Zu viel

Schnee und Eis, zu viel Sitzungen, zu viele Diskussionen. Manchmal ist es auch der Linkskurve, die es gerne dynamisch hat, zu viel. Die Suche nach Höhepunkten gestaltet sich eher etwas schwierig, wenn am Montagabend fast vier Stunden über Büroräume und anderes diskutiert wird und am Mittwoch 9 (!) Stunden der andere Verband budgetrelevante Themen wälzt. Da im März April alle Vereine und Verbände ihre Generalversammlungen haben, tönt überall das gleiche Lied: zu wenig Geld für all das, was man tun sollte oder möchte.
Dafür habe ich mir ein neues Velo geleistet, das ich heute abholen kann. Quasi der Porsche unter den Fahrrädern. Wartungsfreie Nabenschaltung, Scheibenbremsen etc. Fehlt nur noch der heizbare Sattel 😉 Farbe: limonengrün! Soll zur eigenen Aufheiterung dienen. Kann ja sein, dass es hilft.

DRG

oder Fallkostenpauschale ist das Thema in meinem heutigen Gastbeitrag der BaZ. Es vergingen ca. 4 Stunden und ich hatte schon eine e-mail von einem ehemaligen Chefarzt, der mir mitteilte, dass blinder Interventionismus hier gar nicht angebracht sei. Nett wie ich bin, habe ich ihm zurückgeschrieben, ob er meinen Vorstoss (um den ging es im Artikel) überhaupt gelesen habe. Ich fordere in einem Postulat den Regierungsrat BL auf, Outcome-Projekte zu initiieren, die die Auswirkungen von DRG auf Patientinnen und Patienten überprüfen. National ist die Begleitforschung durchaus auch ein Thema, das muss unseren Regierungsrat für seine Spitäler aber nicht hindern! Die Spitalliste des Kantons wird nämlich weiterhin vom Regierungsrat gemacht. Ob die erhoffte Qualitätsverbesserung und Transparenz wirklich eintrifft, wissen die Götter. Ich sehe es wie beim Jogurt: viel Auswahl macht es nicht einfacher. Während ich beim Jogurt noch probieren kann, wird es beim Spital ja eher etwas schwieriger…Gute Qualität konnte man ja schon immer anbieten, nur konnten nicht alle Patienten davon profitieren. Hoffen wir mal weiter.

Überalterung

herrscht in der Schweiz, so die Schlagzeile heute. Wir sind ja immer „zu“. Zu dick, zu unbeweglich und jetzt auch noch zu alt. Bewegung und Gewicht sind ja veränderbar. Aber was machen wir gegen das Alter? Zuwanderung! Ja und mit 40 müssen dann alle wieder ausreisen, weil ja sonst auch zu alt. Ob uns die zunehmende Enge im Land gut tut, wäre dann auch noch zu beanworten. Wir sind eine älter werdende Gesellschaft, so what? Es wird eh nicht anhalten, da wir (s.o.) zu dick und unbeweglich geworden sind und daher nicht so alt werden dürften, wie geplant oder befürchtet.
Ich verstehe das Wort einfach nicht. Was ist denn „über“alt? Welche Jahre sind zu viel? Werde mal einfach weiterleben und dann schauen. Übrigens: es ist noch niemand übrig geblieben. Irgendwann sind alle gegangen – wohin auch immer.

Kein Interesse

herrschte heute im Zug von Basel nach Zürich beim Minibarverkäufer. Ich gönne mir gerne etwas unterwegs und hatte schon mein Portemonnaie bereit. Mit gesenktem Blick raste der Wagen samt Verkäufer an mir vorbei. Wahrscheinlich hat er es eilig, dachte ich. Wer weiss, was so ein Verkäufer noch alles in einem Zug ohne Halt machen muss. Er kam – wie erwartet – wieder. Dasselbe. Gesenkter Blick, zügiges Vorwärts. Ich blieb durstig und rätsle seither.

Lächerlich

ist das Gerangel der zwei Herren Nationalräte Malama und Gysin, beide bei der FDP, beide Gewerbler und offenbar von der Idee beseelt, dem jeweils anderen öffentlich mitzuteilen, was er zu tun habe. Thema Gratisparkplätze. Der Basler Grosse Rat hat sie aufgehoben und das gemacht, was Binningen und andere Gemeinden auch gemacht haben: Parkieren ist beschränkt oder kostet. Eine Gewerbeparkkarte kostet Fr. 240.– im Jahr, also nicht alle Welt. Nun wird das Referendum ergriffen. Die Wirtschaft wird also zusammenbrechen, wenn keine Gratisparkplätze vorhanden sind. Allmend kostet, warum auch nicht? Jahrelang wurde erklärt (vor allem von der FDP), wie wichtig der Individualverkehr für die Wirtschaft sei. Nun haben sie den Salat. Es reicht eben nicht für alle. Warum sollen Pendler gratis in der Stadt parkieren? Dass nun jede Gemeinde in Baselland eine andere Lösung hat ist allerdings unschön und macht die Sache unnötig kompliziert. Flächendeckend weisse Zonen abschaffen heisst die Devise.

Gescheitert

bin ich nicht nur mit dem Versuch, per Antrag im Landrat den Sockelbeitrag an die frauenoase (Verein Frau_Sucht_Gesundheit) um 10’000 Franken zu erhöhen, auch sonst will das Leben im Moment nicht so, wie ich. Mein Velo-Bremsversuch endete im Schneegebüsch des Nachbarn, den Holzspaltkeil haute ich mir in den Fuss und versetzte dafür meine Freundin, die mich mit Kuchen besuchen wollte.
Einziger Trost: „Soul Kitchen“ im Kino. Dem Hauptdarsteller gehts irgendwie noch viel mieser. Es hätte allerdings danach nicht in Strömen regnen müssen, wirklich nicht.

Eisglätte

Dank der guten Schneeräumung befand sich meine Heimstrasse heute morgen in perfektem Eiszustand. Wäre das Gefälle nicht so gross, hätte ich die Schlittschuhe angezogen. So blieb mir nur die Wahl zwischen Velo und ÖV, wobei der Weg zum ÖV auch unter die Füsse genommen werden muss und 8 Minuten dauert. Ich entschied mich für das Velo mit praktischem Halteteil und verfrachtete es in den übriggebliebenen Schnee, den ich gestern noch unpraktisch fand. So gebremst gelang der Weg zur nächsten Hauptstrasse unfallfrei und ich konnte flott Richtung Bahnhof fahren. Heute tagt der Landrat und wir haben wieder einmal mit einer Vielzahl unterschiedlichster Geschäfte zu tun.
Eine Frage bleibt noch: Woher kommt der Ausdruck „Die Kuh ist vom Eis“? Vielleicht kann die gebildete LeserInnengemeinde mir weiterhelfen?

Passwort-Dschungel

Kaum eine Seite, die nicht von mir ein Passwort verlangt. Damit es sicher ist, braucht es noch irgendwelche seltsamen Zeichen und es sollte nicht a1b2c3 oder so sein, weil das ziemlich viele haben. An schlechten Tagen fallen mir meine Passwörter leider meist nicht so ein, wie sie mal waren. So originell wie ich am Passwort-Erfindungs-Tag war, bin ich offenbar später nicht mehr. Nun habe ich von einem neuen System gelesen, dass mein Tippverhalten erkennt. Es nennt sich „psylock“. Jetzt düse ich nach Hause und setze die Jungmannschaft als Versuchsobjekt ein. Ich muss dann nur noch ein System finden, um alle PINs und PUKs zu behalten. Vor einigen Wochen haben wir für unsere landrätliche Kommission ein Token erhalten. Dazu gabs dann wieder mal eine PIN…Wie wäre es, wenn diese Dinger mich am Schüttelverhalten erkennen würden?

Männermacht

Die Geschichte mit der Post und ihrem Verwaltungsrat ist eine Männergeschichte. Die Aufarbeitung in der heutigen Sonntagszeitung ebenso. Freunde=Männer, Feinde=Männer. SIE heisst aber immerhin noch DIE Post. Die nach der Finanzkrise laut gewordenen Rufe nach mehr Frauen in den Verwaltungsräten und leitenden Gremien verhallten ungehört. Schliesslich ist die Finanzkrise vorbei und wir können so weitermachen wie bisher…Ich stelle die Forderung, dass für jeden abtretenden Mann eine Frau folgenn soll. Es soll mir jetzt niemand mit den mangelnden Qualifikationen kommen: bei Herrn Béglé haben diese offenbar ja auch keine Rolle gespielt.

Veränderungen

Heute ist ja Dreikönigskuchentag. Tradition. Also zur Bäckerei gefahren (Bäckereien, das sei hier einmal erwähnt, sind deutlich seltener als Apotheken und viel seltener als Arztpraxen! Was will uns das sagen?) um einen solchen zu kaufen. Es ist wie immer in der heutigen Zeit: neutral, Schoggi, Rosinen? 6, 8, 10 oder 12 Stücke? Himmel, muss frau sich denn überall und immer entscheiden? Früher knübelten die Rosinenverachter dieselben einfach heraus und alles war gut. Jedes Jahr wurde Queen Mum Königin, wie es sich gehört, schob den König aber noch schnell in ein anderes Stück, damit Prinzessin/Prinz auch eine Chance hatten. Nun haben wir zwei Kuchen à 6 Stück und immer noch keinen König. Wie soll das bloss enden?

Swisscom komm!

Das alte Haus war bis vor kurzem telefonisch nicht zu erreichen. Wunderbar, diese Ruhe. Denn es herrschte dort völlige Funkstille, zu viel Schattenloch eben. Aus unfalltechnischen Gründen wurde aber doch der Einbau eines Festnetzanschlusses nötig, denn woher sollte im Falle eines Falles (von der Leiter z.B.), die Hilfe kommen? Der Elektriker erklärte sich zur Organisation bereit. Als die Bestätigung kam, kam auch der Ärger: mein Name existierte nicht! Es war ein rein königmännlicher Anschluss. Ein Anruf und der Eintrag im Telefonbuch war geändert. Wobei der Anruf etliche Minuten mit Zahlen (bei Telefonie wählen Sie die 1, bei Internet die 2 etc.) dauerte. Dann kam aber die Mahnung an den König (schon wieder er!), dass er endlich den Telefonanschluss vertraglich und schriftlich zu bestätigen habe. Also heute wieder unsere Swisscom (für den Kundendienst drücken Sie die 5) angerufen. Es kam Musik, dann „im Moment sind alle Leitungen belegt, bitte haben Sie Geduld“ – Musik – „im Moment…“ – Musik – „im Moment“ – Musik – dann endlich eine Stimme: Sie wünschen? Ich erklärte mein Problem, dass der Eintrag allein der meinige sei und ich auch alleine über meinen Anschluss zu verfügen gedenke (der König hat anderes zu tun). Das sei jetzt schwierig, mhmhmh, er werde mich zwecks Vertragsänderung weiterleiten – Musik – derselbe Herr: es seien alle besetzt, er müsse dies nun selber erledigen. Der König und ich müssen nun gemeinsam bestätigen, dass der Anschluss meiner ist. Geht nicht anders. Der Elektriker hat nur den königmännlichen Namen eingetragen und die Königin mit keinem Wort erwähnt. Und schliesslich ist so ein Elektriker ein wirklicher König, denn er herrscht über die Drähte.

Gesucht wird

Rotkäppchen!
Grund: die Prinzessin schreibt ihre Maturarbeit und zwar über die Illustrationen des Märchens „Rotkäppchen“. Ein Familienaufruf förderte zwar einige zutage, aber es reicht noch nicht.
Bitte, wenn jemand ein illustriertes Rotkäppchen zur Verfügung stellen könnte, wäre die Prinzessin sehr glücklich. Gerne auch Kopien. Adresse ersichtlich unter www.bl.ch. Mein Name dürfte ja bekannt sein.
Herzlichen roten Dank!

Rückblick

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Das selbe Fenster, aber vor einigen Monaten. Ich habe das letzte Jahr damit verbracht, für dieses eine Fenster (und noch ein paar andere Dinge natürlich) zu arbeiten. Hätte nie gedacht, dass ein Fenster so wichtig werden kann. Dank sehr fleissigen Handwerkern ist aus meinem Traum etwas wirklich Schönes geworden. Vor über hundert Jahren bewegte sich hier übrigens ein Mühlerad, danach eine Turbine. Bei allen Krisen halte ich mich gerne am Handfesten. Nun ist das Jahr 2009 aber endgültig abgeschlossen (ausser- wie immer – der Buchhaltung).