Pilzli

Die Pilzkontrolle wurde jetzt bei der 2. Lesung des Gesundheitsgesetzes doch wieder kostenpflichtig. Finde ich daneben. Wenn jetzt jemand seine eventuell giftigen Pilze nicht zum Kontrollieren bringt, nur weil es etwas kostet? Wir geben Millionen für Strassen und anderen Schnickschnack aus, aber die Pilzkontrolle muss dann kostendeckend sein!
Haben jetzt gerade eine Vorlage über die Nichtkostendeckung des Strassenverkehrs abgeschrieben, das finden wir dann normal.
Hatte mit meinem Sitznachbarn vorne (Grüner) eine hitzige Diskussion deswegen. Seine Frage: wieso soll etwas gratis sein? Meine Gegenfrage: wozu zahlen wir Steuern, wenn dann alles extra kostet?

Leute wollt ihr ewig pendeln?

2,75 Mio. SchweizerInnen pendeln jeden Tag hin und her zwischen Bett und Arbeit, sagt das Radio. Beim Wort „pendeln“ stellt man sich ja eher etwas Gemütliches vor. Ich pendle velo, ziemlich gemütlich 4 x am Tag. Nicht aber die Leute, die bei DRS3 angerufen haben. Sie durften ihrem Ärger freien Lauf lassen. Ob Auto- oder Zugp. war egal. Die meisten pendeln verärgert über aggressive (!) oder zu langsame Autop., Kinder im Zug, Lärm im Zug etc. Die einen pendeln vom Aargau nach Zug, die anderen von Zug (nein nicht im Zug) nach Lenzburg. Sicher gibt es viele Gründe fürs Pendeln, aber 2,75 Mio.? Wohnt eigentlich noch jemand dort, wo er oder sie arbeitet oder wenigstens in der Nähe?

Dilemma

Die Basler Zeitung bietet mir als Landrätin ein Gratisabo an. Ausgerechnet! Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten: nicht annehmen, weil ich immer noch ziemlich sauer bin über ihre Berichterstattung (nein, gehört habe ich von dem Herrn nie mehr etwas) oder annehmen und meine Patienten im Wartezimmer damit beglücken.
Meinungen bitte!

Valentinstag

Heute morgen am Radio: was wünschen sich Frauen? Eine Antwort war: „Ich möchte mit einem Ring mit einem grossen Stein überrascht werden!“ Ja, so ist es. Wir wollen mit etwas überrascht werden, das wir uns wünschen. Sagen wollen wir es aber nicht, sonst ist es ja keine Überraschung mehr, wenn wir es dann auch bekommen. Männer müssen schon selbst herausfinden, was wir uns wünschen, so tief im Innersten. Nein mein lieber Prinz, das ist jetzt keine Aufforderung mir Blumen zu schicken. Aber ich schicke dir welche, weil ich weiss, dass sie dir gefallen. So sind Frauen eben.

Heureka!

Endlich habe ich entdeckt, weshalb die SUVs (meine Lieblingssparmobile) so populär sind: das sind eben richtige Sparfüchse, die SUV-Fahrer! Wirklich wahr. Denn jetzt können wir uns den Strassenunterhalt endlich sparen! Brauchen die doch nicht, so glatten Asphalt. Das richtige Fahrgefühl kommt erst bei Schlaglöchern auf. Bin also für sofortigen Stop irgendwelcher baulicher Massnahmen an Strassen, Urwald muss wieder her. Dann wird jeder SUV-Fahrer (es gibt auch Frauen – ich weiss, ich weiss) endlich zum Sinnfahrer.

Geht nicht

Gestern wollte ich eigentlich über die Sitzungsgelder des Stiftungsratspräsidenten der Schweiz. Paraplegiker-Stiftung (uff) schreiben. Aber eigenartig: der Text wurde einfach nicht angenommen. Ist manchmal schon seltsam. Vielleicht sollte ich es mit Speckstein versuchen. Nicht sehr politisch, aber umso interessanter. Schon gewusst, dass dieser spezielle Stein ein enormes Wärmespeichervermögen besitzt?
Der hitzebeständigste Speckstein, wie er im finnischen Karelien, nahe der Stadt Juuka vorkommt, besteht hauptsächlich aus den Mineralarten Magnesit und Talk. Durch das Erhitzen des Specksteins kann, auch unter Ofenbedingungen, eine neue Mineralart, nämlich Periklas, entstehen.
Aus: www.elkage.de

Fasnachtsvorschau

Arbeite völlig normal während der drey scheenste Dääg im Johr (Basler Fasnacht). Aber da wirs gerade von der Mundart haben: wir in Basel und Umgebung haben „Räppli“ statt Konfetti und „Larve“ statt Masken, das Abzeichen heisst „Blaggedde“ und ist unbedingt vor Besuch der Basler Fasnacht zu kaufen, ansonsten man und frau von den Waggis gejagt und nicht gerade freundlich behandelt wird.

Ammedyysli und anderes

Ammedyysli ist ein typisches Baseldeutsches Wort. In der heutigen BAZ (Freitag ist Grossauflage und deshalb habe auch ich eine) wird die Gefahr für das Baseldeutsche thematisiert. Für mich zu Recht, denn im Moment sind die Schulen dabei, die Mundart sogar auf dem Pausenplatz und im Kindergarten zu verbieten. Wenn wir schon Chinesisch und Englisch lernen können, dann schaffen wir es doch mit links Mundart und Schriftdeutsch zu lernen. Sonst weiss bald kein Kind mehr, was „Iiskaschte und Stääge“ bedeuten.

Radiostimme

wer mich mal mit meiner Radiostimme hören will, kann das hiermit tun. Sendung von gestern abend zum Thema „In Würde sterben“
Das Thema beschäftigt mich sehr, da ich manchmal auch in der Sterbebegleitung tätig bin. Als Politikum finde ich es äusserst schwierig, da das Sterben ja etwas sehr Intimes und Persönliches ist und trotzdem eine gewisse politische Sensibilisierung vorhanden sein sollte.

Zwischen den Welten

Gestern Polittag: Besuch eines Heimes mit Demenzkranken. Dort wird das 3-Welten-Modell angewandt, was mich sehr beeindruckt hat. Natürlich weiss ich jetzt nicht, ob sich die Menschen dort wirklich wohl fühlen, aber die Atmosphäre war eine gute. Später dann noch Fraktionsvorstand – eine andere Welt. Heute Arbeits- und Familienwelt. Manchmal habe ich mit dem Wechsel zwischen den Welten etwas Mühe. Bin ich in einer Welt, denke ich an die anderen und versuche, nicht alles wieder zu vergessen, bis ich dort angekommen bin.