Nach mehr als zwei Wochen schreibt die BaZ doch noch über die Kundgebung von physioswiss am 19. März. Im Teil Schweiz mit dem Titel „Physiotherapeuten wollen mehr Geld“. Erstens sind drei Viertel der Mitglieder von physioswiss Frauen, zweitens geht es uns eigentlich um eine faire Entschädigung, die den Veränderungen des Gesundheitswesens Rechnung trägt und drittens finde ich die Formulierung „Das stinkt physioswiss gewaltig“ nicht unbedingt eine journalistische Meisterleistung. Der Artikel gibt mir immerhin Gelegenheit, einen Leserinnenbrief zu schreiben und die Dinge in das richtige Licht zu rücken.
Fakt ist nämlich dies (nur falls der Brief nicht abgedruckt wird…): Vor vierzehn Jahren gab es Santésuisse und physioswiss, die einen Vertrag aushandelten. So weit, so gut. Nun gibt es auf einer Seite Tarifsuisse, HSK und Assura und auf der anderen physioswiss und ASPI. Die Politik sollte dies registrieren und auf die neue Situation reagieren. Es ist nicht mehr, wie es einmal war! Bei der Spitalfinanzierung ist es dasselbe: die Einkaufsgemeinschaften (s.o.) gehen auf Tour und versuchen mit den mittlerweilen verselbständigten Spitälern und den Privatspitälern über die Basisrate zu verhandeln. Es endete letztes Jahr damit, dass die Kantone Festsetzungsverfahren durchführen mussten, damit überhaupt Rechnungen erstellt werden konnten. Immer noch haben viele Spitäle nicht mit allen Krankenkassen Verträge. Das nennt man Marktwirtschaft. Kosten tut das übrigens auch und bläst die Administration gigantisch auf.Von Medizin haben wir da noch gar nicht gesprochen.
Wir PhysiotherapeutInnen wollen, dass endlich Klarheit geschaffen wird und sich jemand für zuständig erklärt. Nun steht mit Managed Care schon die nächste Abstimmung an und die Auswirkungen sind wie immer ungeklärt.