Stapi Papi

Und dann wäre noch am Ende dieses etwas hektischen Tages der Stapi Papi, der an einer Pressekonferenz seinen Rücktritt wegen seines Sohnes (immerhin bald 16) ankündigt. Prinzessin spricht dem Sohn ihr Beileid aus, Queen Mum gab ein kritisches Radio-Interview. Es wäre die Frage zu klären, ob es nicht mit etwas weniger medialer Aufmerksamkeit gegangen wäre und warum die Mutter dieses Sohnes keinen Dank für die offenbar so schwierige Arbeit der letzten 15 Jahre erhält.

Mediencommuniqué SP Frauen

Zum Ausgleich das heutige Mediencommuniqué
Finanzkrise: der individuelle Gewinn ist männlich, die soziale Finanzspritze vor allem weiblich!

„Die gegenwärtige Finanzkrise zeigt klar, dass die Frauen den Verlust paritätisch mittragen, während der Gewinn bereits unter den Männern in den Chefsesseln verteilt wurde“ erklärt die Co-Präsidentin der SP-Frauen Schweiz Julia Gerber Rüegg im Hinblick auf die heutige Demonstration vor dem UBS-Hauptsitz auf dem Paradeplatz in Zürich. Die SP-Frauen Schweiz rufen zu einer regen Teilnahme auf und fordern, dass die Löhne der normalen Angestellten im Bankensektor gesichert werden und eine paritätische Geschlechter-Quote im Aktienrecht eingeführt wird, die sich auf alle Verwaltungsräte und Führungspositionen von Finanzinstituten bezieht.

Die gegenwärtige Finanzkrise zeigt, was passiert, wenn die Marktkräfte unkontrolliert spielen, die keine externe Aufsicht haben und die staatlichen Instanzen aus ideologischen Gründen ausgeschalten werden. Sie zeigt auch klar, dass die Männergremien in den Führungsetagen für sich selbst wirtschaften und dann das eigene Versagen von allen ausbaden lassen. Die SP Schweiz fordert dezidiert die Erhaltung der Kaufkraft aller, den Schutz der AnlegerInnen, eine Beschränkung der Managerlöhne und eine schlagkräftige und unabhängige Finanzaufsicht. Die SP-Frauen haben dem noch zwei Kernpunkte hinzuzufügen:

Erstens braucht es zum Schutz der normalen Angestellten transparente Lohnsysteme mit fixen Lohnbestandteilen. Bonusähnliche Zuschüsse dürfen 5 Prozent des Lohnes nicht überschreiten und ersetzen keinen 13. Monatslohn. Zudem dürfen die Massnahmen zur Umsetzung der Lohngleichheit nicht der Finanzkrise geopfert werden. Denn gerade in den Bank- und Finanzinstituten arbeiten tausende von Frauen, die nicht für die Lohnexzesse in den Führungsetagen verantwortlich sind. Aber auch sie werden heute über flexible Lohnbestandteile und Boni entlöhnt, welche eine Ursache für die Lohndiskriminierung sind und die Lohnschere immer weiter aufgehen lassen.

Zweitens fordern die SP-Frauen, dass Verwaltungsräte und Führungsgremien von Finanzinstituten und Unternehmen zukünftig paritätisch mit gleich vielen Frauen wie Männern besetzt werden. Bis jetzt ist nur knapp jede 10. Person in einer Unternehmensleitung eine Frau. Dabei garantieren Managerinnen rund 10 Prozent bessere Renditen und 48 Prozent höhere Margen als der Branchendurchschnitt. Das belegt die 2007 erstellte McKinsey-Studie „Women matter“. Frauen pflegen generell den nachhaltigeren Umgang mit den Finanzen. Das beweist die Schweizer Studie von Zimmermann/ Höchle vom Mai 2008, in der sie 40‘000 KundInnendepots untersuchten. Den Frauen den Weg zur Unternehmensspitze zu verwehren, ist also nicht nur eine unternehmerische Dummheit, sondern auch volkswirtschaftlich katastrophal, wie die gegenwärtige Finanzkrise zeigt. Deshalb braucht es endlich die verbindliche Geschlechterquote im Management jedes Unternehmens. Der entsprechende Vorstoss von Maria Roth-Bernasconi wird in der Wintersession eingereicht.

Christian Levrat

Unser Präsident Christian Levrat ist ein fleissiger Redner und Schreiber. Newsletter mit seinen/unseren Zielen erreichen mich regelmässig und gestern wieder mal ein Schreiben mit Einzahlungsschein. Darin sind die Schwerpunkte der aktuellen SP Politik aufgelistet. Dort steht, dass wir (die SP) die Kaufkraft erhöhen wollen. Kaufen? Er meint damit wohl nicht die Bildung (die SP ist ja gegen Privatschulen), nicht das Gesundheitswesen (Gesundheit kann man nicht kaufen) und nicht die Mieten. Was sollen wir denn kaufen? Da ich mit meinem Mitgliederbeitrag (einkommensabhängig) und mit meiner Mandatssteuer die SP schon unterstütze, habe ich den Einzahlungsschein zum Altpapier gegeben.

Die Wirtschaft sitzt

Gestern nun also der Wirtschaftstag unserer Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission. Aus wirtschaftlichen Gründen war ich nur am Morgen dabei. Bekanntlich arbeite ich ja mit meinen Händen, was heisst, dass ich persönlich für meine PatientInnen da sein muss und nicht wie die Herren links und rechts von mir auf dem Laptop während der Sitzung die Arbeit erledigen kann. Zur Frauenquote nur so viel: während die Kommission ihre Frauenquote voll erfüllt, waren die Referenten mit einer Ausnahme männlich. Wirtschafts- und Handelskammer, Wirtschaftsförderer etc. alles fest in Männerhand. Zur Frauenförderung kam ihnen dann auch nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Sinn. Als ob alle Frauen Familien hätten oder wollten. Dazu passte der letzte Freitag: die Diplome der Fachhochschule Nordwestschweiz in Chemie, Geomatik und Maschinenbau etc. gingen zu 90 % an Männer. Wollen wir Frauen wirklich nicht? Und wie vereinbaren all diese Männer Familie und Beruf (was natürlich kein Thema war)?

Bildung

Gestern war dann noch der Vortrag über die personalisierte Medizin (mehrere Vorträge eigentlich). Es ging um Pharmakogenetik. Sehr interessant, aber ohne Medizinstudium kaum zu verstehen (endlich zahlen sich meine zwei Jahre aus…). Es gibt neuerdings einen Chip, der es ermöglicht, eine Genvariante festzustellen, die Medikamente anders wirken lässt. Das ist die sehr vereinfachte Version. Für all diejenigen, die ganz anders auf Medikamente reagieren, als die meisten, ist das ein Meilenstein. Da es aber wenig Sinn macht, alle PatientInnen zuerst zu testen, wird man es erst anwenden, wenn es Probleme gibt. Also immer zuerst ihren Arzt/ihre Ärztin fragen…

100 % Erfolg

Heute wurden alle meine Anträge im Landrat genehmigt und alle meine Postulate überwiesen. Jipii! Freue mich, denn das kommt ziemlich selten vor. Es ging um ein Evaluationsprogramm für die Weiterbildung von Hausärztinnen, die Behandlungskette im Gesundheitsbereich als Standard und die zentrale Vermittlung von Ferienbetten/Notbetten für Betage. Jawoll, die Linkskurve ist voll in Fahrt. Jetzt fahre ich ganz locker an die Veranstaltung über die personalisierte Medizin.

Hausärztinnen und -ärzte

Die oben Genannten haben in Basel ein eigenes Institut, das die Förderung der Hausarztmedizin zum Ziel hat. Die Studierenden werden in speziellen Kursen über die Hausarztmedizin informiert. Nun möchte der Regierungsrat Baselland, dass Assistenzärztinnen – und ärzte in Hausarztpraxen weitergebildet werden und offeriert die Übernahme von 75 % des Lohnes (Vorlage im Landrat von Morgen). Ziemlich speziell, weil die Hausärzte die Leistungen der Assistenzärzte ja abrechnen können und diese ja keine Anfänger mehr sind, sondern „richtige“ Ärztinnen und Ärzte, die noch keinen FMH Titel haben. Im Oberbaselbiet soll gemäss Berechnungen des OBSAN (Gesundheitsobservatorium) in einigen Jahren ein Mangel an HÄ herrschen. Mir wären Gesundheitszentren eigentlich lieber. Von diesen wollte die Kommission aber nichts wissen. Nun versuche ich es eben morgen nochmals…

steiler Aufstieg

Endlich hab ich es geschafft: PD Dr. Pia Fankhauser steht auf dem Brief. So einen raschen Aufstieg habe ich dann doch nicht erwartet. Bei genauerem Betrachten fällt allerdings noch der „Herr Grossrat“ auf und auch die Strasse stimmt nicht. Dafür dann wieder Oberwil, wenn auch mit der falschen Postleitzahl. Würde mal sagen: technische Probleme. Gut tönt es trotzdem. Ist übrigens eine Einladung des Forums Gesundheit Schweiz. Nun weiss ich nicht, ob die wirklich mich meinen 😉

Frauenquote

Fordere in Zeiten von Finanzkrisen und für die Zukunft eine Frauenquote von mind. 40 % für alle Verwaltungsräte und Leitungsgremien grosser Firmen. Wir können mal bei den Banken anfangen und dann uns weiterarbeiten. Oder fällt euch auch auf, dass nur Männer über Finanzkrisen lamentieren, die sie zum grossen Teil selber verursacht haben?