Cui bono?

zu deutsch: wem nützt es?
Eine ständige Frage in der Politik. Das letzte Mal tauchte die Frage bei mir anlässlich des Entscheides des Kantonsparlamentes Thurgau auf, das Frühfranzösisch aus dem Lehrplan strich. Notabene gegen den Widerstand der SVP-Regierungsrätin. Zwei Sprachen seien zu viel. Gut, aber weshalb dann nicht Englisch streichen? Weil die Wirtschaft das Gefühl hat, Englisch sei wichtig. Die Schule ist mehr und mehr unter Wirtschaftsdruck geraten. Informatik, Naturwissenschaften, Englisch – das ist nützlich, das sollen die Kinder lernen. Sonstige Sprachen? Kunst? Hauswirtschaft? Sport? Cui bono? Dumm, wenn die kindlichen Kompetenzen ebendort liegen.
Dazu kommt: Nationale Gremien diverser Verbände bestehen meist aus Vertreterinnen der verschiedenen Landesteile. „Jede in ihrer Sprache“ ist dort die Devise, was verlangt, dass zumindest ein gutes passives Verständnis der anderen Sprache äusserst hilfreich ist. (Das Tessin hat es immer schwer, ich weiss). Ansonsten braucht es Dolmetscherinnen, die teuer sind und die Diskussion verlangsamen. Wenn Romands und DeutschweizerInnen miteinander wirklich Englisch sprechen sollen, kann mir ja vielleicht jemand sagen, was KVG (Krankenversicherungsgesetz) auf Englisch heisst. Französisch wäre es LAMAL…