Männerprojekt

Die Präsidentin der SP Baselland hat ihren Rücktritt auf April 2008 bekannt gegeben. Ist sehr schade, da sie es gut gemacht hat und ich immer froh bin, dass es Frauen in Spitzenpositionen gibt. In der BaZ fragt dann der Journalist (männlich) hintereinander den Vizepräsidenten (männlich), einen Mann, einen Mann und noch einen Mann, ob sie sich das Amt vorstellen könnten. Frauen? Kein Thema, nicht mal ansatzweise. Die Angefragten sagen offenbar auch nichts in der Richtung.
Ist ja auch logisch, nachdem die SP Schweiz während des Wahlkampfes ganz vergessen hatte, die Frauen speziell zu unterstützen.

Autor: Pia Fankhauser

Nicht nur links denkend. Menschen, Politik, Medizin, Technik und das Leben beschäftigen mich.

4 Gedanken zu „Männerprojekt“

  1. Das bestätigt meinen wachsenden Verdacht, dass die Phase der postfeministischen Sensibilisierung längst vorbei ist (böse Zungen behaupten gar, in gewissen Kreisen habe sie niemals stattgefunden!). Jetzt stellen Männer wieder Männer an und die Parteien sollen – allein schon der emotionalen Stabilität wegen – auch wieder von Männern geführt werden. In einer Zeit, wo „Emanze“ als Schimpfwort für frustrierte Mannsweiber gilt und allein schon die Erwähnung des Wortes „Frauenquoten“ für hochkonzentrierte Adrenalinausschüttungen in Diskussionen führt, immer noch, da soll mir noch einer kommen und sagen: „Aber ihr seit doch jetzt längst gleichberechtigt, ihr Frauen.“ Meist werde ich reflexartig grob – ganz männlich cool eben…
    Liebe Mme Linkskurve – bitte sofort als Präsidentin kandidieren!

  2. REPLY:
    Ja Mme Chamäleon, wenn das so einfach wäre! Es gäbe noch ganz viele fähige Frauen in der SP Baselland, sie wären durchaus erwähnenswert. Hatte schon vier Jahre das Sektionspräsidium inne (ha, Führungserfahrung!), viel Zeit und auch Geld investiert um dann um 7 Uhr morgens einen männlichen Anruf zu erhalten, in dem mir irgend etwas vorgeworfen wurde (nein, es ging nicht um Atomwaffen). Habe darauf alle meine Ämter niedergelegt (ha, emotional!) und ohne Politik gings mir auch ganz gut. Betreffend Frauenquote (von Kollege auch Artenschutz genannt): so bin ich wenigstens auf die Nationalrats-Liste gekommen. Sonst wären es wohl 6 Männer und eine Frau geworden.

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