Seit Jahren setze ich mich für die Entwicklung des digitalen Impfpasses (gerne auch digitales/elektronisches „Impfbüechli“ genannt) ein. Aus meiner Sicht ist es eine Möglichkeit, den Nutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen auf einfache Weise zu erlernen. Eigentlich. Denn heute publizierte die Republik einen Beitrag über massive Sicherheitslücken bei meineimpfungen.ch Wer alles lesen will, hier: Wollen Sie wissen, womit Viola Amherd geimpft ist? – Republik
Das BAG ist involviert, aber eigentlich auch nicht. Sie würden meineimpfungen.ch „favorisieren“, über andere Lösungen wird nicht berichtet. Auf dem Flyer ist immerhin das Logo des BAG. Vor Corona hat dies auch niemanden interessiert, denn ob man gegen Tetanus oder Keuchhusten geimpft ist, schien niemanden zu interessieren. Es war für ÄrztInnen auch nicht einfach, sich für meine Impfungen zu registrieren und dann Impfungen zu validieren. Den Aufwand nahmen nicht viele auf sich. Die Verbreitung hielt sich bis zu Covid-19 in sehr überschaubarem Rahmen.
Dann aber kam Covid-19 und dann auch die Impfungen. Plötzlich wurden Impfungen quasi zum Pass für alles Mögliche. Exponentiell stieg das Interesse an einem Dokument, das belegen konnte, dass man geimpft ist. Zack, wollten alle, denen die Impfungen bisher gar nichts bedeutet hatten a) geimpft sein und b) einen entsprechenden Beleg dafür. In allen Medien wurde nun über die Sicherheitslücken bei meineimpfungen.ch berichtet. Der Schaden ist gross.
Noch grösser ist aber der Schaden beim elektronischen Patientendossier. Wenn schon bei den Impfungen, die ja potentiell gesunde Menschen betreffen, das Vertrauen zerstört wird, wie wird es dann beim elektronischen Patientendossier aussehen? Ausser vielen Versprechungen ist dort auch nicht viel zu finden. Es laufen Zertifizierungen….
Die Kantone sind für die Gesundheit verantwortlich. Die Kantone impfen in eigener Strategie. Wo sind die Kantone denn jetzt?