Töterei

Heute morgen im Radio: im Tessin hat es zuviele Mücken – Helikopter werden eingesetzt, es wächst überall Ambrosia – muss ausgerissen und verbrannt werden, Eichenprozessionsspinner lösen Allergien aus – verbrennen, Krähen im Seeland – werden erschossen. Nur gegen das Ozon, das vielen Menschen Tränen in die Augen treibt, da können wir offenbar nichts tun. Gehts uns eigentlich noch gut?

Blogerei

Eigentlich warte ich in meiner Praxis auf einen Inseratevertreter, der unbedingt vor 5 Wochen einen Termin haben wollte…Er ist bis jetzt nicht aufgetaucht, dafür habe ich ein Sandwich runtergewürgt, würg..Vielleicht hat ihn auch das Gewitter endgültig vertrieben. Ich habs nicht so mit Vertretern, habe immer Bedauern mit ihrer Provision und lasse mir alles mögliche andrehen. In der Zwischenzeit besuche ich gerne andere Blogs wie z.B.waschsalon.twoday.net Lustig aufgebaut. Wer bei anderen Blogs stöbert, dem fällt auf, dass alle irgendwelche Listen aufstellen. Braucht die Welt Listen?

Frauenberuf

Habe einen klassischen Frauenberuf: Physiotherapeutin. Während der Ausbildung war das Verhältnis so: 20 Frauen, 4 Männer, einer ist dann ausgestiegen und Sportlehrer geblieben. Gestern Weiterbildung in Zihlschlacht (Kanton Thurgau) zum Thema Parkinson, durchgeführt von unserer Fachgruppe Physiotherapie in der Geriatrie. Verhältnis: 40 Frauen, 4 Männer. In den Pflegeheimen arbeiten fast ausschliesslich Frauen. Ich verdiene übrigens Fr. 91.20 in der Stunde und das als Selbständigerwerbende (d.h. ich habe keine Pensionskasse, meine Angestestellten sollten anständig bezahlt werden etc.). Ich könnte drei Patienten in eine Stunde quetschen, dann wäre es mehr. Dann hätte aber jeder nur noch ca. 15 Minuten Therapie, das Aus- und Anziehen muss ja abgezogen werden. Will ich nicht. Hier geht es nicht ums Jammern, mir gehts ja gut. Vielleicht hat aber das Verhältnis (s.o.) mit der Entschädigung (s.u.) zu tun. Vielleicht ist unser Verband auch einfach zu wenig stark?
Übrigens hat der FC Landrat 2:1 verloren, war aber ein gutes Spiel!

Frauenquote

SP-Frauengipfel gestern in Bern. Viele engagierte Reden von Frauen wie Micheline Calmy-Rey, Silvia Schenker, Ursula Wyss, Regula Stämpfli plus Gruppenfoto. Wie wichtig ist eine Frauenquote? Dies war eine der Fragen. Sicher ist, ohne Frauenquote (bzw. Geschlechterquote) wäre ich nicht auf der Nationalratsliste! Ich hätte mich nie selber gemeldet und wäre wohl auch nicht angefragt worden, da wir genügend männliche Kandidaten hatten. Ob das nun ein Gewinn für die Politik ist, müssen andere beurteilen. Was frau dann aus ihrer Quote macht, ist eine andere Frage.
Hatte aber eine ganz spannende Begegnung mit Elisa Streuli, Professorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Sie hat das Buch „Mit Biss und Bravour“ geschrieben und war einmal Aushilfslehrerin zu meiner Zeit an der Handelsmittelschule Münchenstein. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch, leider viel zu kurz. Habe das Buch bestellt, nach dem Lesen werde ich gerne im „Bücherkorb“ darüber berichten.
Heute steht übrigens noch Frauenfussball im FC Landrat an, ohne Quote, da wir meist knapp an Spielerinnen und Spielern sind…

Frauenlauf

Politikerinnen sollen auch anderes tun – rennen zum Beispiel. Heute morgen um 9.02 war mein Start am Berner Frauenlauf für die Strecke von 10 km. Es war warm, nach 6 km hatte ich Magenkrämpfe, nach 8 km tat mir das Knie weh und nach 10 km war alles wieder vergessen. Die Zeit, die ich brauchte war dieselbe wie letztes Jahr: 54 Minuten und 21 Sekunden, Rang 216. Die FDP-Frauen liefen wahlkampfmässig mit Gruppen-T-Shirt, was ich nicht gut finde. Wir können alles missbrauchen, jede freiwillige Arbeit für unsere Zwecke nutzen – wir müssen aber nicht. Dafür hatte ich Zeit (siehe oben) Lösungen für etwas verzwackte SP-Probleme zu suchen. Brauche vielleicht noch einige Kilometer mehr.

Landrat-Alltag

Morgen ist wieder Landratstag. Meine Patienten fragen häufig, was ich denn so tue, wenn ich nicht in meiner Praxis arbeite. Sie können sich schlecht vorstellen, was Politikerinnen genau machen. Also um 7.30 Uhr trifft sich die SP-Fraktion zur Fraktionssitzung. Es gibt eine gelbe Liste, auf der für jedes Geschäft eine zuständige Person aufgeführt ist. Diese berichtet von ihrem Traktandum (z.B. Hundegesetz) und stellt einen Antrag (ja oder nein). Dann wird mehr oder weniger diskutiert und die Fraktion stimmt ab. Wichtige Sachen kommen zuerst. Dann gibt es auch aus den Kommissionen so einiges zu berichten. Um 9.50 Uhr gehen wir zum Landratssaal und um 10.00 Uhr fängt die Sitzung an, die bis 12.00 Uhr dauert. Um 14.00 Uhr geht es dann weiter bis um 17.00 Uhr. Sitzleder ist gefragt, aufpassen sollte man auch, denn manchmal kommen diverse neue Anträge bei der Diskussion und dann gilt es schnell abzuwägen, was besser ist. Es gibt die taktischen Abstimmer, aber ich gehöre nicht zu ihnen. Diese stimmen zuerst zu, um nachher doch wieder abzulehnen. Morgen habe ich nichts zu sagen, nur zuzuhören. Zeitung lese ich übrigens auch! Da ich um 6.00 Uhr aufstehe und um 7.00 Uhr zum Bahnhof fahre, kann ich das nur im Landratssaal. Zuhören kann ich trotzdem, das nennt frau Multitasking!

IV Revision

Das ist ja ein Politblog, da muss es auch um die nächsten Abstimmungen gehen. Heute wurde ich um meine Meinung zur 5. IV-Revision gebeten (was so eine Kandidatur alles mit sich bringt…)IV heisst hier Invalidenversicherung. Diese hat seit Jahren zu wenig Geld, deshalb versucht man alles Mögliche, um das zu ändern. Interessanterweise hat der Fragesteller selber die Argumente gegen die IV Revision geliefert. Die Zusatzrente für Ehepartner darf nicht gestrichen werden und der Missbrauch (den es selbstverständlich auch gibt, aber den gibts überall) wird nicht verhindert. Herr X. sorgte sich aber um die Finanzierung und wollte deshalb meine Meinung. Nur hat die IV-Revision nicht sehr viel mit der Finanzierung zu tun. Indem man Behinderten die Leistungen streicht, den Karrierezuschlag wegnimmt (Gruss an die AHV, die wird dann sicher auch hoch ausfallen) und die Zusatzrenten auch wegradiert, löst sich das Problem der Finanzierung nicht. Ich mache hier ein paar kreative Vorschläge:

  1. Stromabgabe für die IV! Wer Maschinen beschäftigt, soll auch an die IV zahlen
  2. 20 % der Krankenkassengewinne an die IV! Krank ist schliesslich krank
  3. Jeder Aktienbesitzer schenkt der IV eine Aktie, die kann damit tun, was sie will

Obengenannte Vorschläge sind übrigens nicht alle ernst gemeint…
Ich hoffe, dass nun allen klar ist, dass sie NEIN stimmen sollten. Abstimmen nicht vergessen – irgendwo sollte das Couvert ja noch sein.

Regentag

Pfingstmontag, es regnet seit Stunden. Gibt mir die Gelegenheit, aufzuräumen. Der PC wurde von allem Unnötigen gesäubert, e-mails sind keine eingetroffen. Der Haushalt wartet noch. Nächste Woche sind Sitzungen zur Vorbereitung des Nationalratswahlkampfs angesagt. Suche immer noch ein besseres Wort für Wahlkampf. Vorschläge? Wir bewerben uns ja als VolksvertreterInnen. In einem Betrieb spricht man ja auch nicht von Bewerbungskampf, obwohl es doch darum geht, die Stelle zu bekommen. Würde man den Nationalrat als Betrieb ansehen, dann hätte Baselland eine Quote von 7 Sitzen. Wieviele BewerberInnen es gibt, ist noch nicht klar. Das Auswahlverfahren übrigens auch nicht. Wir sitzen ja nicht einer Person gegenüber, sondern x-tausend (kommt auf die Wahlbeteiligung an) Menschen, die Anfang Oktober die Wahlunterlagen erhalten werden und dann aussuchen, wem sie die Stelle als Nationalrat/Nationalrätin geben wollen. Welche Kriterien müssen wir erfüllen? Welche Qualifikationen mitbringen? Wen wünscht ihr euch? Für eure Antworten danke ich herzlich!

Kaffichränzli

Dieses Wochenende folgendes gelernt: mein Blog ist einer vom Typ „Kaffichränzli“, ich plaudere vor mich her, zufrieden wie ich nun mal bin und warte darauf, dass jemand mit mir diskutiert. Es gibt auch andere Blog-Typen, aber ich denke „Kaffichränzli“ passt ganz gut, obwohl ich lieber Tee trinke. So ein Kaffichränzli ist natürlich offen für alle und manchmal geht es um Politik, aber manchmal eben auch um anderes.
Also ihr seid herzlich zu meinem Kaffichränzli eingeladen, erzählt mir was aus eurem Leben!

Banntag

Heute war Banntag in Binningen. Konnte viele gute Gespräche führen über diverse Themen. Habe wie immer viel gelernt. Z.B. über den Bau des Bruderholzspitals vor 30 Jahren, über die Pionierarbeit bei der Baselbieter Polizei vor 15 Jahren etc. Versuche den Menschen zu erklären, was ich eigentlich so im Landrat tue (war eine Frage gestern – gar nicht so einfach zu beantworten). Was wir in der Kommission besprechen (im Moment das Gesetz über das Halten von Hunden). Höre den Argumenten der Menschen zu. Versuche mir die Namen der Menschen zu merken, was schwierig ist, da ich meine Patienten schon abspeichern sollte.