Liberale Opposition

Die Frage der Opposition ist immer eine relative. Wer zu wem? Und warum? Hatte einige Diskussionen über meine Auslegung von „liberal“. Bezeichne mich als sozial-liberal, was immer wieder Stirnrunzeln hervorruft. Gerne wird mir dann meine Haltung gegen die Spital-Auslagerung vorgeworfen. Spital-Auslagerung gilt offenbar als liberal, weil wir uns als Gemeinschaft dann in den Markt stürzen. Zu meinem Erstaunen wird das von gewissen Nationalräten und Ständeräten vehement unterstützt. Sie befinden sich nun im Ja-Komitee zum Spitalgesetz. Sozial-liberal bedeutet für mich aber nicht den nicht existenten Krankheitsmarkt zu bewirtschaften, sondern den Menschen zu ermöglichen, ohne Einschränkung die adäquate Behandlung zu finden. Dies auch, wenn sie zufälligerweise eine seltene oder schwierige (sprich teure) Krankheit haben. Gesundheit ist nicht handelbar, ebensowenig wie Luft. Alle, die etwas anderes behaupten, haben sich mit der Medizin nicht genügend auseinandergesetzt. Auch nicht mit den Menschen, die sich um Patientinnen und Patienten kümmern und diese nicht nur „bewirtschaften“. Gute Spitäler brauchen demokratische Kontrolle und nicht einen parteipolitisch gewinnorientieren Verwaltungsrat. Deshalb Nein zum Spitalgesetz und Ja zu einer gemeinschaftlich sozial-liberalen Lösung im Sinne der sozialen Gerechtigkeit.

 

Autor: Pia Fankhauser

Nicht nur links denkend. Menschen, Politik, Medizin, Technik und das Leben beschäftigen mich.

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