Die berühmten Fallkostenpauschalen rechnen sich so:
Base rate (Basispreis) x Cost weight (Fallschwere, Kostengewicht) = Fallkosten pro Patient im Spital
Kosten des Kantons: 55 % der Fallkosten im Spital x
Problem 1: Die Base rate ist Verhandlungssache zwischen den Krankenkassengruppen (Tarifsuisse und HSK) und dem jeweiligen Spital. Der Regierungsrat genehmigt Tarife oder auch nicht. Er setzt erst fest, wenn sich die Verhandlungspartner nicht einigen konnten, damit überhaupt gerechnet werden kann. Das KSBL hat einen Vertrag mit HSK, aber nicht mit Tarifsuisse. Es drohen Rückzahlungen des KSBL Rückstellungen gibt es keine. Der Kanton kann dies aber nicht übernehmen, da es sich um eine verselbständigte Institution handelt. Was Tarifsuisse im Moment bezahlt, entzieht sich meiner Kenntnis
Problem 2: die Fallschwere, also unter welcher Krankheit ein Patient oder eine Patientin leidet, entzieht sich völlig den Sparbemühungen von Politikerinnen. Wenn jetzt also lauthals verkündet wird, was sich alles einsparen liesse, wenn die Base rate sinken würde, wäre dies nur unter Annahme derselben Fälle möglich. Eine Welle von z.B. schweren Lungenentzündungen oder bakteriellen Infektionen wirft alles wieder über den Haufen. Ganz besonders, wenn diese alle im Uni-Spital behandelt würden (siehe unten)
Problem 3: Die Base rate des Bethesda-Spitals wird von Basel-Stadt genehmigt. Ansonsten: siehe oben. Der Kanton Baselland bezahlt also ab 2016 55 % der Kosten an das Bethesda-Spital und hat dafür 0 Einnahmen für die eigene Frauenklinik, wenn das wirklich so umgesetzt wird. Zumal es nicht nur um Geburten geht, sondern um die ganze Frauenklinik, d.h. inklusive Brustkrebs-Behandlung und Beckenbodenzentrum etc. Die Mehrheit der alten Menschen sind Frauen…Was hat eigentlich das KSBL dafür bekommen?
Die von HSK ausgehandelten Basispreise sind folgende: Bethesda-Spital: 9690 Franken, Uni-Spital Basel 10430 Franken, KSBL 10100 Franken. Man rechne nun wer mit welcher Krankheit wohin gehen soll.