Die Sonntagzeitung meldet heute schon wieder das Ende der Blogosphäre. Die meisten hätten nichts Interessantes mitzuteilen und nicht einmal 100 LeserInnen am Tag. Keine Ahnung, wieviele ich habe. Es ist mir ziemlich egal. Nicht diejenigen, die meinen Blog lesen! Aber das Leben ist, wie es ist. Meist nicht sehr spannend. Die Neuigkeiten aus dem Landrat Baselland oder von der Informationsveranstaltung der SUVA sind halt nicht die Heuler im Tamedia Stammland.
Hätte da auch einige kritische Bemerkungen zur Entwicklung des Journalismus. Aber Quotenfängerei ist mir so etwas von fremd.
ich lese Dich jeden Tag, hoffe das reicht, obwohl das ja noch nicht 100 LeserInnen sind… 😉
Bitte: die kritischen Bemerkungen. Den Speck durchs Maul ziehen gilt nicht.
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also: mir fehlt ganz intensiv das, was man „investigativen Journalismus“ nennt, nämlich das Nachforschen und Nachfragen. Es reicht eben nicht, schnell ein paar Namen in Google einzugeben und dann seine Informationen zusammenzuschustern.
Dann gibt es ein paar Landräte mit durchaus guten Beziehungen zu den Journalisten, die dann aus jedem Vorstoss eine Story machen. Das geht dann bis zur Ehrverletzung, wie im Fall des Röseren-Heimes geschehen.
Den Eindruck, dass viele vom selben schreiben, werde ich auch nicht los. Eine Agenturmeldung – zehn Zeitungen schreiben dasselbe. Die LeserInnenbriefe sind oft das Interessanteste…
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Wahrscheinlich bräuchte es dazu: Zeit. Geld (um die Zeit auch bezahlen zu können). Kluge Quer-Denkerinnen und Denker. Mut zum Gegentrend. Empathie. Biss. Ausdauer. Ach, man kommt direkt ins Schwärmen.
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Du arbeitest nicht zufällig im Journalismus? Wär doch mal was. Ja, die liebe Zeit. Wenn keiner mehr Zeit hat, wo ist sie denn hingegangen? Müsste doch irgendwo sein!
Nicht einmal 100 Leser, was ist das denn für ein Massstab? Und wen interessiert das? Ich habe mir notgedrungen angewöhnt, diejenigen Blogs interessant zu finden, bei denen es sich gerade um jene wenigbesuchten, fast heimlichen und versteckten handelt. Für viele zu schreiben ist übrigens bei weitem leichter als für wenige.
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Die Linkskurve als Nischenprodukt? Gefällt mir gut, der Gedanke. Eigentlich bin ich ja selbst schuld, müsste ja nicht so ein Massenprodukt wie die SoZ lesen 😉 Vieles würde mir erspart bleiben.