Transparenz oder meine Fr.10995.20 Landratsentschädigung (brutto)

Nun wurden die Abrechnungen von 44 LandrätInnen aufgeschaltet. 46 inklusive ich haben darauf verzichtet. Falls es nach der medialen Waschmaschine noch jemanden interessiert, kann er meine Abrechnungen auf der Landeskanzlei einsehen (diese Möglichkeit gibt es auch). Ich habe nichts zu verstecken. Im obigen Jahres-Betrag sind noch Fr. 991.20 als Reisespesen einberechnet. Die 46 km von Oberwil nach Liestal und zurück werden mir als Kilometer-Entschädigung ausbezahlt, da ich ein Generalabonnement habe. Ich fahre mit Velo und Zug nach Liestal, auch dies im Sinne der Transparenz. Sonstige Spesen habe ich Null. Aber das interessiert ja auch keinen mehr. AHV und ALV werden übrigens auch abgezogen, wie es sich gehört.

Wieso ich es nicht auf der Landratsseite öffentlich mache? Weil ich mir dem medialen Treiben nicht beugen will. Die FDP-Fraktion hat sich taktisch der Transparenz verpflichtet und ihre Entschädigungen veröffentlicht. Dann aber bei der letzten Landratssitzungen eine Interpellation eingereicht, bei der folgende Frage gestellt wird:

Ist sichergestellt, dass Kantonsangestellte bei der Ausübung ihres öffentlichen Amtes nicht
gleichzeitig aus zwei Verdienstquellen Einkünfte erzielen (Lohn / Lohn für bezahlten Urlaub und
Entschädigung des öffentlichen Amtes)?

Im Gegensatz zu Juristen, kann der Polizist und die Kindergärtnerin ihre Arbeit ja nicht im Saal erledigen. Jede moderne Firma sollte es meiner Meinung nach ermöglichen, öffentliche Ämter auszuüben.
Denn die wirklich interessante Frage ist: wer kann es sich leisten, im Landrat zu sitzen? Wer wird alles von der ihn beschäftigenden Firma für seinen Einsatz für die Öffentlichkeit bezahlt oder freigestellt? Die einfache Verkäuferin oder Malerin wohl kaum, oder? Damit ich dies diskutieren kann, habe ich mich geweigert, es einfach zu machen. Wobei so oder so klar ist, wie viel wir im Landrat erhalten: Fr. 50.00 pro Stunde Kommissions-Sitzung oder Landrat plus eine Grundentschädigung von Fr. 4400.00 im Jahr. Die Spesenabrechnungen werden geprüft, wie es in jeder Firma üblich sein sollte. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Autor: Pia Fankhauser

Nicht nur links denkend. Menschen, Politik, Medizin, Technik und das Leben beschäftigen mich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert