Effekt im Affekt

Die Testphase „Basellandschaftliche Zeitung“ läuft bald ab. Gerne würde ich morgens eine gute Zeitung lesen. Aber eben. Sie konnte nicht wirklich überzeugen. Eine Seite, maximal zwei, über Baselland finde ich zu wenig. Wer braucht Promi-Klatsch? Ich nicht. Dafür gerne gutes Deutsch. Wenn aber, wie heute zu lesen ist, Herr Levrat im Effekt gehandelt hat und die Zahl der Autos im Baselbiet 19 Prozent beträgt (wovon denn um Himmels willen?), finde ich jeden Franken zu viel. Tut mir leid.
Ist nicht persönlich gemeint, aber stellt doch eine gute Korrektorin an.

Hört auf

Ihr Parteipräsidenten mit eurem Gezänk. Haben wir keine anderen Probleme in diesem Land? Die Bundesrätinnen und auch die drei Männer sollen zeigen, was sie können. Sie sollen an ihren Taten gemessen werden. Das ganze strategische, männliche (tschuldigung, aber es ist doch so) Geschacher ist mir zuwider. In einem Jahr ist sowieso wieder alles anders.

Alles neu

im Bundesrat – oder fast. Habe immer gedacht, dass eine gewisse Dossier-Kenntnis für die Arbeit im Bundesrat nötig ist. Nun weiss ich, dass es offenbar keine Rolle spielt, ob man bei der Justiz oder bei den Finanzen, bei den Bauern und der Volkswirtschaft oder bei der Eisenbahn politisiert. Hauptsache, der Partei gefällts. Mein Vertrauen in Simonetta Sommaruga ist aber gross. Schliesslich hat sie im Gurten-Manifest genügend Überlegungen geliefert. Nun da Frau Leuthardt den Arbeitslosen Leistungen gestrichen hat, kann sie ja bei den Auto- und Zugfahrenden ja dasselbe machen. Oder etwa nicht?

Theater

in der Arena heute im Landrat. Erstaunlich, wie viele Parlamentarier einen Hang zum Schauspiel haben. Fleissig wurde gesprochen, rezitiert, dramatisiert und schräg argumentiert. Zum Schluss waren die grünen (Ja-) Punkte zu den Subventionen für das Theater Basel in der Mehrheit. Die FDP hat versprochen, Unterschriften für ein Referendum zu sammeln. Auf diesen Wahlkampf bin ich dann aber gespannt. Kenne ziemlich viele FDP-Wähler, die gerne ins Theater gehen, auch ohne das geforderte Kulturleitbild….

Kandidaturen

Der Tag der Tage: zwei neue Bundesräte! Bin ganz zufrieden, wie es gelaufen ist. Hätte es natürlich auch Jacqueline Fehr gegönnt. Muss wohl schwierig sein, danach. Gratulation an Simonetta aus der Linkskurve und viel Erfolg!
Davor ist es auch nicht ohne: gestern das erste Gespräch bei der Sektion Muttenz als Regierungsratskandidatinanwärterin. Meine Stärken und Schwächen zu präsentieren, finde ich nicht ganz einfach. Kompetenzen kann frau aufzeigen, Wissen auch. Aber Stärken? Fazit: für mich bleibt noch viel zu tun und ausser der Gesundheit müssen noch ein paar Themen auf den Tisch. Werde am 21. Oktober den Antrag auf Nein zum Gegenvorschlag zur Ausschaffungsinitiative begründen. Dies an der Delegiertenversammlung der SP Baselland. Packen wirs an.

Sonntagsarbeit

Es begann morgens früh mit Zopf backen und weil der Backofen schon mal lief, gabs auch noch Schoko-Muffins mit Himbeeren. Weiter mit Zeitung lesen, Wäsche waschen und frühstücken. Aber eigentlich wird der Sonntag der Politik gewidmet. Bilanz: zwei Leserbriefe (BaZ und Bibo), ein Postulat und die Vertiefung in die Berechnung der Investitionskosten unter DRG, Vorbereitung der Sitzung zu Palliative Care von morgen und lesen der e-mails zu ganz verschiedenen Themen.
Da tun zwei Muffins dazwischen ganz gut, nur die Bewegung kam etwas zu kurz…

Rückblick look&roll

Eröffnungsfilm „Mein wunderbarer Alltag in diesem gelähmten Körper“
Hanae Uchida, JAP 2008, 22 Min., OV/d/f

Der Hauptdarsteller war am Eröffnungsabend übrigens anwesend und feierte seinen 77. Geburtstag. Kommunikation ist für ihn noch mit den Augen möglich, seine Krankheit (ALS) ist schon weit fortgeschritten. Trotzdem kann er noch reisen und ganz offenbar geniessen. Bemerkenswert!

Vorstoss oder kein Vorstoss?

Uns Politikern wird ja immer wieder vorgeworfen, mit ihren unzähligen sinnlosen Vorstössen vor allem Kosten und wenig Vernünftiges auszulösen. Aber Vorstösse sind nun eben unsere Werkzeuge und jeder hält seine natürlich für sinnvoll, auch wenn den meisten bewusst ist, dass sie Arbeit verursachen. Nun war ich heute an einer sehr interessanten Weiterbildung: „Bewegungsförderung im Wohnumfeld“. Durchgeführt von sanu im Kloster Dornach. Es gng nicht lange, bis „die“ Politik etwas tun sollte. Ich könnte jetzt mindestens 5 Vorstösse schreiben, beschränke mich aber auf einen schon länger geplanten und recherchiere für einen anderen. Wäre doch schade, wenn all die guten Diskussionen ohne Wirkung bleiben würden, oder?

Sonderpädagogik

LeserbrieftextBeitritt zum Sonderpädagogik-Konkordat
In der Harmos-Diskussion, zu der auch der Beitritt zum Konkordat Sonderpädagogik gehört, offenbaren sich Ansichten, die zu denken geben müssen. Es werde durch die Integration von behinderten Kindern eine „Nivellierung nach unten“ geben. Als erstes muss festgestellt werden, dass es das behinderte Kind nicht gibt. Behinderte Kinder sind so verschieden wie gesunde. Etliche Behinderungen sind heute dank moderner Technik weniger einschränkend als früher. Oft wird zudem vergessen, dass Behinderungen auch durch Unfälle geschehen können. Sollen diese Kinder nicht mehr in ihre alte Klasse zurück können, weil sie nicht mehr zu den selben Leistungen fähig sind? Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir, dieser Satz gilt offenbar nicht mehr. Für die Wirtschaft und ihre Anforderungen muss gelernt werden – welche das auch immer sind. Anders lassen sich Äusserungen wie oben nicht erklären. Dass Lehrer und Lehrerinnen Unterstützung brauchen, ist unbestritten. Genauso unbestritten ist das Recht aller Kinder auf Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten, seien sie behindert oder nicht.

Spitalpolitik

Heute gehts im Landrat wieder einmal ums Spital Bruderholz. Die Grünen reichen eine dringliche Interpellation ein, die Fragen zur Finanzierung stellen. Berechtigte Fragen. Es geht dabei auch ums Geriatriespital, womit wir dann schon wieder bei der Alterspolitik (aber nur bei einem kleinen Teil) wären. Eigentlich müsste das Geriatriespital mit Basel-Stadt zusammen geplant und erstellt werden. Mittlerweile lagert Basel-Stadt seine Spitäler aus (Auslagerung der öffentlichen Spitäler in Beratung), während wir auf dem Land noch keine genauen Pläne haben. Zudem sind heute auch zwei meiner Vorstösse (Behandlungskette und DRG) auf der Abschreibungsliste. Immer wieder derselbe Tenor: alles bestens, alles organisiert. Nur die Betroffenen kommen nie vor.

Alterspolitik in Baselland

Gerade habe ich mich über die nicht koordinierte Alterspolitik in Baselland geärgert. Da werden tolle Folien mit Farben und Kästchen gezeigt, alles wunderbar, alle eingebunden, sogar die Alterskonferenz. Das Projekt 64plus wurde aufs Abstellgleis verschoben und harrt da der Dinge. Es sei Aufgabe der Gemeinden und Regionen kann man da lesen, der Grundsatz stammt aus einem Papier aus dem Jahre 1998. Seither sind 12 Jahre vergangen und manches hat sich geändert. Wenn es denn schon von „unten herauf wachsen“ soll, dann könnte man vielleicht auch von den Bedürfnissen der alten Menschen und ihren Angehörigen ausgehen. Steht aber nirgends. Da passt es gut, dass die neue Pflegefinanzierung irgendwie in eine zweijährige Übergangsfrist verlegt wurde. Für mich ist es weniger wichtig, ob Gemeindepräsident xy in einer Kommission sitzt, sondern dass die lange versprochene Tagesstätte für Betagte realisiert wird!

Medien

Zeitungen im Raum Basel sind im Umbruch. Nach dem Kauf der Basler Zeitung durch Herrn Tettamanti wurde nun der Chefredaktor ausgewechselt. Er will eine bürgerliche Mehrheit ansprechen oder so. Die Basellandschaftliche Zeitung hat ihr Zentrum im Aargau. Sonst: nichts.
Früher gab es die National Zeitung, die Basler Nachrichten, die Arbeiterzeitung etc. Mein Wirtschaftspraktikum machte ich noch bei der Arbeiterzeitung, inkl. Bleisatz. Wohin geht der Journalismus? Alles Web 2.0? Ei-Phone-App? Wer hat Zugang zu welcher Information? Es gibt genügend Beispiele, wie Medien instrumentalisiert werden. Heisst die Lösung gebührenfinanziertes Radio und Fernsehen und also auch Zeitung?

Pendlerchaos

Im Pendeln bin ich bescheiden: Oberwil – Bottmingen/Binningen und zurück lautet mein Alltag. Ausnahmsweise (zum Glück!) gings am Dienstagabend per Auto in die Ostschweiz. Im Gubrist-Tunnel stand ich dann ca. eine Stunde, da es im Raum Zürich 3 Unfälle gab. Der Verkehr ist enorm, kein Vergleich mit meinem betulichen Hinundher. Dasselbe heute zurück, fast zweieinhalb Stunden. Wieso tut sich der Mensch das an? Für mich war es eine grosse Ausnahme, andere fahren diese Strecken Tag für Tag. Bin für den Ausbau der Eisenbahn-Strecke Laufenburg-Koblenz. Unterdessen peile ich andere Orte an.

Erfolglos

kämpfte der FC Landrat am Samstag in Nyon. Nicht einmal für den Fairness-Preis hats gereicht. Immerhin hatten wir die höchste Frauenquote (2 von 14). Dem Team gelang nur 1 einsames Tor und damit ein Unentschieden in 5 Spielen. Das Wetter war gut, so dass wir nur uns selber die Schuld geben können. An aufmunternden Worten fehlte es nicht. Dass ich mein Handy im Sirup ertränkte (unfreiwillig) passte zum Tag. Da gibts nur eins: Augen zu und durch.