Leben mit Medikamenten

war der Titel einer Veranstaltung von Careum Weiterbildung, die ich vor zwei Wochen besucht habe. PolitikerInnen habe ich keine gesehen, dafür gab es viele Frauen aus dem Bereich Pflege sowie PatientInnen und Angehörige. Eine sehr interessante Veranstaltung, die eigentlich alle, die sich so sehr mit den Medikamentenpreisen auseinandersetzen, hätten besuchen sollen. Es wird gerne vergessen, dass die Produktion und der Verkauf der Medikamente ja nur einen Teil darstellen. Der andere Teil besteht aus den PatientInnen, die diese einnehmen sollten. Denn hier besteht eine riesige Kluft! Gemäss einer Studie der WHO nehmen 50 % der Personen, die Medikamente verschrieben bekommen, diese nicht oder anders ein. Das ist die Realität. Empirisch kann ich feststellen, dass es eher mehr sind. Ich frage immer nach den verschriebenen Mitteln und nach der Einnahme. Die PatientInnen haben oft nicht verstanden, warum sie die Medikamente nehmen sollten, haben Beschwerden oder nehmen irgendetwas, das ihnen empfohlen wurde. Sagen tun sie es aber niemandem. Zu fordern wären kleine Packungen, Aufklärung und Auseinandersetzung. Dann wäre auch zu prüfen, ob es nicht eine Rückgabemöglichkeit geben könnte (nicht Entsorgung!) mit einer entsprechenden Gutschrift. Das Interesse, das Leben mit Medikamenten zusammen mit den PatientInnen zu gestalten, wäre dann doch sicher höher.