Familie und Gerechtigkeit

Am 24. November gibt es wieder Einiges zu entscheiden. Wollen wir, dass die Vignette Fr. 100.00 kostet? Wollen wir, dass die Lohngerechtigkeit in einem Betrieb innerhalb eines Verhältnisses von 1:12 bleibt? Wollen wir, dass für Kinder, die selbst betreut werden, auch ein Steuerabzug gemacht werden kann? Beschränke mich nun auf die Familieninitiative, bei der die SVP für einmal die Gerechtigkeit ins Spiel bringt. Im Wissen, dass wir nie absolute Gerechtigkeit schaffen können (deshalb kämpft die SP immer weiter), sollen hier, gerade hier!, verschiedene Betreuungsmodelle gleichgestellt werden. Es ist eigentlich vor allem ein steuertechnischer Sündenfall. Bereits jetzt gibt es einen Kinderabzug, es gibt Kinderzulagen. Weshalb aber nun die Eltern dieser Kinder noch einen Abzug für die Betreuung machen sollen, ist nicht erklärbar. Denn wenn ich meine Wohnung selber unterhalte (ich bastle ja gerne), kann ich das nicht abziehen. Koche ich selber, kann ich das nicht als Geschäftsessen abziehen. Sogar wenn ich mit dem Velo fahre, kann ich meine Wattstunden nicht verrechnen, nur das Auto, weil ich das mit dem Benzin und den Kilometern belegen kann. So funktioniert unser System: wir müssen belegen, was wir abziehen. Bei den Krankheitskosten übrigens auch: Belege, Belege, Belege…Wie genau soll dies nun bei den selbst betreuten Kindern funktionieren? Und wenn sie in der Schule sind? Pro rata? Bis zu welchem Alter? Kindergarten? Alle, die noch unsicher sind: stimmt Nein. Und das mit der Gerechtigkeit schauen wir dann bei den Löhnen wieder an.