Im Moment lese ich „Die Kunst des klaren Denkens“ von Rolf Dobelli. Es ist schon so, dass wir viel aus dem Bauch heraus entscheiden und uns massiv überschätzen. In der Politik mache ich die Erfahrung, dass ich mehr Erfolg habe, wenn ich irgendwas behaupte und vereinfache, als wenn ich den Menschen die Details einer Vorlage erkläre. Am meisten hat mich dabei Managed Care überrascht, weil ich aus meiner Sicht ziemlich neutral Ist und Soll dargestellt habe und die Abstimmung immer einstimmig ein Nein ergab. Werde das aber nun nicht zum Programm machen, sondern empfehle die Lektüre des oben genannten Buches. Wobei gerade dieses Buch kritisch gelesen werden muss, da man ansonsten relativ vielen Denkfehlern unterliegt. Es will ja auch keine Anleitung sein. Immer wieder wird Warren Buffett zitiert und gleichzeitig die Finanzindustrie kritisiert. Viele sind aber Warren Buffetts Tipps gefolgt, weil er eben damit so unanständig reich geworden ist. Wäre er ein einfacher Schreiner/Sanitär/Plattenleger würde er nie von Rolf Dobelli zitiert. Auch wenn er damit noch so richtig liegen würde. Im Moment beschäftigt uns die Basellandschaftliche Pensionskasse, die sich in Unterdeckung befindet. Wie soll all das viele Geld angelegt werden, damit sich damit die Renten finanzieren lassen? Viel wurde in Immobilien gesteckt. Wenn diese aber genügend Rendite erwirtschaften sollen, werden es teure Miet- oder Eigentumswohnungen. Worauf sich viele Normalverdienende diese Wohnungen nicht mehr leisten können und wegziehen müssen. Früher wurde dieses Geld noch in komplizierte Hedge Fonds investiert, die niemand verstand (was niemand zugab), seit der Finanzkrise wollen aber alle nur noch sichere Anlagen. Das mit dem klaren Denken wird ziemlich anspruchsvoll fürchte ich. Bin gespannt auf die Pensionskasse-Debatte im Landrat.