Nun gehört auch der Landrat für mich zur Vergangenheit. Nach drei Wochen Ferien und aktuellen Schul-Sommerferien, ist es noch nicht so spürbar, da keine Sitzungen stattfinden. Ich bezeichne mich mittlerweile als „teilpensioniert“und es gefällt mir gut so.
Kaum war ich aber wieder zuhause, hat mich eine Patientin auf einen Artikel in der Basler Zeitung aufmerksam gemacht, der am 28. Juni erschienen ist. Ich sei geküsst worden… also machte ich mich auf die Suche und fand ihn
Die Motion entstand aus der Rückmeldung einer Patientin und in Zusammenarbeit mit Georges Thüring. Dass sie überwiesen wurde, hat uns beide sehr gefreut. An dieser Stelle muss aber auch erwähnt werde, dass ohne den Landratspräsidenten Hannes Schweizer die Motion gar nicht behandelt worden wäre. Er hatte beantragt, die Motion von Position 52 der Traktandenliste nach vorne zu verschieben. Der Rat hat dies dann so akzeptiert.
Für erfolgreiche Vorstösse musste immer Einiges zusammenkommen. 50 waren es bei mir in 13,5 Jahren.
Zum Abschluss kann ich festhalten: ich habe versucht, etwas zu ändern. Das muss reichen.
Schlagwort: Basler Zeitung
Sie kamen, sahen und entliessen
Gestern wurde bekannt, dass die Druckerei der Basler Zeitung geschlossen wird. 74 Mitarbeitende werden entlassen. Die Männer, die da kamen, haben nicht geschaut, was man aus der Druckerei machen könnte, sondern nur Kosten gegen Ertrag abgewogen. Nun wird die BaZ, solange es sie noch gibt, in Zürich gedruckt, was ja nur sinnvoll ist, wenn der ganze Transport zu günstig ist. Allenthalben wird behauptet, die gedruckten Zeitungen gäbe es bald nicht mehr. Und 20 Minuten? Blick am Abend? Nicht viel Recherche, aber Papier. Die Tageswoche kommt einmal pro Woche auf Papier, meine Patienten lieben die Ausgabe im Wartezimmer. Man liest Zeitung nicht auf dem Smartphone, höchstens den Newsticker und das Tablet lässt man auch zuhause. Wartezimmer sind Papierzone, Trams sind Papierzone, auch wenn es im Tango gratis WLAN gibt. Aber die da kamen, sahen das nicht. Entlassungen sind hart für diejenigen, die es trifft und so etwas von unkreativ.
Doch noch
Nach mehr als zwei Wochen schreibt die BaZ doch noch über die Kundgebung von physioswiss am 19. März. Im Teil Schweiz mit dem Titel „Physiotherapeuten wollen mehr Geld“. Erstens sind drei Viertel der Mitglieder von physioswiss Frauen, zweitens geht es uns eigentlich um eine faire Entschädigung, die den Veränderungen des Gesundheitswesens Rechnung trägt und drittens finde ich die Formulierung „Das stinkt physioswiss gewaltig“ nicht unbedingt eine journalistische Meisterleistung. Der Artikel gibt mir immerhin Gelegenheit, einen Leserinnenbrief zu schreiben und die Dinge in das richtige Licht zu rücken.
Fakt ist nämlich dies (nur falls der Brief nicht abgedruckt wird…): Vor vierzehn Jahren gab es Santésuisse und physioswiss, die einen Vertrag aushandelten. So weit, so gut. Nun gibt es auf einer Seite Tarifsuisse, HSK und Assura und auf der anderen physioswiss und ASPI. Die Politik sollte dies registrieren und auf die neue Situation reagieren. Es ist nicht mehr, wie es einmal war! Bei der Spitalfinanzierung ist es dasselbe: die Einkaufsgemeinschaften (s.o.) gehen auf Tour und versuchen mit den mittlerweilen verselbständigten Spitälern und den Privatspitälern über die Basisrate zu verhandeln. Es endete letztes Jahr damit, dass die Kantone Festsetzungsverfahren durchführen mussten, damit überhaupt Rechnungen erstellt werden konnten. Immer noch haben viele Spitäle nicht mit allen Krankenkassen Verträge. Das nennt man Marktwirtschaft. Kosten tut das übrigens auch und bläst die Administration gigantisch auf.Von Medizin haben wir da noch gar nicht gesprochen.
Wir PhysiotherapeutInnen wollen, dass endlich Klarheit geschaffen wird und sich jemand für zuständig erklärt. Nun steht mit Managed Care schon die nächste Abstimmung an und die Auswirkungen sind wie immer ungeklärt.
Erfolgreiche Kundgebung
Der 19. März 2012 geht in die Geschichte ein: zum ersten Mal in über 90 Jahren Verbandsgeschichte haben sich gestern 4000 (die Zahl stimmt!) PhysiotherapeutInnenvon physioswiss in Bern versammelt. Obwohl es geregnet hat, es kalt war und die Stimmung angesichts der ergebnislosen Verhandlungen mit den Krankenkassen auch nicht besonders fröhlich, war es ein toller, solidarischer Anlass. Danke an alle, die gekommen sind.
Santésuisse hatte schon am Wochenende versucht, eine Medienmitteilung zu lancieren und tat das dann am Montag. Diesmal habe ich aber in meiner Rede die Frage nach der Effizienz schon vorweg genommen. Wir PhysiotherapeutInnen schreiben Berichte an Krankenkassen und Ärzte gratis, ebenso sind alle Telefonate in der Pauschale inbegriffen. Telefonieren wir z.B. mit dem Hausarzt, kann er es abrechnen, wir aber nicht. Aus Effizienzgründen kann ich eigentlich also keine Berichte oder Telefonate mehr erledigen, schon gar nicht mit den Krankenkassen. Am 30. März hat physioswiss einen Gesprächstermin bei Bundesrat Berset. Es geht also voran.
Aus lokaler Sicht kann berichtet werden, dass der physioswiss Regionalverband beider Basel mit gegen 400 Mitgliedern nach Bern gereist ist. Der Basler Zeitung war die Kundgebung hingegen keine (!) Zeile wert, obwohl wir in allen online-Medien,im Radio, in der Tagesschau und in 10 vor 10 erwähnt wurden. Der Untergang der Titanic schafft zwei Seiten…Aktuell sieht anders aus, oder?