Nicht nur Frauen, auch der König ist gestresst und verspannt, wahrscheinlich viele andere auch. Da ich ja unter dem Helferinnensyndrom nicht leide, aber diesem unterstehe, hier eine kleine Hilfe von der SUVA. Die Übungen sind wirklich zu empfehlen und da ja bekanntlich die werten Blogleserinnen und Blogleser vor einem Bildschirm sitzen, wäre etwas Ergonomie ganz gut.
Rund um die Uhr
Für meine Kaffeemaschine vom Typ „unökologisch aber sehr gut“ gibt es einen Kundenservice, der rund um die Uhr für sie und mich da ist. Da die Maschine seit einiger Zeit faucht wie ein Drache und Dampfwolken speit, also heute angerufen. Der Herr hat sich fast schon liebevoll bemüht herauszufinden, was ihr denn fehlt. Und nun kommts: die Maschine wird von der Post abgeholt, dafür gibts Ersatz und irgendwann wird sie gesund und munter wieder zu uns stossen. Ich finde dies fast schon lustig, aber es soll ja wirklich Menschen geben, die ohne Kaffee nicht können (hat mir die Prinzessin, die eine gute Tasse zu schätzen weiss, mitgeteilt). Offen gesagt: ich trinke am Morgen Incarom mit Milch. Aber das konnte ich dem netten Herrn nun wirklich nicht sagen.
Konflikte
Terminkonflikte sind etwas Unangenehmes, weil frau sich da entscheiden muss. Diesmal: Apéro anlässlich der Plenarsitzung der Eidg. Kommission für Frauenfragen in Liestal = Frau gegen Unihockeymatch des FC Landrat gegen die Wirtschaftskammer mit anschliessendem Essen = Sport. Beides hintereinander ist definitiv nicht zu schaffen. Hab zum Glück noch etwas Zeit zur Entscheidungsfindung.
Erziehungsbilanz
Heutzutage wird Eltern gerne vorgeworfen, so ziemlich alles mit ihren Kindern falsch gemacht zu haben. Zu verwöhnt, zu wenig Zeit mit ihnen verbracht, zu viel herumgefahren – es gibt viele Zus. Zeit für mich also, endlich mal zu schauen, wie meine Erziehungsbilanz betr. Prinzessin und Prinz Charming aussieht: ernüchternd würde ich mal sagen. Wobei: sie gehen (ungern zwar, aber trotzdem) zur Schule bzw. zur Arbeit, regelmässig, wie ich annehme. Gewalttätig sind sie seit der Primarschule nicht mehr, Drogen habe ich auch noch keine gefunden, wobei ich nicht weiss, ob ich sie erkennen würde. Sie können theoretisch mit Messer und Gabel essen, nur braucht man die bei Fertigpizzas nicht. Die stundenlangen Diskussionen um Mitarbeit im Haushalt muss ich wohl unter Kommunikationsfähigkeit positiv abbuchen. Bei der Chaostheorie arbeitet der Prinz an vorderster Front mit, was ich definitiv im Minus sehe. Auch die Nichtwürdigung meiner vitaminreichen, in meiner Mittagspause eilig zubereiteten Menüs fällt negativ auf. Allerdings nur mir. Die Erzogenen finden mich nur anstrengend. Und praktisch, nehme ich mal an.
gestresst
Neuerdings treffen sich in meiner Praxis, die eigentlich für geriatrische Patienten gedacht ist, zunehmend gestresste junge Frauen. Top ausgebildet, völlig verspannt und mit wenig Zeit. Das Einzige, das sie wollen – Entspannungsmassage. Gibts bei mir eigentlich nicht, auch keine heissen Steine oder Kräuterstempel. So bin ich nun mal. Dafür erkläre ich die Funktion von modernen Bürostühlen, empfehle das Velo und rate von Taschen ab, die man jahrelang an die (zumeist) rechte Schulter hängen kann. Es sind verschiedene Planeten.
Finanzkrise
Meine persönlichen Mittel gegen die Finanzkrise:
1. Velo statt Auto, ersetzt auch noch den Fitnessklub
2. Statt Sparkonto Saatkonto, Kartoffeln schaffen locker eine gute Rendite (1 Kartoffel ergibt ca. 6 neue – frau rechne!)
3. Als Weiterbildung werden nur noch praktische Kurse wie Schreinern, Stricken oder Kleider nähen gewählt. Einmachen und Dörren wären auch nicht schlecht.
Frauenwochenende
Am Samstag das Treffen des SP-Frauenvorstandes Schweiz in Bern (bin neuerdings Delegierte des Kantons BL). Eine lange, unterhaltsame, gute Veranstaltung. Habe mich nun entschlossen, den Link von SP Baselland auf SP Frauen zu ändern. Frauen brauchen jede Unterstützung, Männer netzwerkeln schon selber.
Dann eine Freundin im Wallis besucht, gestaunt, wie schnell das heutzutage geht (ich reise halt nicht so viel). Schwupps ist man unter dem Berg durch und ganz woanders. Dabei Nick Hornby „A long way down“ gelesen. Köstlich amüsiert. Gut, das Ende ist na ja – aber der Rest ist wirklich gut.
Annova-Index
Der Annova-Index, geschaffen von der Santésuisse zur Kostendämpfung oder so, beschert mir jeweils gegen Ende Jahr freie Zeit in der Praxis. Da Physiotherapie zusammen mit den Medikamenten in den Index fällt und etliche Hausärzte sich vor Rückzahlungen an die Krankenkassen fürchten, werden die Verordnungen immer weniger. Nicht, dass wir mit unseren ca. 2 % an den Gesundheitskosten gross ins Gewicht fallen würden – es geht halt einfacher. So konnte ich mich heute ausgiebig mit dem Postangestellten (netter junger Mann) über die verschiedenen Arten des Päckliversandes nach Uster unterhalten. Express-, A- oder B-Post, von 17 bis 6 Franken. Da ich es am MORGEN aufgegeben habe, sollte es am Montag dort sein. Da fällt mir doch glatt wieder ein, dass die Post schon zigmal aufgeschlagen hat, wir aber immer noch auf dem Taxpunktwert von 1998 sitzen.
Gebracht
hat die Baz meinen Leserinbrief heute. Sogar „Landrätin“ steht neben meinem Namen. Etwas was sonst nie Platz hatte. Meiner politischen Karriere – wohin auch immer – steht jetzt also nichts mehr im Wege 😉
krankes Auto
Mein Auto (sparsames Modell) zur Winterkontrolle gebracht. Als ich es wieder abholen will, teilt mir der Garagist meines Vertrauens mit trauriger Miene mit, dass die Batterie nur noch 15 % ihres Leistungsvermögens habe und darum ausgewechselt werden müsse. Ansonsten würde ich im Winter das Stehenbleiben rsikieren. Bei Krankheit wird nicht nach dem Preis gefragt und die Operation dauerte nur 10 Minuten. Die neuen Bremsen meines Velos haben 20 Franken gekostet. Fürchte, wenn die Garagenrechnung kommt, werde ich sicherheitshalber absitzen. Und mich einmal mehr wundern, warum so viele Autos unterwegs sind.
Neidisch
soll frau ja nicht sein. Aber wenn Frau Acqua von ihren Ferien berichtet (samt Bildern – so gemein), dann frisst der Neid in mir. Ebenso wenn ich Texte lese, die ich auch schreiben können möchte und, und, und. Zum Trost, wandere ich noch ein bisschen in den anderen Blogs und höre „Vocalise“…
Geschöpft
habe ihn geschrieben, den Leserbrief:Sie planten Betten und es kamen Menschen
Leider verlaufen Diskussionen über Spitäler meistens gleich: es werden Betten und Fallzahlen hochgerechnet, Fallkostenpauschalen ins Spiel gebracht und Investitionskosten extrapoliert. Im Landrat wird denn auch kurzerhand die Existenzberechtigung des Bruderholzspitals in Frage gestellt und als Alternative Luxuswohnungen vorgeschlagen. Die Auslastung des Bruderholzspitals ist gut, die Bevölkerung braucht dieses Spital. Es geht gerne vergessen, dass die Bevölkerung mit der Einwanderung zunimmt, ein Abbau von Spitalbetten also auch unter Fallkostenpauschalabrechnung schwierig wird. Die Zunahme von Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck wird nicht dazu führen, dass plötzlich alle schneller gesund werden. Die Idee eines gemeinsamen Geriatriekompetenzzentrums beider Basel ist eine gute. Sie bietet Gewähr, dass sich die Regierungen beider Kantone intensiv mit der Geriatrie und der geriatrischen Rehabilitation auseinandersetzen. Zudem können Synergien mit dem Bruderholzspital genutzt werden. Dass dafür die Rheumatologie per Leistungsauftrag an das Bethesda-Spital delegiert wird, macht auch Sinn, da dort schon die entsprechenden Kompetenzen bestehen. Herr Brodbeck mag diese Entwicklung bedauern, sie ist aber im Sinn der zukünftigen Patienten. Diese sind es, die die Spitalplanung beeinflussen müssen. Denn diese Menschen brauchen Pflege, nicht nur Betten. Es soll niemand sagen, dies sei eine einfache Rechnung. Ob Vogelgrippe oder Erdbeben – wir wissen es nicht
erschöpft
Nein, ich habe kein Burnout oder so, aber manchmal bin ich etwas erschöpft. Das heisst, ich kann nichts mehr schöpfen, weil mein Hirn trotz Zermarterung einfach nicht viel her gibt. So ist mein Leserbrief noch nicht „geschöpft“. Einen Anfang hätte ich schon: „Sie planten Betten und es kamen Menschen..“ aber dann geht mir irgendwie die Lust aus, zum 1000. Mal zu erklären, dass es dieses Spital braucht, dass man sich entscheiden muss, was man anbieten will, dass man ruhig auch mal schauen darf, welche Krankheiten bei uns häufig sind und welche nicht. Es geht nicht nur um DRG (zu deutsch: Fallkostenpauschale) und Betten. Es geht um Menschen, die krank sind, die nicht 1. Klasse versichert sind, die Pflege brauchen oder auch sterben. Dann geht es auch um die Menschen, die dort arbeiten sollen. Dem MRI ist es wohl egal, wo es arbeitet. Den Pflegenden, Therapierenden und anderen wohl eher nicht. Ach ja, da werde ich müde, weil ich es so oft schon erklärt habe. Gewissen Männern ist das wurscht, die rechnen DRG gegen Betten und fühlen sich noch als Schöpfer…
Bethesda
Herr Brodbeck, ebenfalls Journalist bei der BaZ, mit einer hohen Affinität für Privatspitäler, trauert immer noch dem Geriatriespital im Bethesda nach. Gestern wurde bekannt, dass das Geriatriekompetenzzentrum beider Basel auf dem Bruderholz mit 436 Betten gebaut werden soll. Ein bisschen gross ist die „Kiste“ (Bezeichnung aus der Debatte gestern im Landrat) schon. Mittlerweile hat das Bethesda-Spital per Leistungsauftrag die Rheumatologie bekommen und ist nicht ganz so unglücklich, wie Herr Brodbeck. Der äussert seinen Unmut in einem Kommentar. Ich meinen über seinen wahrscheinlich wieder einmal in einem Leserbrief.
Fehlermeldung
Die BaZ von heute meldet, dass sich seit der letzten grossen Energiedebatte der Landrat anders zusammensetze. Also lieber Herr Redaktor: die Energiedebatte war im November 2007, die Landratswahlen aber im Frühling 2007! Keine Veränderungen also. Aber PolitikerInnnen können ihre Meinungen durchaus ändern und es muss nicht immer negativ sein.