Heute wollte ich in der Kantonsbibliothek die Musik vom Dienstag ausleihen. Nur fehlte mir natürlich der Name des Stücks von Rachmaninoff. Eine kurze Katalogrecherche genügte: „Vocalise“. Das Stück von Max Bruch blieb mir besser in Erinnerung: „Kol nidrei“. Nun kann ich in aller Ruhe heute Abend mein Gehirn mit Musik auftrainieren. Sudoku habe ich heute schon geschafft. Velofahren ist auch schon erledigt.
Gedächtnis
Musik von Bruch, Bloch, Chopin und Rachmaninov gespielt mit Violoncello und Klavier gestern Abend gehört. Dazu ein Vortrag über das Gedächtnis von Prof. J. Kesselring. Ein Abend des Genusses. Schon gewusst, dass Zeus mit Mnemosyne die Musen gezeugt hat? Bei allen Musen spielt also das Gedächtnis eine grosse Rolle. Wir sind quasi unser Gedächtnis. Was die Vergesslichkeit nun auch nicht gerade einfacher macht…
Machtgehabe
Im Moment läuft es rund. An mehreren „Baustellen“ geht es immer wieder um das Gleiche: Machtgehabe. Während wir in der Politik versuchen, Gesetze und Verordnungen zu entwickeln, die Sinn machen (habe bewusst „versuchen“ geschrieben..), entwickeln gewisse Menschen ganz anderes. Ob es um eine örtliche Spitex geht oder um Arbeitslosenprojekte: immer gibt es jemanden, der sich von seiner – meistens kleinen – Macht nicht lösen kann und alles blockiert.
Schicksal
Natürlich beschäftigt mich das Schicksal von Bundesrat Merz. „Er ist doch gar nicht so alt“, „er ist doch gar nicht dick“, „es war sicher der Stress“ sind die Sätze, die ich heute gehört habe. Wir suchen immer einen Grund, aber manchmal ist es das, was es ist: Schicksal. Wünsche ihm gute Genesung und seiner Familie viel Kraft.
Nogo A
Der Vortrag war sehr interessant. Habe gelernt, dass es Antikörper gegen Wachstumshemmer gibt, die den geschädigten Nerven ermöglichen zu heilen. Physiotherapie ist dabei wichtig, damit die Bewegungen geübt werden.
Mit der Gemeindepräsidentin über den Sinn bzw. Unsinn von Laubbläsern diskutiert, mit dem Onkologen über seine Hobbys, mit dem Chirurgen über Magenbypass-Operationen (sehr interessant während des Essens), mit dem Kardiologen über Herzkatheterlabors, mit einem Arzt über die Schwierigkeiten, Hausarzttätigkeit mit Familie zu vereinbaren und mit einem anderen Arzt über das Tanzen. Essen gabs übrigens auch, womit ich wieder einmal das Vorurteil untermauere, dass Politiker nur zum Essen erscheinen. Aber eigentlich ist das Diskutieren bedeutend wichtiger als das Essen. Das übrigens in einem geheizten Zelt stattfand. Energiepolitik lassen wir für einmal weg.
Heute
…haben wir uns in der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission mit den Hausärzten befasst. Darf hier keine Details ausplaudern. Die Sitzung dauerte aber nicht sehr lange.
…ist auch das KLIFO-Fest zum 20 Jahre-Jubiläum der klinischen Fortbildung am Kantonsspital Bruderholz. Davor werde ich mir noch einen Vortrag anhören zum Thema „Nervenfaserwachstum im erwachsenen Gehirn und Rückenmark – neue Wege zur Therapie des verletzten ZNS“. Die klinische Fortbildung richtet sich übrigens an Hausärzte. Womit sich der Kreis heute Abend wieder schliesst.
Bremsen
Bremsen ist nicht so mein Ding. Trotzdem musste ich aber notfallmässig mein Velo zur Reparatur bringen, sonst wäre ich ungebremst durch den Tag gefahren. Da ein Velo bekanntlich keinen Airbag hat, empfiehlt sich ein sorgfältiges Bremsen. Habe dabei erfahren, dass mein Velo dafür aber ein ABS hat, damit ich nicht über die Lenkstange fliege. Wird ja immer besser, mein Velo.
Kläranlagen
Gestern der Anlass zum 50 Jahre-Jubiläum der Abwasserreinigung Baselland. Die Vorträge in der ARA Therwil waren sehr interessant. Übrigens haben wir auch das UNO-Jahr der sanitären Grundversorgung. Dies ist ein etwas heikles Thema und daher werden auch weniger Gelder gesprochen als für die Trinkwasser-Versorgung. Man kann sich nicht vorstellen, wie Menschen auf dieser Welt leben. Hier noch mehr Infos. Es ist wenig erstaunlich, dass vom Apéro ziemlich viel übrig blieb. Aber vielleicht wollten auch nur alle an das Spiel des FC Basel…
Gesundheit
Gestern traf sich die Sachgruppe Gesundheit der SP Baselland zum ersten Mal in voller Fachkompetenz. Wir hatten ja etwas Schwierigkeiten, aus den Startblöcken zu kommen. Wichtig ist nun mal, dass wir uns kennen und uns regelmässig treffen. Denn aus jeder Sparte ist jemand dabei. Nun haben wir uns in Gruppen zu spezifischen Themen (nein, hier wird nicht alles ausgetratscht…) aufgeteilt. Vielleicht ging es auch anderen in der immerhin zehnköpfigen Gruppe so: endlich ist da jemand, der versteht, wovon frau spricht. Bei „Behandlungskette“ gabs keine Fragezeichen, sondern eine Diskussion über die genaue Definition etc. Wie singt „ich und ich“: so soll es sein, so soll es bleiben…
mobiles Frühstück
Werde zum Mobilitätsfrühstück eingeladen, an dem „Möglichkeiten und Grenzen biogener Treibstoffe in der 2000-Watt-Gesellschaft“ erklärt und diskutiert werden. Für mich ist biogener Treibstoff unnötig, ausser es handle sich um Compo-Gas aus Küchenabfällen. Dann stehe ich der viel deklarierten 2000-Watt-Gesellschaft auch kritisch gegenüber, weil niemand den Leuten erklärt, dass wir jetzt in der 5000+-Watt-Gesellschaft leben und das Leben mit 2000 einfach ein ganz anderes wäre. Zuerst müssten mal alle aufs Velo umsteigen! Dann können wir darüber diskutieren, ziemlich viele Geräte abzustellen. Und sowieso habe ich um 7.30 schon gefrühstückt und mobilisiere anderes.
Gratulation
Die Basler Regierung bleibt rot-grün! Hiermit gratuliere ich Eva Herzog, Christoph Brutschin und Hanspeter Wessels zu ihrer Wahl. Die Resultate für den Grossen Rat stehen noch aus. Drücke schon mal die Daumen.
Die Einzige
Manchmal bin ich froh, dass ich in der Schule den Theaterkurs besucht habe. Eine Übung war, sich auf einen Stuhl zu stellen, die anderen waren das Publikum. Dann durfte man sich eine Reaktion wünschen, z.B. jubeln, klatschen, johlen. Ich wählte buhen (bitte keine psychologischen Abklärungen!). Dann musste man Namen und sonstige unerhebliche Dinge sagen und das Publikum tat, wie befohlen.
Gestern hat mir das sehr geholfen, war ich doch in der Landratsdebatte zur Initiative „Ja, Bildungsvielfalt für alle“ die Einzige meiner Fraktion, die sich dafür aussprach. Immer noch verstehe ich zwar die Ängste der GegnerInnen, aber nicht die Argumente. Was solls. Die Abstimmung findet übrigens am 30. November statt. Man kann zuhause ohne Publikum abstimmen.
Blogleserinnen
Gestern hat sich wieder jemand als Blogleserin zu erkennen gegeben. Ich begrüsse Nelly ganz herzlich und freue mich sehr, dass sie neu im Landrat sitzt!
Wortkristalle
Noch einmal leben dürfen!
Noch einmal ein Ersehntes künden
und über Niederungen
aufatmen und sich selber finden –
Verborgne Werte in der Tiefe schürfen
Wie Bergkristall vom Strahl durchdrungen
der sich in reinen Flächen bricht
wird lichter auch das Wort das dir gelungen
Versfüsse tragen kein Gewicht.
Erika Maria Dürrenberger (1908 – 1986)
(nicht, dass wir heute im Landrat wirklich in der Tiefe geschürft hätten..)
fleissig wartend
Es gibt Tage in meiner Praxis, da vergessen mich meine Patienten. „Schön, dass es Ihnen so gut geht“, rufe ich dann in Gedanken. Aber ich habe bis abends halb sechs eingeschrieben und würde gerne jetzt zum Mittag essen nach Hause fahren, wenn sie nur kommen würden. Sieht schlecht aus, die Minuten und damit die Wahrscheinlichkeit rinnen dahin. Es gibt Tage, da kommen alle zu früh und entschuldigen sich noch dafür und es gibt Tage, da kommen etliche gar nicht oder einige zu spät und es ist ihnen irgendwie wurscht.