Buch 08

Hatte die Ehre, an der 1. Schweizerischen Buchpreisverleihung anwesend sein zu dürfen. War gut gemacht, auch wenn Adolf Muschg, aus welchen Gründen auch immer, einen Rückzug vom ganzen Wettbewerb gemacht hat. Das Buch des Gewinners Rolf Lappert („Nach Hause schwimmen“) werde ich sicher auch einmal lesen. Zuerst jetzt aber Peter Stamms „Wir fliegen“ und J.R. Moehringers „Tender bar“ gekauft. Mit dem König, der ausnahmsweise auch dabei war, über die Schwierigkeiten des Bücherkaufs diskutiert. Wie soll frau sich für oder gegen ein Buch entscheiden? War übrigens auch ein Thema während des Weiterbildungs-Kurses.

Frauenwochenende

Am Samstag das Treffen des SP-Frauenvorstandes Schweiz in Bern (bin neuerdings Delegierte des Kantons BL). Eine lange, unterhaltsame, gute Veranstaltung. Habe mich nun entschlossen, den Link von SP Baselland auf SP Frauen zu ändern. Frauen brauchen jede Unterstützung, Männer netzwerkeln schon selber.
Dann eine Freundin im Wallis besucht, gestaunt, wie schnell das heutzutage geht (ich reise halt nicht so viel). Schwupps ist man unter dem Berg durch und ganz woanders. Dabei Nick Hornby „A long way down“ gelesen. Köstlich amüsiert. Gut, das Ende ist na ja – aber der Rest ist wirklich gut.

Reklame

Am Samstag, 23. August findet auf dem Eisweiher der Oberwiler Märt statt. Wir Frauen vom Büchertreff haben einen Stand, an dem wir unsere gelesenen Bücher, gesehenen DVDs und gehörten CDs zugunsten des NAAL (Netzwerk Alters-Angebote Leimental) verhökern. Wäre schön, wenn wir möglichst wenig nach Hause schleppen müssten und das NAAL ein paar Franken mehr für seine Projekte hätte.

Mieses Karma gibt gute Laune

„Mieses Karma“ geschrieben von einem Mann (David Safier) ist ein Buch für die gute Laune an Tagen, an denen gar nichts mehr geht. Hauptperson ist die zickige Fernsehmoderatorin Kim Lange, die den deutschen Fernsehpreis erhält, dann aber von Weltraumschrott erschlagen wird. Das Ganze ist so schräg und daneben, dass man das Buch erst am Schluss wieder weglegen kann. Am Donnerstag gekauft, ist mein Exemplar schon bei der dritten Leserin. Eine gute Investition für nachhaltig gute Laune.

wieder zurück

Der Vorteil von Ferien – seien sie auch noch so kurz – ist ja, dass frau endlich die Bücher lesen kann, die schon seit Wochen auf dem Nachttisch liegen. So also: Werner Kettenbach „Die Konkurrentin“. Ein exzellentes Buch für alle PartnerInnen von PolitikerInnen. Endlich fühlen sie sich verstanden. Oma soll Oberbürgermeisterin werden, Opa darf seinen Enkeln erklären, was Politik ist. Übrigens ist Werner Kettenbach ein Geheimtipp; habe ihn vor Jahren auf einem Wühltisch entdeckt (in Buchform natürlich) und seither immer wieder für gut befunden.
Dann noch: Paul Auster „New York Trilogie“ = 🙁 . Es liegt wohl an mir, denn Kurzgeschichten finde ich an sich schwierig. Kaum drin – auch schon wieder fertig. Ist es sehr spannend, wenn Privatdetektiv Blue einen Auftrag von White bekommt, Black zu beschatten, nachdem er früher für Brown gearbeitet hat? Blue erschiesst dann Black, aber irgendwie ist das auch egal.

Bienvenue chez les ch’tis

Prinzessin hat Sommerferien und damit im königlichen Haushalt den Job als Putzfrau übernommen (Bezahlung inklusive!). Als Belohnung gabs einen Kinobesuch, gemäss Bildungsauftrag einen französischen. Zuerst war die Stimmung etwas flau (wer will schon einen Film auf französisch anschauen), aber nach einigen Minuten war alles vergessen. Geht es doch darum, dass ein Südfranzose in den Norden (von Frankreich!) versetzt wird und die Sprache einfach nicht versteht. Sehr unterhaltsames Kino, für alle, die einfach nur lachen wollen und am Schluss Französisch plötzlich ganz einfach finden.

Buch ungewollt

Andere machen die Brücke, ich erledige meine Blogarbeit…
Gelesen: Camus‘ „Les justes“. Nicht ganz freiwillig, da Prinzessin ausnahmsweise Hilfe brauchte. Französisch ist nicht so ihr Ding. Es endete damit, dass ich in einer Art Comic die Figuren aufzeichnete und mit Interaktionslinien verband. Eine Mischung von Kunst und Bücher-Mind Map. Eigentlich wäre das Terrorismus-Thema ja aktuell. Wurde aber nicht so behandelt. Wieso müssen sich Jugendliche eigentlich mit dem Tod von Werther, Romeo/Julia und Dora/Yanek beschäftigen? Als ob die Hormone nicht schon genügen würden…

tu’s doch

365 Tipps, die mehr Schwung ins Leben bringen. Von Esther Szolnoki und Nina Pohlmann.
Tipp 001
Dokumentieren Sie heute alles, was sie tun.
also:
6.30 Uhr Aufstehen
7.00 Uhr Frühstück
7.30 Uhr ins Geschäft fahren
8.00 – 12.15 Arbeit
12.30 Mittagessen kochen
13.00 Uhr essen
13.30 Uhr aufräumen
14.00 Uhr PET-Flaschen, Glas und Einkaufstaschen einsammeln
14.30 Uhr Geschenk für Schwiegermutter kaufen
15.00 Uhr Kräuter und Kastanienbaum kaufen (wirklich!)
15.30 Uhr Wocheneinkauf, PET und Glas entsorgen
16.00 Uhr alles einräumen
16.10 Uhr Telefongespräch mit Präsidentin der Fachgruppe
16.30 Uhr Teenagergespräch
17.00 Uhr lesen
18.30 Uhr Unterlagen sortieren, Akte bereitlegen, e-mails beantworten, blog schreiben
20.00 Uhr Nachtessen

gemäss Buch sollte ich mich darüber freuen, was mir gelungen ist. Ärgere mich aber eher, dass ich vergessen habe, etwas einzukaufen 🙁
Vielleicht sollte ich zu Tipp 003: Tun Sie heute mit einem „Zen-Lunch“ etwas für Ihre innere Ruhe. Zitat: Gehen Sie heute nicht in die Kantine, sondern essen Sie nur einen leichten Snack…sage nur: siehe oben!

Mit Biss und Bravour

Buch von Eilsa Streuli, die mit Frauen in Top-Positionen Interviews geführt hat. Leider hat das Buch für mich etwas sehr Frustrierendes: werde wohl nie in einer Top-Position landen. Dann habe ich die ganze Sache mit Kinderbetreuung und Partnerschaft nie so elegant hinbekommen wie die Frauen in diesem Buch (vielleicht weil Geld dabei schon etwas hilft?). Gestern habe ich mich zwischen Waschmaschine, Sitzung, Waschmaschine, Küche, Einkaufszentrum, Waschmaschine, Weihnachtsmarkt mit Freundin und Zirkusbesuch mit Mann hin- und herbewegt und hatte nie den Eindruck, das sei jetzt für die Welt enorm wichtig gewesen. Das Buch liegt immer noch auf dem Nachttisch und die Frau auf dem Cover schaut mich etwas hämisch an (scheint mir zumindest so)

Tim Krohn

Habe die „Quatemberkinder“ hinter mich gebracht. Mag ja sein, dass die Mischung von Glarner Dialekt und Schriftdeutsch mal etwas Anderes ist. Aber die Geschichte! Muss das sein, will ich so etwas lesen? Es wird gehext bis die Toten deutlich in der Mehrheit sind. Immerhin erfährt man einiges über die Weidehaltung der Kühe und das Käsen. Aber auch hier werden die Käse grün oder rot, weil immer wieder gehext wird. Dagegen ist Voodoo Kinderkram. Frau bleibt irritiert zurück und wagt kaum, den zweiten Band („Vrenelis Gärtli“) auszupacken.

Anna Gavalda

Gebs ja zu: manchmal ist Kitsch auch schön. Habe innerhalb von zwei Tagen zuerst das Buch „Zusammen ist man weniger allein“ (nicht ganz korrekte Übersetzung von Ensemble c’est tout) gelesen und dann noch den Film gesehen. Das Buch ist um Welten besser, weil ich noch nie eine so wunderschöne Beschreibung des Zeichnens gelesen habe. Nebenbei gibts auch noch eine Lektion in französischer Geschichte. Für neblige Herbsttage ist das Buch sehr zu empfehlen und ein Happyend kann ja nicht schaden. Der Film gibt die Charaktere nicht richtig wider und die Schnitte zerstören die Geschichte, leider.