Velo

Das Velo ist mein tägliches Transportmittel. In meiner Physiotherapie-Praxis habe ich allerdings auch zwei, es gilt ja als ausgesprochen gesund, Velo zu fahren. Muskeln werden gestärkt, die Kondition verbessert. Weshalb fahren eigentlich nicht mehr Menschen Velo? Zu anstrengend? Zu gefährlich? Zu weit?

Autor: Pia Fankhauser

Nicht nur links denkend. Menschen, Politik, Medizin, Technik und das Leben beschäftigen mich.

Ein Gedanke zu „Velo“

  1. Liebe Pia

    Ich war aktuell gerade auf dem Internet und habe gesehen, dass auch Dein alter Blog aus unklarem Grund wiederum aktiviert worden ist. Mehr per Zufall habe ich dann auch die Adresse des neuen Blog gefunden und bin somit auf Deinen Artikel betreffend Fahrrad gestoßen.

    Die körperliche Leistungsfähigkeit per se ist ein schwieriges Problem. Wie wir schon oft diskutiert haben, ist es leider so, dass die Mehrheit der Schweizer Bürger und Bürgerinnen körperlich absolut inaktiv ist und leider weitgehend alle bisherigen Maßnahmen nichts an dieser Tatsache verändern konnten. Warum kommen auch im Landrat viele Mitglieder mit dem Auto oder, dies schon besser, mit dem öffentlichen Verkehrsmittel an Sitzungen und Anlässe? Warum benützen derart wenig Mitglieder auch im Landrat selbst für kleine Strecken das Fahrrad oder gehen zu Fuß? Warum reisen selbst Mitglieder der politisch „Grünen Ausrichtung“ lieber mit dem Auto, als dass sie sich selber körperlich aktivieren würde?

    Die Antwort ist wahrscheinlich in der Trägheit und Bequemlichkeit der Schweizer Bürger und Bürgerinnen zu sehen. Diese Trägheit kann übrigens bei jeder Abstimmung oder an jedem Wahltag an der Stimmbeteiligung abgelesen werden, zieht sich jedoch durch das gesamte öffentliche und private Leben in der Schweiz durch.

    Warum sind zunehmend derart viele Schweizer Bürger und Bürgerinnen übergewichtig oder gar adipös? Ist es ein Trugschluss meinerseits oder entspricht es der Tatsache, dass gerade auch im Bereiche Landrat, aber auch im Nationalrat überproportional viele Leute übergewichtig oder adipös sind?

    Die Antwort ist meiner Meinung nach wahrscheinlich auch hier in der Trägheit und Bequemlichkeit zu suchen.

    Spätestens jetzt stellt sich für mich aber eine große Frage: wie kann ich von einem gewählten Volksvertreter oder von einer gewählten Volksvertreterin erwarten in dass er/sie innovativ, mit Engagement und Elan, unvoreingenommen und kreativ die im politischen Alltag sich stellenden Probleme angehen oder gar beheben kann, wenn er/sie selber träg und bequem ist? Wie kann ein Volksvertreter/eine Volksvertreterin adäquat die gesundheitlichen Probleme der Bevölkerung erfassen und Lösungsvorschläge diskutieren wenn er/sie selber keinen Bezug zu seinem/ihrem Körper hat, übergewichtig oder gar adipös ist und/oder keine regelmäßige körperliche Aktivität durchführt? Wie können präventive Aspekte im Bereiche der Gesundheit politisch integriert werden, wenn die gewählten Volksvertreter/Volksvertreterinnen bei sich selber keine Prävention betreiben? Wie können adäquat politische Diskussion über unser Krankenkassensystem, über zu erbringende Leistungen und über notwendige Prävention geführt werden, wie können politische Diskussionen über die medizinischen Grundleistungen, über physiotherapeutische Tätigkeiten, ärztliche Tätigkeiten und Tätigkeiten von anderen medizinischen Leistungserbringer geführt werden, wenn dies so genannten „politischen Schwergewichte“ insbesondere „Schwergewichte“ sind auf Grund übermäßiger Energiezufuhr und mangelnder körperlicher Aktivität, sprich eben positiver Energiebilanz?

    Du siehst, wie wir schon mehrfach privat miteinander gesprochen haben, habe ich in diesem Bereich meine größten Vorbehalte gegenüber der Politik. Die Volksvertreter und Volksvertreterinnen diskutieren Probleme und fassen Beschlüsse über Dinge, die sie häufig nicht genügend verstehen und meistens in ihrem Leben nie gelebt haben und selber nicht beherzigen.

    Ich bin sehr stolz auf Dich und es freut mich immens, dass Du trotz Deinen vielen Jahren, welche Du schon in der Politik verbracht hast, angefangen in der kommunalen Politik, aktuell in der kantonalen Politik und, wenn alles gut läuft, zukünftig auf eidgenössischem Niveau, Dir selber immer treu geblieben ist und nicht nur, wie so viele andere, mit Schlagwörter um Dich geworfen hast, sondern immer 100 Prozent konsequent Deine Dir wichtigen Anliegen nicht nur vertreten hast, sondern auch gelebt hast. Dies unterscheidet Dich in meinen Augen maßgeblich von anderen Politikern und es ist absolut passend, dass Du Deinen neuen Blog „Velo. Nach. Bern“ genannt hast.

    Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg bei der anstehenden Wahl in den Nationalrat und, wie auch immer das Ergebnis herauskommt, ich bin mir sicher, dass Du Dir und Deinen Prinzipien weiterhin treu bleibst. In diesem Sinne kann ich nur allen Bürgerinnen und Bürgern im Kanton Baselland empfehlen, bei der kommenden Abstimmung Dich zu unterstützen. Sie können sicher sein, dass sie mit Dir eine ehrliche, offene, initiative, insbesondere aber lebendige Nationalrätin wählen, welche die Dinge, welche sie sagt, nicht nur aus politischen Gründen vertritt, sondern in ihrem persönlichen Leben auch lebt.

    Herzlich, Dein

    René

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