Geschenke

Die Hoch-Zeit der Geschenke naht. Was solls sein, was wünscht frau sich? Schwierige Fragen. Feng Shui-mässig müsste man jetzt zuerst einige Dinge entsorgen, bevor es Neues gibt, aber gerade bei Büchern ist das ja schwierig. Jahrelang konnte ich keine Bücher wegwerfen (Altpapier natürlich). Irgendwann sammelte sich aber der Schund und ich wagte es. Trotzdem stehen die Werke jetzt schon in Doppelreihen in unserer nicht sehr grossen Bibliothek. Netterweise tragen die Geschenke vergangener Jahre Widmungen, da gibts keine andere Lösung als behalten. Milena Moser hat geschrieben, dass ihr Sohn ein von ihr verschenktes Buch mit Widmung im Antiquariat angetroffen hat. Es stellte sich heraus, dass die Freundin es ihrem damaligen Freund ausgeliehen hatte, der wiederum seiner Mutter, die Beziehung ging entzwei und das Buch ins Antiquariat. So kanns gehen. Mein Prinz hat auch ein von mir gewidmetes Buch ausgeliehen. Es ward nie mehr gesehen…Irgendwie ist mir das ja peinlich, weil ich nicht mehr genau weiss, wie meine Widmung so lautete. Kann ja sein, dass sich irgendwer im Antiquariat mal totlacht. Also entweder keine Widmungen – oder nie ein Buch ausleihen!

Autor: Pia Fankhauser

Nicht nur links denkend. Menschen, Politik, Medizin, Technik und das Leben beschäftigen mich.

3 Gedanken zu „Geschenke“

  1. Ja, da machst Du mir jetzt doch ein schlechtes Gewissen.

    Umberto Eco’s „Name der Rose“ habe ich einmal von einer Kollegin ausgeliehen. Ich wollte es unbedingt lesen, konnte es mir aber nicht leisten, es zu kaufen. Sie wollte es mir zuerst nicht geben, weil sie es von einer wichtigen Person geschenkt bekam. Mit Widmung.

    Das Buch ist ziemlich dick. Es hat lange gedauert, bis ich es ausgelesen hatte und die Kollegin, die es mir geliehen hat, ist irgendwie aus meinem Leben verschwunden (Sie war die Freundin eines Cliquen-Mitgliedes und die haben dann Schluss gemacht, tja.)

    Jedenfalls habe ich das Buch auch nicht mehr. Warum weiss ich nicht. Möglicherweise ging es irgendwo zwischen Bern und Miami verloren. Ich kann mich an die Widmung nicht mehr erinnern und auch nicht an den Namen der Kollegin. Hoffentlich findet sie es einmal in einem Antiquariat wieder.

  2. in Basel kein Bücherbrocky? Dort kann man seine Bücher hinbringen, und der nächste kann sie für einen Franken kaufen. Da habe ich dann jeweils kein schlechtes Gewissen, weil ich sie weggebe. Nur, das Problem mit den Widmungen bleibt natürlich. Ein in kleiner Auflage erschienenes Buch von einem Urluzerner mit Widmung habe ich nie dorthin gebracht, weil ich sicher war, dass er die Enttäuschung nicht überwinden würde, wenn er es dort wiederfände.

  3. REPLY:
    Bücherbrocky gibts natürlich. Ist halt ein ziemlicher Weg von Oberwil, aber ich setze es mal auf meine Liste. Man kann ja auch eine Wühlkiste vor dem Haus aufstellen. Das Widmungsproblem bleibt aber.
    Ich glaube, ich habe erst etwa zwei Bücher weggeworfen. Es waren ziemlich zerfledderte Taschenbücher. Dann wahrscheinlich auch noch alte Schulbücher. Will die noch jemand?
    Gebe auch gerne die Bücher ab, die ich schrecklich finde. Beispiel: die Autobiographie von Ayaan Hirsi Ali.

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