In Baselland steht eine gewichtige Abstimmung an: sind wir für die Ausfinanzierung der Pensionskasse oder nicht? Ja oder Nein zu 2 oder 5 Milliarden? Gibt es etwas Besseres (wenn Ja dann Nein und umgekehrt…) Nur wenige sind ehrlich und deklarieren ihr Nichtwissen. Journalisten wurden offenbar innert kürzester Zeit zu Pensionskassenexperten und werfen den Politikerinnen des Landrates Unkenntnis und (noch schlimmer) Eigeninteressen vor.
Die Abstimmungskampagne der Gegner nimmt immer groteskere Züge an. Offenbar wissen sie viel mehr als andere. Dabei muss eines klar sein: Pensionskasse ist keine exakte Wissenschaft. Sie beruht auf mathematischen Berechnungen und Annahmen über Lebenserwartung, Wirtschaftsentwicklung und Renditen. Über 800 Milliarden Franken lagern in den Schweizerischen Pensionskassen und Versicherungen!
Die BLPK zeigt im Juli 2013 auf dem Gesamtvermögen eine negative Performance von -1.80% (Beitragsprimat -1.70%, Leistungsprimat -1.82%). Die Differenzen erklären sich weitgehend aus der unterschiedlichen Gewichtung der Aktienquoten.
BLPK Gesamt- vermögen
BLPK Leistungs- primat
BLPK Beitrags- primat
Pictet BVG-25
Pictet BVG-40
Pictet BVG-60
Monat Juli
1.15%
1.20%
0.87%
0.98%
1.31%
1.77%
YTD/2013
4.51%
4.76%
3.31%
3.00%
5.36%
8.50%
Outlook: Die USD Zinsen sind in den letzten 30 Jahren, diejenigen im CHF in den letzten 20 Jahren zurückgekommen. Wir glauben, dass damit der Tiefpunkt bei den langfristigen Zinsen erreicht wurde. Das bescheidene Wirtschaftswachstum, die tiefe Inflation, die Krise in Europa sowie die Politik der Notenbanken lassen aber erwarten, dass das Tiefzinsumfeld noch geraume Zeit anhalten kann. Wir erwarten jedoch, dass die Zinskurve in den USA, Deutschland und der Schweiz etwas steiler wird. Die Politik der finanziellen Repression hält trotz allen Befürchtungen über eine weniger expansive Geldpolitik der amerikanischen Notenbank an. Davon profitieren Aktien, die mit vernünftigen Bewertungen und ansprechenden Dividendenrenditen locken. Weiter für Aktien spricht, dass Investoren wegen der expansiven Notenbankpolitik Realwerte gegenüber Nominalwerten bevorzugen. Zudem stellen wir insbesondere im angelsächsischen Raum eine verstärkte Fusionstätigkeit fest, die auch auf Europa überschwappen könnte. Wir halten deshalb an einer weitgehend neutralen Aktienquote fest und sind bei den Obligationen untergewichtet bzw. mit tieferer Duration unterwegs.
Alles klar? Wir sind Teil eines globalen Systems, das wir nicht steuern können.
Halten wir uns also an die Fakten: es gibt Staatsangestellte. Sie erhalten ihren Lohn von unseren Steuern. Dafür sind sie von der Politik und den Stimmenden abhängig. Sie sind in einer Minderheit. Wir stimmen über ihre Pensionskasse ab (also umgekehrt fände ich das eigenartig). Wir sind in der Verantwortung. Die Personal- und die Finanzkommission haben sich in vielen Sitzungen mit dem Problem auseinandergesetzt. Beide Seiten mussten Zugeständnisse machen. Die Welt ist komplex, das können wir auch nicht ändern.
Deshalb Ja zur Sanierung der PK.