz). Dann gibts auch noch einen Vortrag „Die Triebkräfte hinter den Sozialkosten, und wie man sie bremsen kann“ (im Ernst!) Eigentlich will ich die Triebkräfte hinter den Sozialkosten gar nicht bremsen, weil ich die Sozialkosten als Sozialdemokratin auf meine rote Fahne geschrieben habe. Einzig bei den Pensionskassen habe ich unterdessen so meine Bedenken, da dieses renditengesteuerte Zwangssparen irgendwann dazu führt, dass wir uns unsere Wohnungen nicht mehr leisten können. Dies nur so unter uns. Nehme aber an, dass der Herr nicht gegen die Pensionskassen sprechen wird. Später mehr.
Abende
Wie geht man mit dunklen Gestalten um? Heute abend im Kiosk (ja heute geht man nicht mehr zum Kiosk sondern hinein) hat mich die Verkäuferin gebeten zu bleiben, während sie zwei Männer draussen beobachten wollte. Einer kam dann wieder rein, verhielt sich auffällig, fragte nach einem Heft, das es aber nicht gab. Er spürte die Nervosität der Verkäuferin und fragte, ob irgendwas los sei. Alles sei gut, sagte diese, obwohl jeder spüren konnte, dass es nicht so war. Dann kam er zu mir, wollte sich beklagen, dabei hatte ja niemand etwas gesagt – es war nur diese Spannung. Er leide darunter, dass die Verkäuferin meine, er stehle, er sei doch auch nur ein Mensch, sagte er. Ich sprach von den schlechten Erfahrungen der Verkäuferin, obwohl ich nicht so viel von ihr wusste. Wäre gerne gegangen, aber ich hatte ja noch nicht bezahlt. Die Vekäuferin kam wieder, hatte zitternde Hände, der seltsame Mann ging. Er sei schon am Vorabend hier gewesen, erzählte die Verkäuferin. Sie hatte Angst und ich das Gefühl, dass dies für lange Zeit mein letzter Besuch in diesem Kiosk war.
