Ist doch praktisch, so ein EntSORGungstag, alle Sorgen wird man los. Es begann mit Glas (Gemeindemulde), schön nach Farben sortiert eingeworfen. Gleich nach mir kam dann der Umweltservice, so steht es auf dem Lastwagen, und holte mein Glas wieder ab. Übrigens nur die grünen Flaschen! Es geht ja das Gerücht, dass wir wohl alles sortieren, am Ende aber alles wieder im gleichen Korb landet. Nun weiss ich nicht, war der Mann auf der Grünen-Flaschen-Tour oder hat er einfach die Mulde mitgenommen, die am vollsten war. Dafür eine Ratte gesehen, die in der Kanalisation verschwand. Dann gings INS Einkaufscenter für die PET-Flaschen, die müssen ja immer noch woanders hin. Zuletzt an den Bringtag, was eine Hälfte eines Bring- und Holtages ist. Hier in Oberwil ist das getrennt, weil wir es gern gesittet und ordentlich haben. Es fehlt dafür etwas an der Wärme, wenn frau ihre vor Jahren gekaufte Glacémaschine abgibt. Herrschte früher Freude über jeden gebrachten Gegenstand, wurde meine Maschine zuerst kontrolliert und dann nach einer Gebrauchsanweisung gefragt. Meine Glacémaschine hatte nur einen Schalter an/ab, da gibts nicht so viel anzuweisen. Ihr Schicksal war nur die ziemlich heftige Zuneigung der königlichen Familie für Doppelrahmglacé einer bestimmten Marke, die ich mit meinen Sorbets nie ändern konnte.
Vor lauter Entsorgen bin ich nun ganz befreit 😉
immer so nach Vorstadtidylle! Dieses geruhsame,ordentliche Entsorgen! Hold- und Bringtage! Manchmal sehne ich mich danach, Zeit für so viel Achtsamkeit einer alten Glacémaschine gegenüber zu haben! Ohne Ironie! Abgelegte Gegenstände haben schliesslich Charakter und Geschichte. Und dann wieder denke ich: Wenn ich die Zeit dafür hätte, würde ich wahrscheinlich dringend nach einer anderen Beschäftigung suchen, einer Mission, etwas Aufregendem, etwas Arbeitsstress…
REPLY:
Idylle? Verweise auf meinen Beitrag zum Kreisel! Und vor dem netten Herr im Werkhof stauten sich die Autos. Das mit den abgelegten Sachen hat aber schon was. Die Glacémaschine war nicht alleine, ihre Begleiterinnen waren zwei Bücher von Elizabeth George, ein Spiel namens „Cash“ und eine Parmesan-Reibe, die keinen Parmesan und auch nicht anders reiben konnte. Wäre doch schön die Reise dieser Dinge zu verfolgen. Morgen kommen sie in neue Hände.
Aber kann frau aktiv nichtentsorgen? Irgendwo kommen die Dinge doch hin, Zeit hin oder her. Also bevor ich unter einem Berg von PET-Flaschen verschwinde, die übrigens nicht ich kaufe (bin Anti-PET), entsorge ich sie besser.
Aber wahrscheinlich (Achtung grosser Bogen!) ist es wie in der Serie „Sex and the City“: diese Frauen hatten immer frei, sassen im Café, gingen shoppen etc. Grossstadtidylle dachte ich mir dann…