Es gibt diesen Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, im Gesundheitswesen alles besser zu machen und auch noch günstiger und … Der Geschäftsführer bekam ziemlich viel Platz in der Basler Zeitung um nach Ablehnung der Initiative für eine Öffentliche Krankenkasse seine Sicht der rechten (oder richtigen?) Dinge darzulegen. Heute erschien der folgende Leserbrief von mir:
Herr Faller vertritt den Verein „Bündnis freiheitliches Gesundheitswesen“, der sich gegen staatliche Eingriffe im Gesundheitswesen einsetzt. Wettbewerb soll es regeln. Aus der Sicht der Physiotherapeutinnen stellt sich der Wettbewerb aktuell wie folgt dar: die grössere Einkaufsgemeinschaft der Krankenkassen (Tarifsuisse) hat sich mit physioswiss dem Schweizer Verband der Physiotherapeutinnen per 1. April 2014 auf eine Erhöhung der Taxpunktwerte geeinigt. Die andere Einkaufsgemeinschaft (Curafutura) will dies nicht mittragen. Resultat: verschiedene Taxpunktwerte je nach Versicherung am gleichen Ort. Unzählige Verhandlungen und Festsetzungen der Kantone haben kein Ergebnis gebracht. Wer hat jetzt die Wahl? Und wo genau spielt die Qualität eine Rolle? Zig hängige Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht beschäftigen Juristen, kosten Hunderttausende von Franken und bringen den Patienten keine bessere Versorgung. Damit eine Versorgungsgerechtigkeit bestehen kann, braucht es einen Schiedsrichter, der entscheiden kann. Wenn nicht der Staat, wer sollte das sein?
Pia Fankhauser, Landrätin, Physiotherapeutin, Oberwil
Übrigens haben vier Kantone die Initiative angenommen! Auch wenn die Initiative wesentlich von der SP getragen wurde, gab es einige Berufsverbände, die im Initiativkomitee vertreten waren. physioswiss war einer davon. Wir Physiotherapeutinnen warten nun seit über 16 Jahren auf eine Verbesserung des Taxpunktwertes für alle.
Wettbewerb als neuer Gott? Ihm fehlt aber das Erbarmen!