Wenn das Baselbiet ein Restaurant wäre

oder sonst eine Unternehmung, dann hätte es einen Businessplan und eine Strategie. Da es aber ein Kanton ist mit vielen Aufgaben, die auch als Service Public bezeichnet werden, wird es ein wenig schwieriger. Gestern durfte die Öffentlichkeit erfahren, dass die Medienkonferenz des Regierungsrates nicht ein Sparpaket kommuniziert, sondern eine Strategie. Nun kann aber eine Strategie nicht nur aus Zahlen bestehen, sondern eigentlich müsste die Frage lauten: Was für ein Kanton wollen wir sein? Diese Frage wurde offenbar nie gestellt und damit auch nicht beantwortet. Oder irgendwie schon: ein Sparkanton. Ein Kanton streicht sich zusammen. Was aber ist wichtig, was soll – um beim Restaurant-Bild zu bleiben – auf der Speisekarte stehen? Welches sind die wesentlichen Punkte, damit man hier leben will? Wie ein Rasenmäher alle Leistungen zu kürzen, kann es einfach nicht sein.

So bleibt nur: Bumann, übernehmen Sie! Nur eines kann der Restauranttester in diesem Falle nicht: das Restaurant schliessen.

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Wahlkrämpfe

Der eine Wahlkampf ist vorbei, der nächste hat in Baselland schon begonnen. Nun geht es offenbar um einen christlichen Sitz, vorher musste es ein Unternehmer sein. Als politisch denkender Mensch habe ich so meine Schwierigkeiten damit, wie uns jetzt die Kandidaten verkauft werden. Zuerst wird heutzutage offenbar ein Block gebildet, in dem man die Sitze verhandelt. Im einen sitzen SVP, FDP und CVP, im anderen SP, GLP, Grüne und EVP. Was auch immer diese Blöcke vereinen mag…Wo ist übrigens die BDP geblieben? Verwirrt wie ich? Denn wir lernen ganz Neues: CVP und EVP bilden eine gemeinsame Fraktion im Landrat, das ist aber etwas ganz Anderes, als gemeinsam einen Regierungsrat zu tragen. „Unser“ Regierungsrat hat Kontakt mit der Fraktion. Wie macht das dann der neue CVP/EVP Regierungsrat? Die GLP scheint sich auch von der BDP gelöst zu haben. Ging ja aber eh nur um Kommissionssitze. Wäre es nicht viel ehrlicher gewesen, eine kleine Fraktion zu bleiben?

Das Verrückte an der Geschichte ist, dass es gar nicht darum geht, den besten Mann für die Regierung zu finden. Es ist offenbar allein die Verpackung, die entscheidet. Verpackungswahn gibt’s nun also auch in der Politik. (Über Frauen sprechen wir hier ausnahmsweise nicht, denn diese haben sich verabschiedet)

Zwei Dinge trösten mich:

1. ich kann auf den Wahlzettel (wie übrigens alle anderen Stimmberechtigten auch) schreiben, wen ich will. Wahre Demokratie!

2. in nicht mal zwei Jahren sind Gesamterneuerungswahlen

 

 

 

Regierungsrat

Seit Donnerstag ist klar, dass der Posten eines Regierungsrates/einer Regierungsrätin ab 1. Juli 2013 frei wird. RR Adrian Ballmer hat seinen Rücktritt verlesen lassen, den Medien nach sogar eine Überraschung für seine eigene Partei. Die SP hat ihren Anspruch auf einen zweiten Sitz schon länger angemeldet und hat mehrere KandidatInnen, die ihr Interesse verkündet haben. Ich gehöre auch dazu, sonst hätte ich 2011 nicht für den Regierungsrat kandidiert. Die bürgerliche Mehrheit im Landrat wird alles dafür tun, dass es nicht zu einem Kurswechsel kommt. Bin gespannt, wer sich da alles meldet. Ansonsten warte ich nun mal ab, was die diversen Gespräche, die auch ich führe, ergeben. Sollte der Wahltermin wirklich am 3.3.13 stattfinden, hätten die Numerologen und andere Experten einiges zu tun. In der Zwischenzeit brauchen die Geschäfte 1 und 2, physioswiss, Procap NWS und diverse Projekte meine volle Aufmerksamkeit. Es geht den Jahresabschlüssen entgegen, die glücklicherweise nirgends so rot sind wie im Kanton Baselland.

Es geht weiter

Erfolg ist etwas Schönes, vor allem, wenn er nicht so häufig auftritt. Heute aber: dies: MM_Abstimmungen_2012_06_17

Managed Care, Bausparen, Staatsverträge und das Entlastungsrahmengesetz – überall gabs ein Nein. Herr Ballmer spricht doch glatt dem Volk die Intelligenz ab. War aber nicht so, als er gewählt wurde…Nun gehts darum auszurechnen, was die Abschaffung des Bausparens Baselland bezüglich Steuern (mehr!) bringt. Es musste schon die ganze Schweiz darüber abstimmen, bis wir es endlich begriffen haben.

Betreffend Managed Care wurde die Sache immer deutlicher. Nun können wir LeistungserbringerInnen zeigen, dass wir sehr wohl in der Lage sind, uns zu vernetzen. Dazu brauchen wir keinen Zwang und schon gar keine Krankenkassen. Im Sinne einer guten Dienstleistung schaffen wir das. Schon am Donnerstag ist physioswiss am Forum Managed Care und bringt das Thema Domiziltherapie in der Physiotherapie auf den Tisch. Bin gespannt auf die Diskussion.

Frühaufsteherin

Dank der Umstellung auf Winterzeit war ich schon um 6 Uhr wach. Um 7 Uhr war die Zeitung gelesen, der Kaffee getrunken und es bleibt nun genug Zeit für Politisches. Exakt vor einem halben Jahr war Wahltag für den Regierungsrat und Telebasel frühmorgens bei uns auf Besuch. Meine Männer waren so tapfer aufzustehen, damit der Sonntagszopf und ich nicht ganz alleine gefilmt werden mussten. Der Zopf habe sehr gut ausgesehen, habe ich danach oft gehört, war natürlich selbstgemacht. Am Freitag rief die Basellandschaftliche Zeitung an um zu fragen, ob ich immer noch Interesse an einer Kandidatur habe und ich mir irgendwelche Chancen gegen Eric Nussbaumer ausrechne. Erstens ist Adrian Ballmer noch nicht zurückgetreten, zweitens wäre ich gerne Regierungsrätin und drittens (das wurde dann auch zitiert) ist es ein gutes Zeichen für eine Partei, dass sie unter mehreren Kandidatinnen und Kandidaten auswählen kann. Eric Nussbaumer hat ein sehr gutes Resultat bei den Nationalratswahlen erreicht und ich bin stolz auf meine über 24000 Stimmen am 23. März (die ich übrigens ohne Bier trinken mit „wichtigen“ Leuten erreichte). Das ist alles, was im Moment zu diesem Thema gesagt werden muss.
Am Freitag war medizinisch-politisches Netzwerken angesagt. Die Hirslanden-Klinik Birshof feierte 20-jähriges Jubiläum. Einer der Gründer, Walter Seelig, war einer meiner Lehrer an der Physiotherapie-Schule. Schon deshalb freute ich mich auf ein Wiedersehen. Mit RR Conti, Robert Leu, Ole Wiesinger, Ralph Lewin und Christian Schuhmacher führte ich interessante Gespräche über die Spitalpolitik der Kantone, über die ungerechten Physiotherapietarife, über die Entwicklung der Gesundheitskosten etc. Sehr interessant! Später am Nachmittag dann Einladung zum Abschied von Jean-Luc Perrin im Bruderholzspital. Von meiner Seite die besten Wünsche für die Zukunft! Gerade anschließend ging es zum Treffen der Delegierten des Regionalverbandes beider Basel von physioswiss und den Abschluss machte dann zu später Stunde die wöchentliche Tanzlektion mit dem König. Sind nun bei Salsa gelandet, was so viel wie Sauce bedeutet…